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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Urlaub bei Extremtemperaturen "Nie wieder Städteurlaub im Hochsommer"
Christopher Eisen wollte mit Freunden einen aufregenden Urlaub in Florenz verbringen. Doch dann kam die Hitze. So ist Urlaub bei Extremtemperaturen.
Der Süden Europas wird derzeit von einer Hitzewelle überrollt. Auf Mallorca wurden am Dienstag gleich mehrere Hitzerekorde geknackt, Griechenland kämpft gegen Waldbrände, und auch Italien ächzt unter Extremtemperaturen.
Christopher Eisen hat mit einigen Freunden vom 16. bis zum 19. Juli Urlaub in Florenz gemacht – und t-online von seinen Erfahrungen berichtet. Wie ist es, bei so hohen Temperaturen zu reisen?
Die Gruppe versprach sich einen klassischen Städtetrip – mit Führungen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten und gutem italienischen Essen. Stattdessen mussten sie Strategien entwickeln, mit der extremen Hitze in der toskanischen Hauptstadt umzugehen. Wie Eisen berichtet, sei es die vergangenen Tage immer um die 37 Grad heiß gewesen.
Unternehmungen waren wegen der Temperaturen kaum möglich
Was stellt man also an? Die eigentlich geplante Stadtführung wollte die Reisegruppe nicht wahrnehmen. "Das Problem war, dass alle Führungen erst ab elf Uhr losgehen. Wir haben gesagt, dass wir das bei der Hitze nicht mitmachen." Sie hätten generell keinen Tag von Anfang bis Ende verplant, sondern nur bis Mittag. Danach hätten sie geschaut, wie es ihnen aufgrund der Temperaturen geht.
In der einzigen Zeit, in der es einigermaßen kühl ist – den frühen Morgenstunden –, seien die meisten Cafés und Geschäfte noch nicht geöffnet, sodass man auch dann nicht viel unternehmen kann. An einem Tag fuhr die Gruppe ins Freibad: "Nicht unbedingt eine typische Beschäftigung für einen Städtetrip, aber das Beste, was man bei dem Wetter unternehmen konnte."
"Venedig war angenehmer"
Zuvor waren Eisen und seine Freunde drei Tage in Venedig gewesen. Die Stadt sei zu ihrer Reisezeit ein wenig kühler und auch angenehmer gewesen als Florenz. Eisen begründet es so, weil Venedig am Wasser liegt und es viele kleine, schattige Gassen gab. Hier konnte es die Gruppe besser aushalten.
Venedig gehört mit seinen Kanälen, Brücken und seiner Architektur zu den schönsten und sehenswertesten Städten der Welt. Auch Christopher Eisen fand den Besuch in der Lagunenstadt sehr schön.
Schlafen war die größte Herausforderung
Die größte Herausforderung sei allerdings das Schlafen gewesen, wie Eisen erklärt. In der Unterkunft der Gruppe gab es keine Klimaanlage, "weshalb wir zwischenzeitlich überlegt haben, den Urlaub vorzeitig abzubrechen". Wegen der Hitze draußen habe auch Lüften nichts genützt, außerdem gelangten so "allerlei Mücken" in die Wohnung.
Durch den schlechten Schlaf fühlten sich die Urlauber nie wirklich fit, die Hitze am Tag tat ihr Übriges. "Man fühlt sich die ganze Zeit ziemlich kaputt und auch ekelig, weil man direkt nach dem Duschen schon wieder schwitzt", so Eisen. Die Gruppe stattete sich regelmäßig mit großen Wasserflaschen aus dem Supermarkt aus, "um nicht zu dehydrieren".
Christopher Eisen und seine Freunde resümieren, dass sie wegen der extremen Temperaturen den Urlaub nicht in vollem Umfang ausnutzen konnten. Sein Fazit: "Nie wieder Städteurlaub im Hochsommer".
- Schriftliches Interview mit Christopher Eisen, 19. Juli 2023