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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zuhause in der Ferne Deutsche Kultur ist auf der ganzen Welt zu finden
Bier, Blasmusik und Fachwerk unter Palmen – wo sich deutsche Auswanderer in vergangenen Jahrhunderten niederließen, da prägten sie die neue Heimat mit Handwerkskunst und Traditionsbewusstsein. Wir stellen in Zusammenarbeit mit Rent-A-Guide einige der Orte vor, in denen die deutsche Lebensart immer noch gepflegt wird - nicht nur für Touristen. Schauen Sie sich die Orte auch in unserer Foto-Show an.
La Cumbrecita, Argentinien - Ein deutsches Alpendorf in Südamerika
Versteckt in einem dichten Kiefernwald, schmiegt sich das kleine argentinische Dorf an die Berghänge des Calamuchita-Tals in der Provinz Córdoba in Argentinien - rund 11.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Kleine Bäche fließen malerisch durch den komplett verkehrsberuhigten Ort, Gasthäuser bieten typisch deutschen Kaffee und Kuchen an. Der Deutsche Helmut Cabjolski erstand für sich und seine Familie im Jahr 1934 etwa 500 Hektar Land. Die Gebrüder Behrend – ebenfalls aus Europa eingewandert – ließen Pflanzen und Baumaterialien mit Eseln ankarren. Auch heute noch erinnert das Ortsbild an deutsche Alpendörfer des 15. Jahrhunderts. Besucher finden dort Ruhe und Entspannung. Wer es zwischendrin einmal krachen lassen möchte: In der Nähe liegt der Ort Villa General Belgrano, der für sein ausschweifendes Bierfest bekannt ist.
Blumenau, Brasilien - Oktoberfest mal anders
Die Stadt in der südbrasilianischen Provinz Santa Catarina wurde 1850 von deutschen Einwanderern unter der Leitung des Apothekers Hermann Blumenau gegründet. Sie ist berühmt für ihr alljährliches, großes Oktoberfest im Parque Vila Germânica, einem Gebäudekomplex mit typischen Fachwerkhäusern. Weitere traditionelle Gebäude, wie beispielsweise das Haus Moellmann, das dem Rathaus von Michelstadt im Odenwald nachempfunden ist, zeugen vom handwerklichen Können der Ortsgründer. Blumenau bietet ein für Brasilien untypisches Angebot an deutscher Kultur und Gastronomie, unter anderem einen idyllischen Biergarten am Flussufer des Itajai-Açu, der mit hausgebrautem Bier lockt. Somit ist Blumenau die perfekte Mischung aus deutscher Geselligkeit und brasilianischer Leichtigkeit.
New Braunfels, USA - Da geht’s um die Wurst
Amerikanische Orte mit deutschen Wurzeln gibt es viele. Hamburg, Stuttgart, Hanover, Frankfort und Berlin sind nur einige der Städte, die es nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in den USA gibt. Ganz speziell ist aber New Braunsfeld: Mitten in Texas liegt dieses kleine Stück Deutschland mit Biergärten und wunderschönen, traditionellen Gebäuden. Die Stadt wurde 1845 von Carl Prinz zu Solms-Braunfels – genannt "Texas-Carl" – sowie einer Gruppe deutscher Farmer und Handwerker gegründet. Da die Flüsse Comal und Guadulupe durch die Stadt fließen, wird Wasser-Spaß dort großgeschrieben. Neben der "Schlitterbahn", dem ersten Wasserpark der USA mit Rutschen und Wildwasserbahnen, wird auch River-Tubing betrieben. Dabei lässt man sich auf Reifen über den Fluss treiben. Jeden Herbst wird in New Braunfels ein großes Fest gefeiert, bei dem sich alles um die Wurst dreht.
Pozuzo, Peru - Wiener Schnitzel im Regenwald
Pozuzo versteht sich als einzige deutsch-österreichische Kolonie der Welt. Der Ort liegt im unwegsamen Urwald im Zentrum Perus und ist ein wahrer Traum für Naturliebhaber. Im Jahr 1859 erreichte eine erste Gruppe österreichischer und deutscher Auswanderer – unter der Leitung des österreichischen Priesters Joseph Egg und des deutschen Adligen Freiherr Schütz von Holzhausen – die Region. Heute erinnern zahlreiche Hotels und Restaurants mit deutschen Namen und traditionellem Wiener Schnitzel auf der Speisekarte an die Gründungsgeschichte des Ortes. Ende Juli wird jedes Jahr ein großes Dorffest veranstaltet, um die Ankunft der ersten Einwanderer zu feiern.
Swakopmund, Namibia - Deutsche Baukunst mitten in der Wüste
Swakopmund ist ein beliebtes Seebad im Westen Namibias am Atlantik. Es wurde 1892 als wichtigster Hafen der Kolonie Deutsch-Südwestafrika gegründet. Auch wenn die Bevölkerung nur noch selten Deutsch spricht, lässt sich der deutsche Einfluss noch deutlich an den Gebäuden und in den Straßen der Stadt erkennen. Sehenswerte Bauten sind zum Beispiel das alte Gefängnis, das Wörmannhaus, und der zu einem Luxus-Hotel umfunktionierte alte Bahnhof von 1901. Die Stadt liegt umrahmt von einer kargen Wüste und spektakulären Sanddünen, was einen aufregenden Kontrast zum Stadtbild darstellt.
Frutillar, Chile - Gartenzäune weit ab von Deutschland
Frutillar ist traumhaft gelegen am Seeufer des Lago Llanquihue, dem zweitgrößten See Chiles, mit Ausblick auf den imposanten Volcán Osorno. Das Ortsbild Frutillars, das im Jahr 1856 von deutschen Einwanderern gegründet wurde, ist geprägt von kleinen Häusern mit Holzdächern und gepflegten Gartenzäunen. Das Städtchen ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge rund um den See, zum Vulkan, oder zum Wandern in der waldreichen patagonischen Landschaft. Ende Januar/Anfang Februar finden hier die "Semanas Musicales de Frutillar" – die Musikwochen – statt.