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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fernreisen Neuseeland: Das ist der klarste See der Welt
Sichtweiten unter Wasser bis 76 Meter, dazu gelegen in unglaublicher Natur: Der Blue Lake in Neuseelands Nelson Lakes National Park an der Spitze der Südinsel des Landes ist ein einmaliges Naturschauspiel - und brachte einem Fotografen einmalige Bilder. Klaus Thymann von der Nichtregierungsorganisation Project Pressure durfte in Absprache mit der neuseeländischen Naturschutzbehörde DoC den ersten - und wahrscheinlich letzten - Tauchgang in dem See unternehmen. Sehen Sie die einmaligen Aufnahmen auch in unserer Foto-Show.
Wissenschaftler von Klarheit des Wassers begeistert
Den Status als klarsten See der Welt bestätigten unlängst Wissenschaftler des neuseeländischen Nationalen Instituts der Wasser- und Atmosphärenforschung (NIWA). Bei Helikopterüberflügen maßen sie Sichtweiten im See von bis zu 76 Metern. Zum Vergleich: Bei destilliertem Wasser beträgt die horizontale Sichtweite 76 bis 80 Meter. Der See besitze außerdem durch das einfallende Licht eine blau-violette Färbung, wie man sie nur bei klarsten natürlichen Gewässern finde. Lediglich nach sehr starkem Regen wird der bis zu sieben Meter tiefe See kurzzeitig minimal trüber, die Sichtweite ist immer noch erstaunlich weit.
Deshalb ist das Wasser so klar
Das Geheimnis des klaren Wassers liegt in der Lage und der Entstehung des Sees. Zum einen befindet sich der See auf 1200 Metern nahe an der Baumgrenze. Dadurch trüben nur wenige Partikel etwa durch herunterfallendes Laub das Wasser. Dazu speist sich der Blue Lake aus dem noch höher gelegenen See Lake Constance. Dessen Wasser läuft durch mehrere Gesteinsschichten, die als Filter dienen, bevor es den Blue Lake auffüllt. Doch auch der Blue Lake verliert Wasser, so dass das Wasser im See sich etwa alle 24 Stunden natürlich erneuert.
Sondererlaubnis für den Tauchgang
Der See steht nicht nur unter Naturschutz, er ist auch den örtlich ansässigen Maori heilig. In deren Sprache heißt der See Ngati Apa. Baden oder Tauchen ist im Normalfall verboten - und ist bei Wassertemperaturen von ganzjährig fünf bis acht Grad ohnehin nicht erstrebenswert. Klaus Thymann bekam die Sondererlaubnis zu einem Tauchgang nur, weil er seine Bilder der Naturschutzbehörde DoC zu Forschungszwecken zur Verfügung stellt. Das Tauchequipment musste per Helikopter eingeflogen werden, da der See nur über eine zwei bis drei Kilometer lange Wanderung von der nächsten Straße erreicht werden kann. Besucher können per Pass den See erleben - besonders beliebt ist laut einer Broschüre des Nelson Lakes National Park die Strecke vom Blue Lake zum St. James Walkway über den Waiau Pass. Ein Geheimtipp bleibt der Blue Lake aber dennoch. Nach Angaben der NIWA kommen jedes Jahr gerade einmal um die 700 Besucher - vor allem im Sommer.
Weitere Informationen:
Nelson Lake National Park: www.doc.govt.nz
Project Pressure: www.project-pressure.org