Nicht nach Amerika Ryanair streicht Pläne für Fernflüge
Der Billigflieger Ryanair streicht seine Pläne für Flüge von Amerika nach Europa. "Wir haben keine Pläne mehr, Transatlantikflüge anzubieten", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary im Interview dem "Handelsblatt".
Die Fluggesellschaft will sich demnach weiter auf europäische Kurzstreckenflüge konzentrieren - dafür habe man auch zahlreiche Flugzeuge bestellt. "Wir bekommen quasi jede Woche eine neue Maschine geliefert. Wir sind zu beschäftigt damit zu wachsen. Ich habe keine Zeit mehr für Transatlantikflüge", sagte O'Leary.
Ziel: Tickets sollen kostenlos sein
Über die mittlere und lange Frist will O'Leary das Geschäftsmodell seiner Airline auf den Kopf stellen. "Eines Tages sollen alle Tickets bei uns kostenlos sein", erklärte er. "Wir werden das vielleicht nie erreichen, aber das ist zumindest unser Ziel." Geld soll dann mit den Zusatzleistungen wie Essen während des Flugs oder Internetzugängen verdient werden, außerdem über Werbung. Bereits jetzt machten Zusatzleistungen rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus, sagte O'Leary.
Für die nähere Zukunft kann sich der Manager auch eine Zusammenarbeit mit der Lufthansa vorstellen. In den kommenden acht Jahren wolle Ryanair die Zahl der Passagiere von 120 Millionen auf 200 Millionen pro Jahr steigern. "Ein Teil dieses Wachstums wird aus dem Feeder-Geschäft kommen, also dem Geschäft als Zubringer." Man müsse nicht an allen Fronten gegeneinander kämpfen.
O'Leary ist Brexit-Gegner
O'Leary bleibt nach dem Votum der Briten für den Austritt aus der Europäischen Union ein Gegner des Brexit. "Großbritannien wird in zwei Jahren den Abgrund hinunterstürzen, und die Leute werden sagen: Mist, vielleicht sollten wir doch noch einmal abstimmen", sagte O'Leary der Zeitung.