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Herbst-Urlaub: Welche Länder Touristen mit offenen Armen empfangen


Nicht überall ist Übertourismus
In diesen Ländern werden Touristen mit offenen Armen empfangen

Von t-online, dom

Aktualisiert am 16.11.2024Lesedauer: 4 Min.
Liechtenstein: Bergliebhaber vergessen häufig, dass auch Liechtenstein ein Alpenland ist.Vergrößern des Bildes
Liechtenstein: Bergliebhaber vergessen häufig, dass auch Liechtenstein ein Alpenland ist. (Quelle: Miguel Cabezon)
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Sie wollen den Touristenmassen entfliehen? Es gibt Alternativen zu Rom, Barcelona oder der Ägäis – ebenso reich an Kultur und voller Abenteuer.

Immer mehr der klassischen Reiseziele sind heillos überlaufen. Vor allem in den Mittelmeerländern sind viele Menschen den Urlaubermassen nicht mehr positiv gesinnt, weil Preise in die Höhe schießen, die Umwelt verschmutzt wird und Benimmregeln nicht eingehalten werden. Auf der anderen Seite verspüren auch Urlauber immer weniger Lust, sich mit Abertausenden anderen Reisenden durch Rom oder Barcelona zu drängen (lesen Sie hier mehr dazu).

Sie wollen dem Massentourismus entfliehen? Dann gibt es auch gute Nachrichten. Einige Länder sind händeringend auf der Suche nach Touristen, dabei aber ebenso reich an Kultur und Abenteuern wie die großen Reiseziele. Hier sind vier Destinationen, die sich über Gäste freuen.

Eiskalt, aber heiß auf Touristen: Grönland

Bisher gab es kaum eine Möglichkeit, kostengünstig und komfortabel nach Grönland zu reisen. Doch die zu Dänemark gehörende Insel im Nordatlantik hat sich bereit gemacht. Mit einem neuen internationalen Flughafen in der Hauptstadt Nuuk und einer weiteren Landebahn im nördlichen Ilulissat (ab 2025) wurde die Voraussetzung für gute Flugverbindungen geschaffen.

Tanny Por von Visit Greenland verspricht: "Flughäfen sind teuer, also müssen wir viele Touristen anlocken. Aber wir werden dies auf ausgewogene Weise tun, um die Einheimischen nicht zu überrennen."

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Kann ein Land, in dem es im Winter bis zu minus 50 Grad kalt wird, tatsächlich Gäste anlocken? Ja, mit einem ganz speziellen Konzept. Das besteht in Grönland aus zwei Hauptformen des Tourismus: dem Abenteuertourismus, der vom Klettern in Ostgrönland über die Walbeobachtung bis hin zum Campen auf dem grönländischen Inlandeis reicht – und dem Ganzjahrestourismus. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Beobachtung des Nachthimmels und der Nordlichter. Dieses Angebot richten die Grönländer auch vor allem an Senioren, die weniger Action und dafür mehr Stille und Besinnlichkeit erleben wollen.

Wüste und Fußballfieber: Marokko

Marokko bereitet sich auf ein Großereignis vor. Das Land in Nordafrika wird 2030 gemeinsam mit Spanien und Portugal die Fußballweltmeisterschaft ausrichten. Davon soll der Tourismus nicht einfach nur profitieren. Die WM soll geradezu zu einem Katalysator für den Wirtschaftszweig werden.

Neue Straßen, mehr Hotels, modernisierte Flughäfen und öffentliche Verkehrsmittel: Marokko strebt eine Verdoppelung der Touristenankünfte bis 2030 auf stolze 26 Millionen Besucher pro Jahr an, berichtet "BBC Travel". Experten schätzen, dass das Land mindestens 100.000 zusätzliche Betten benötigt, um die Fußballfans und -Akteure unterbringen zu können.

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Entspannung statt Stress: Serbien

In Serbien schaut man etwas neidisch über die Grenze nach Kroatien, wo der Tourismus boomt. Kein Wunder, Kroatien liegt an der Adria und verfügt über unzählige zauberhafte Inseln. Serbien hat hingegen keinen Zugang zum Mittelmeer. Aber Zustände wie zum Beispiel in Dubrovnik (lesen Sie hier mehr dazu), wo sich in der Hochsaison die Tourismusmassen durch die Stadt wälzen, wollen die Serben auch nicht.

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Bisher lag die Tourismusstrategie auf Städtereisen, zum Beispiel nach Belgrad. Nun soll der ländliche Raum Serbiens für Urlauber interessant gemacht und der Bevölkerung so Arbeit verschafft werden. Dazu stehen Skitourismus, Vogelbeobachtung, Heil- und Kuraufenthalte an natürlichen Quellen und Wellness-Urlaube im Fokus. "In Serbien sehen die Menschen das Wort Tourist als etwas Positives an", sagt George Colvin-Slee vom Reiseveranstalter Cox & Kings. "Es ist ein unentdeckter Ort für viele Menschen."

Tourismus ist hier noch ganz neu: Georgien

Georgien liegt am Schwarzen Meer und ist vielen Deutschen nur als ehemalige Sowjetrepublik bekannt. Doch immer mehr Menschen entdecken das Potenzial des Landes zwischen Meer und Kaukasus, das sich als Verbindungsstück zwischen Europa und Asien versteht. Kein Wunder, lief doch ein Abschnitt der berühmten antiken Seidenstraße durch das Land. Auch dieses Erbe soll den Georgiern dabei helfen, Touristen ins Land zu locken.

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Damit die sich auch zurechtfinden, in einem Land, dessen Infrastruktur noch nicht mit modernen Standards mithalten kann, gibt es unter anderem eine Schild-Offensive. Warum? Die georgische Sprache wird in der Schriftart Mchedruli geschrieben – einem Alphabet mit 33 Buchstaben, das außerhalb des Landes kaum jemand lesen kann. Wichtige Orts- und Richtungsschilder sollen nach und nach auch in lateinischen Buchstaben beschriftet werden. Ein erster, ganz wichtiger Schritt, damit Gäste sich hier wohlfühlen und selbständig zurechtfinden.

Mitten in Europa, kaum Touristen: Liechtenstein

Liechtenstein ist das am wenigsten besuchte Land Europas. Dabei bietet es zu jeder Jahreszeit zahlreiche Attraktionen: Im Winter kann man auf bis zu 2.500 Metern Ski fahren, snowboarden oder langlaufen. Im Herbst und Frühling laden die Landschaften zum Wandern ein, und im Sommer bietet die hohe Lage des winzigen Landes eine angenehme Alternative zur Hitze anderer europäischer Regionen.

Laut Daten der UN-Welttourismusorganisation UNWTO reisten im Jahr 2022 lediglich 101.000 Menschen in das Land zwischen Österreich und der Schweiz.

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Nun könnte man argumentieren, dass Liechtenstein mit 160,5 Quadratkilometern extrem klein ist für den ganz großen Tourismus. Das Argument hält im Vergleich mit anderen kleinen europäischen Ländern aber nicht. Nach Recherchen von Travelbook hat zum Beispiel das Fürstentum Monaco eine Fläche von nur knapp zwei Quadratkilometern und wurde im Jahr 2022 von 327.000 Touristen besucht. Auch San Marino ist mit 61,2 Quadratkilometern deutlich kleiner als Liechtenstein und verzeichnete 2019 immerhin 111.000 Besucher (Daten für 2022 liegen für San Marino noch nicht vor).

Die Liechtensteiner Tourismusbehörde lockt Touristen mit den Worten: "Das Fürstentum bietet eine erstaunliche kulturelle, naturnahe und kulinarische Vielseitigkeit auf kleinem Raum. 160 Quadratkilometer, mitten in Europa zwischen der Schweiz und Österreich, die es lohnen entdeckt zu werden." Wer Lust bekommen hat, informiert sich hier.

Verwendete Quellen
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