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Südtirol verhängt Tourismus-Stopp: Italien-Region ist am Limit


Italienische Region am Limit
Südtirol verhängt Tourismus-Stopp

Von t-online, dom

Aktualisiert am 20.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Tramin in Südtirol.Vergrößern des Bildes
Tramin in Südtirol: Die malerische Landschaft, das Ötzi-Museum in Bozen und die vielen Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten ziehen jährlich Hunderttausende Besucher an. (Quelle: imago)

Südtirol ist am Limit. Dem riesigen Besucheransturm werden nun drastische Grenzen gesetzt.

Ein Italien-Urlaub ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Auf den Spuren der alten Römer nach Rom, zum Wein trinken in die Toskana oder zum Baden nach Sizilien? Eine Region Italiens hat jetzt aber genug von den riesigen Tourismus-Horden und schiebt dem Ansturm einen Riegel vor: Südtirol.

"Wir haben das Limit erreicht. Das Limit an Ressourcen, das Limit an Verkehr und das Limit in Sachen Wohnungsnot", sagte Arnold Schuler, der im Südtiroler Landesrat für Tourismus zuständig ist, jetzt CNN.

Südtirol, das Tor zu den Dolomiten, ist winters wie sommers bei Besuchern beliebt. So wurden im vergangenen Jahr offiziell 34 Millionen Übernachtungen in dem deutschsprachigen Gebiet gezählt. "Zu einigen Zeiten war es unerträglich", sagt Schuler, dessen Regierung im September 2022 mit einem neuen Gesetz für Aufsehen sorgte.

Auf das Niveau von 2019 zurück schrumpfen

Demzufolge dürfen Hotels, Airbnbs und Pensionen ohne Erlaubnis ihrer Gemeinde keine neuen Unterkünfte oder weiteren Zimmer hinzufügen. Schuler und seine Regierung wollen damit auf die Zahlen von 2019 zurück schrumpfen. Damals waren knapp unter 230.000 Betten in der Region registriert.

Betreiber von Unterkünften müssen nun bis zum 30. Juni 2023 auflisten, wie viele Betten genau sie vor vier Jahren vermietet haben. Dazu muss laut Schuler selbst jedes Sofabett erfasst werden. Am Ende des Prozesses werde genau festgelegt, wie hoch die Zahl der erlaubten Übernachtungsgäste pro Unterkunft und pro Gemeinde ist.

Miet- und Kaufpreise schießen in die Höhe

Obwohl Südtirol stark vom Tourismus lebt, begrüßen die Menschen den Einschnitt. "Auf diese Weise wird es den Touristen besser gehen, sie werden ein qualitativ hochwertiges Angebot haben, und auch den Einwohnern wird es besser gehen", sagt Schuler. Denn in der Folge des Besucherandrangs schossen auch die Mieten in Südtirol stark in die Höhe. Für Einheimische werde es immer schwieriger, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Die nackten Zahlen: In der Region leben etwa 532.000 Menschen, also nur knapp doppelt so viele, wie es Hotelbetten gibt. "In einigen Ortschaften übersteigt die Zahl der Touristen die der Einheimischen drastisch", so Schuler.

Dieses Verhältnis soll sich nun entspannen. Südtirol wolle eine Tourismusregion bleiben, aber auch ein Platz, wo die lokale Bevölkerung gut leben kann. Dazu sollen Touristen es laut Schuler in Zukunft schwerer haben, eine Unterkunft zu finden, aber es soll eben nicht unmöglich sein.

Verwendete Quellen
  • CNN.com: "This popular Italian region is imposing restrictions on tourists" (auf englisch)
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