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E-Zigaretten und Vapes im Flugzeug: Sind sie im Flugzeug erlaubt?


Immer öfter Randale
Ist Rauchen von E-Zigaretten im Flugzeug erlaubt?

srt, Von Tinga Horny

08.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann raucht eine E-Zigarette.Vergrößern des Bildes
Ein Mann raucht eine E-Zigarette: Das ist nicht überall erlaubt. (Quelle: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild./dpa)
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Jeder Flug ist ein Nichtraucherflug. Selbst nach mehr als 20 Jahren Rauchverbot weisen die Fluggesellschaften darauf hin – ein immer noch nötiger Hinweis.

Wer kann sich noch daran erinnern, als Qualmen an Bord erlaubt war? Das ist schon eine Weile her. 1997 beschloss die EU ein Rauchverbot im Flugzeug, das dann schrittweise umgesetzt wurde. 1995 führte die Lufthansa zuerst innerdeutsch das Rauchverbot ein, 1996 auf allen USA-Strecken und 1998 schließlich weltweit. Etwas mehr Zeit ließ sich die Air France, die erst seit 2000 den Tabakkonsum in der Kabine untersagte.

Der Vorreiter dieses Feldzugs gegen das Nikotin war Nordamerika. Es ging damals wie heute in erster Linie um den Schutz der Passivraucher. So untersagte ab 25. Februar 1990 die US-Regierung das Rauchen an Bord, zunächst auf Binnenflügen. Delta Air war dann die erste US-Airline, die 1994 ein Rauchverbot auf dem gesamten Streckennetz verkündete. Im gleichen Jahr verbot die kanadische Regierung allen heimischen Airlines das Rauchen auf Flügen.

Doch auch nach mehr als 30 Jahren nikotinfreiem Fliegen weisen die Airlines immer noch darauf hin, dass sie reine Nichtraucherflüge durchführen. Und das, obwohl es keine kommerzielle Fluggesellschaft gibt, die an Bord noch blauen Dunst toleriert. Selbst der Versuch in Florida, eine private Raucherklub-Airline zu gründen – es musste ein Verein sein, um die US-Gesetze zu umgehen – scheiterte laut Forbes schon 1993.

Zigarettenrauch gegen aromatisierten Nebel

Allerdings hat der Hinweis auf das Rauchverbot an Bord nie seine Bedeutung verloren. Denn während die Fluggesellschaften Schritt für Schritt den blauen Dunst von Bord verbannten, investierte die Tabakindustrie in die Entwicklung der E-Zigarette, die inzwischen auch in der Bundesrepublik unter den Begriff Vaporiser (vom englischen "(to) vape" – dampfen) firmiert.

Das Versprechen ist, dass dieses Ersatzprodukt weniger gesundheitsschädlich für alle ist. Statt schädlichen Rauch auszublasen dampft nun aromatisierter Nebel aus der E-Zigarette. Der E-Raucher pafft zwar noch, aber er exhaliert keine verkohlten Tabakblätter mehr in die Luft. Das ist weniger krebserregend, aber um wie viel weniger diese Inhalationsmethode der Gesundheit ihrer Konsumenten schadet, darüber streitet die Wissenschaft noch.

Einstufung als Gefahrengut

Gegenwärtig kann die E-Zigarette noch nicht gegen das Tabakoriginal anstinken. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge gibt es rund 1,3 Milliarden Raucher auf der Erde. Die Zahl der sogenannten Vaper (Dampfer) wird auf circa 82 Millionen geschätzt, in der Bundesrepublik dürften es rund eine Million sein.

Dennoch reicht die relativ geringe Zahl von E-Rauchern aus, um den internationalen Luftfahrtverband Iata auf den Plan zu rufen. Die Organisation verfasste bereits 2012 eine Art Handreichung, wie mit dem Zigarettenersatz umzugehen sei.

Die Iata betrachtet E-Zigaretten grundsätzlich als Gefahrengut. Das beginnt schon damit, dass die Vaporiser aufgrund der Lithiumbatterien wegen erhöhtem Brandrisiko auf keinen Fall in aufgegebenen Koffern verstaut werden dürfen.

Rauchverbot für jedes Zigarettenprodukt

Kokelnde bzw. rauchende elektronische Geräte sind nicht oft, aber immer wieder Anlass für Feueralarm im Flieger. Stattdessen ist der Transport von E-Zigaretten nur im Handgepäck erlaubt. Im Gegensatz zu batteriebetriebenen Handys und Laptops dürfen sie jedoch nicht benutzt werden.

Stattdessen empfiehlt die Iata den Airlines, der Crew wie Passagieren das Dampfen von E-Zigaretten zu jeder Zeit im Flugzeug zu verbieten. Der Grund: Jede Art von Zigarettenersatzprodukt könnte zur Annahme verleiten, dass Rauchen von echten Zigaretten ebenfalls erlaubt sei.

Wer das Benutzungsverbot von Vaporisern auf einem Flug ignoriert, wird zudem garantiert entdeckt. Denn die Rauchmelder können nicht zwischen Tabakqualm und E-Zigarettendampf unterscheiden. Ein bisschen Paffen auf der Toilette löst also Feueralarm aus.

Immer häufiger Randale an Bord

Obwohl alle Passagierflüge Nichtraucherflüge sind, kommt es immer wieder zu Streit und Randale an Bord. So hat die Iata in ihrem aktuellen Jahresbericht festgestellt, dass im vergangenen Jahr trotz weniger Passagiere die Zahl der Randalierer anstieg. 2022 kam es durchschnittlich zu einem Ausraster je 568 Flüge. Im Jahr davor waren – nach der Aufhebung der Maskenpflicht – die Vorfälle an Bord auf einen je 835 Flüge gesunken.

Die Pandemie, die Inflation, der Klimawandel und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine – die Nerven liegen blank, alle sind gestresst und erschöpft. Da lösen schon kleine Funken große Explosionen aus. So nennt die Iata einen der häufigsten Gründe für eskalierenden Streit an Bord das unerlaubte Rauchen von Zigaretten und elektrischen Ersatzprodukten, vorzugsweise in der Toilette.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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