Angriffe im Roten Meer Diese Kreuzfahrten sind jetzt in Gefahr
Der Krieg im Nahen Osten wirkt sich jetzt auch auf Kreuzfahrten aus: Weil Huthi-Rebellen immer mehr Schiffe angreifen, kann es zu Stornierungen kommen.
In Israel herrscht seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg. Jetzt wirken sich die Folgen auch auf die Kreuzfahrtindustrie aus. Denn die Huthi-Rebellen aus dem Jemen greifen immer häufiger ausländische Schiffe im Roten Meer oder im Suezkanal an. Erste Reedereien sagen ihre Kreuzfahrten deshalb jetzt ab. Welche Gefahr birgt eine Kreuzfahrt jetzt und welche Reisen sind betroffen?
Huthi-Rebellen im Roten Meer: Was ist passiert?
Huthi-Rebellen
Die Huthis sind eine Bürgerkriegspartei im Jemen und bezeichnen sich selbst als "Helfer Gottes". Sie stehen in enger Verbindung zum Iran. Seit Herbst 2023 gelten die Huthi-Rebellen als Kriegspartei im Krieg der Hamas gegen Israel.
Bereits Mitte November kaperten die Rebellen einen Autofrachter, im Dezember griffen sie weitere Handelsschiffe auf dem Roten Meer an. Erste westliche Reedereien, wie etwa Maersk und Hapag-Lloyd, fahren seither nicht mehr mit Containerschiffen durch das Rote Meer.
Die Huthis fordern Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter für den Gazastreifen und begründen ihre Angriffe damit, dass es sich um Schiffe handle, die mit Israel in Verbindung stünden.
Die angegriffenen Schiffe werden beschossen oder gekapert und entführt. Bisher waren vor allem Frachtschiffe betroffen, erste Kreuzfahrtreedereien sehen jedoch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für Reisende und sagen Fahrten ab.
Welche Kreuzfahrten wurden abgesagt oder verschoben?
Unter anderem sagt MSC Cruises drei große Kreuzfahrten im April ab, um den Weg über das Rote Meer zu vermeiden. Diese Kreuzfahrten sollten eigentlich von Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus nach Europa führen. Im Detail betroffen sind folgende "Grand Voyage"-Kreuzfahrten:
- 24 Nächte mit der "MSC Splendida" von Durban (Südafrika) nach Genua (Italien)
- 21 Nächte mit der "MSC Opera" von Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) nach Genua (Italien)
- 23 Nächte mit der "MSC Virtuosa" von Dubai nach Southampton (Großbritannien)
"Ohne alternative Routen gab es keine andere Möglichkeit, als diese Reisen abzusagen", erklärt MSC Cruises dazu in einer Pressemitteilung. Die drei Schiffe werden nun ohne Passagiere direkt nach Europa fahren und das Rote Meer meiden.
Kostenlose Umbuchung möglich
Wer eine der Kreuzfahrten gebucht hatte, kann die Buchung kostenlos auf eine künftige "Grand Voyage" umbuchen. Sie erhalten dann entweder eine Teilrückerstattung oder es wird eine Zuzahlung notwendig. Sie können sich die Kreuzfahrt alternativ auch vollständig erstatten lassen.
Andere Kreuzfahrtanbieter verändern nur die Reiserouten und sagen die Kreuzfahrten nicht komplett ab. Wie "Reisereporter" berichtet, soll beispielsweise Silversea Cruises seine Kreuzfahrt mit der "Silver Moon" nicht nach Muskat im Oman fahren lassen, sondern in den griechischen Hafen Piräus.