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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kreuzfahrt-Knigge Die sieben Todsünden auf einer Kreuzfahrt
Das Portal cruisetricks.de hat die wichtigsten Kreuzfahrt-Sünden zusammengestellt, damit Sie auf ihrer nächsten Seereise den schlimmsten Fettnäpfchen zielsicher aus dem Weg gehen können. Unsere Tipps gibt es hier auch zum Durchklicken.
Gemeinsam mit hunderten oder gar tausenden anderer Menschen verschiedenster Herkunft zu verreisen - das ist zugleich Faszination und Fluch einer Kreuzfahrt. Denn wo viele Menschen gemeinsam Urlaub machen, ist das nächste Fettnäpfchen nie besonders weit. Ohne ein paar Spielregeln läuft das Mega-Unternehmen "Kreuzfahrtschiff" nicht rund. Wer sich daneben benimmt, macht sich keine Freunde. Das sollten Sie tunlichst vermeiden:
1. Feuer in der Kabine riskieren
Feuer ist die schlimmste Gefahr auf einem Kreuzfahrtschiff. Entsprechend streng sind die Sicherheitsvorschriften. Rauchen in der Kabine ist bei allen Reedereien verboten, offene Flammen wie beispielsweise Kerzen ohnehin. Aber auch weniger Offensichtliches kann zu einem Brand führen. Deshalb dürfen Bügeleisen, Föhn, Lockenwickler, Tauchsieder und ähnliche elektrische Geräte nicht mit an Bord gebracht werden. Wer erwischt wird, riskiert Ärger und vor allem wird das Gerät konfisziert. Auch Mehrfachsteckdosen sollte man nicht mit an Bord bringen. Schließt man an eine einzelne Steckdose in der Kabine beispielsweise mehrere Ladegeräte für Laptop, Handy und Kamera-Akku an, kann das zu Überhitzung und einem Schwelbrand führen. "Better safe than sorry", wie die Amerikaner sagen - lieber etwas übervorsichtig sein, als am Feuer auf einem Kreuzfahrtschiff schuld sein.
2. Tricksen beim Trinkgeld
Auch wenn vor allem deutsche Passagiere die empfohlenen oder gar automatisch vom Bordkonto abgebuchten Trinkgelder als zu hoch empfinden oder generell als Abzocke verurteilen: Trinkgeld ist auf den meisten Schiffen üblich und die Reedereien weisen in ihren Reisebedingungen ausdrücklich darauf hin. Tabu sollte daher sein, sich um das Trinkgeld auf die eine oder andere Weise zu drücken. Leidtragende sind dabei nämlich die Crew-Mitglieder, für die das Trinkgeld meist einen wesentlichen Teil ihres Gehalts ausmacht. Andererseits sprich natürlich nichts dagegen, das Trinkgeld zu kürzen, wenn der Service wirklich schlecht ist - vorausgesetzt, man mahnt Besserung sofort an und meckert nicht erst am Ende der Kreuzfahrt.
3. "Ich spring' gleich über Bord …"
Mit "über Bord springen" drohen oder das Wort "Bombe" erwähnen ist an Bord eines Kreuzfahrtschiffs keine gute Idee. Nicht nur amerikanische Reedereien reagieren bei vermeintlich oder tatsächlich sicherheitsrelevanten Themen sehr empfindlich. Witze über eine Bombe im Gepäck reißen oder an der Rezeption vor Ärger über eine Unstimmigkeit an Bord mit "über Bord springen" drohen, sollte man unbedingt vermeiden, selbst wenn es natürlich nur scherzhaft gemeint ist. Der Kapitän hat die absolute Befehlsgewalt und wenn ein Passagier erst einmal als potenzielles Sicherheitsrisiko eingestuft wird, dann wird man leicht auch mal mit samt seinem Gepäck im nächsten Hafen an Land gesetzt.
4. Toilette verstopfen
Die speziellen Marine-Toiletten an Bord von Kreuzfahrtschiffen sind empfindlich, weswegen beispielsweise auch das Toiletten-Papier aus einem besonderen, sich schnell auflösenden Spezialpapier hergestellt wird, um Verstopfungen zu vermeiden. Das Problem: Der Toiletten-Abfluss zahlreicher Kabinen hängt an demselben Rohr. Wirft man Dinge in die Toilette, die dort nichts verloren haben, zieht man sich den Zorn der Bewohner zahlreicher Nachbarkabinen auf sich, die dann ihre Toiletten ebenfalls nicht nutzen können, bis das Problem behoben ist. Und das kann schon etwas dauern, je nachdem, wo im Rohrsystem der unappetitliche Pfropf sitzt.
5. Sonnenliegen am Pool reservieren
Auch wenn das auf einigen Schiffen Gang und Gäbe ist und deutsche Urlauber das schon aus Gewohnheit besonders gerne machen: Auf einem Schiff reichen die Sonnenliegen meist nicht für alle und da sollte man nicht unnötig blockieren, ohne die Liege auch zu nutzen. Frühmorgendliches Handtuchauslegen am Pool ist eine Unsitte, die nur Ärger bringt. Viele Reedereien gehen inzwischen sogar dazu über, reservierte, aber unbenutzte Sonnenliegen nach einer halben Stunde abzuräumen. Besonders unangenehm ist das dann, wenn man für sein Handtuch 25 Dollar Pfand bezahlt hat - die sind dann nämlich im Zweifel erst einmal weg.
6. In Badehose ins Restaurant
Jeder hat schon einmal dieses Erlebnis der dritten Art gehabt: Im weißen Hotelbademantel, aber darunter offenbar vollkommen unbekleidet oder bestenfalls mit viel zu enger Badehose stapfen allzu sorglose Zeitgenossen durchs Restaurant und denken sich noch nicht einmal etwas dabei. Auch wenn das in einigen Ferienresorts an Land möglicherweise üblich ist: Auf einem Kreuzfahrtschiff sind Badehose und Bademantel sowie Barfußlaufen im Restaurant tabu. Auf Kreuzfahrtschiffen gelten strenge Hygienevorschriften, die auch im direkt an den Pool angrenzenden Buffet-Restaurant durchgesetzt werden. Zieht man sich nicht zumindest ein langes T-Shirt über, riskiert man einen meist freundlichen, aber doch bestimmten Rauswurf.
7. Zu spät zur Abfahrt kommen
Wer zu spät vom Landausflug zurückkehrt, hat zunächst einmal die Lacher auf seiner Seite: Die anderen Passagiere werden nämlich an der Reling des abfahrenden Schiffs stehen und ihren verspäteten Mitreisenden fröhlich zuwinken. Empfindlich reagieren dagegen Kapitän und Kreuzfahrtleiter. Denn sie sind in der heiklen Pflicht entscheiden zu müssen, wie lange man auf noch fehlende Passagiere wartet. Dabei geht es um viel Geld, vor allem zusätzliche Hafengebühren und ein höherer Treibstoffverbrauch, wenn das Schiff zum pünktlichen Erreichen des nächsten Hafens schneller fahren muss als geplant. Die angegebene Abfahrtszeit bei einem Hafenstopp eines Kreuzfahrschiffs ist tatsächlich wörtlich zu nehmen: Zu diesem Zeitpunkt fährt das Schiff - zuvor muss unter anderem die Gangway eingeholt, die Leinen losgemacht werden. Deshalb sollten Passagiere immer spätestens eine halbe Stunde vor der offiziellen Abfahrtszeit wieder an Bord sein. Wer das Schiff verpasst, trägt übrigens Kosten beispielsweise für das Hinterherfliegen zum nächsten Hafenstopp des Schiffs selbst.
Weitere Informationen:
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14,90 Euro (Paperback) bzw. 4,99 Euro (eBook/ePUB); 164 Seiten; ISBN: 978-3-8442-2490-0; Autor: Franz Neumeier; Verlag: epubli GmbH, Berlin