Klein, aber einen Besuch wert Das sind die schönsten Kleinstädte der t-online-Leser
Den Urlaub in Deutschland muss man nicht unbedingt in Hamburg, Berlin oder München verbringen. Auch kleine Städte haben viel zu bieten – zum Beispiel diese Orte in Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen.
Vor einigen Wochen haben wir unsere Leser gefragt, welche Kleinstädte sie sehr mögen. Diese vier Orte wurden uns besonders ans Herz gelegt. Kennen Sie sie schon?
Sigmaringen (Baden-Württemberg)
Für Monika Hermeling ist Sigmaringen in Baden-Württemberg eine der schönsten Kleinstädte in Deutschland. "Die Gegend am Fuß der Schwäbischen Alb ist malerisch und nicht weit vom Allgäu und dem Bodensee entfernt", schwärmt sie von dem Städtchen mit rund 17.000 Einwohnern.
Sigmaringen sei bekannt für seine Gastwirtschaften, die auch schwäbische Küche anbieten, für seine Kunstschaffenden, aber auch für die gute Luft – "und, nicht zu vergessen, das Schloss Hohenzollern-Sigmaringen". Außerdem gibt es eine viel genutzte Kneippanlage, die direkt am Donau-Radwanderweg liegt.
Und die Kleinstadt ist geschichtsträchtig. "Immerhin war Sigmaringen 1945 die Hauptstadt von Frankreich (die Regierung des französischen Vichy-Regimes zog im September 1944 in das Schloss von Sigmaringen ein und erklärte die Stadt zur Hauptstadt von Frankreich, Anmerkung der Redaktion) und heute wohnt dort der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann", schreibt Hermeling. Genau genommen ist Kretschmann im Stadtteil Laiz zu Hause.
Kronach (Bayern)
Auf eine Geschichte von über 1.000 Jahren kann die Stadt Kronach im Frankenwald (Bayern) zurückblicken. Die Kreisstadt entstand vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert nach Christus. Besonders mache die Stadt ihr Wahrzeichen, die Festung Rosenberg, schreibt Leser Harald Kuhla. Sie ist eine der größten und besterhaltenen Festungsanlagen Deutschlands – und ein beliebtes Fotomotiv.
"Berühmt ist Kronach aber auch für Bier und Bratwürste, den Maler Lucas Cranach und den Mathematiker Kaspar Zeuß", so Kuhla. Für Besucher sei die historische Altstadt ein schönes Ziel. "Aber auch die schönen Ortsteile mit historischen Gebäuden und Kirchen sowie die Naturdenkmäler in der Umgebung." Das Schützenfest, die Rosenbergfestspiele auf der Festung und "Kronach leuchtet" sind für ihn Highlights. Darüber hinaus empfiehlt er das Brauereimuseum und die Flößermuseen in der Umgebung.
"Schön ist die Übersichtlichkeit der Stadt und die vielen Gasthäuser, Kneipen, Biergärten und die freundlichen Menschen", schwärmt Kuhla.
Bad Muskau (Sachsen)
Als übersichtlich könnte man auch das Städtchen Bad Muskau (Sachsen) bezeichnen, dort wohnen 3.600 Menschen. Es liegt im Osten Deutschlands, direkt an der Lausitzer Neiße nahe der polnischen Grenze. Fürst Pückler schuf hier einen prächtigen länderübergreifenden Park mit Schloss, der zum Weltkulturerbe zählt. "Wir haben es nicht weit nach Görlitz, Bautzen und in den Spreewald", schreibt Leser Frank Büttner, der dort zu Hause ist. "Bei uns gibt es viele Fahrradwege, auch in Polen, ohne große Steigungen. "Mit dem Fahrrad sind auch der Rosengarten Forst, der Rhododendronpark Kromlau, der Branitzer Park erreichbar."
Kunstinteressierte können bei den Ausstellungen im Schloss und Marstall auf ihre Kosten kommen. Im nahegelegenen Sagar gibt es ein Handwerk- und Gewerbemuseum, in Weißwasser ein Glasmuseum. Mit dem Boot auf der Neiße oder Spree lässt sich die Gegend auch vom Wasser aus erkunden. Zudem empfiehlt Büttner eine Wanderung durch das idyllische Eiszeittal der Räderschnitza.
Prenzlau (Brandenburg)
Sabine Kramm wohnt in Prenzlau, einer Kreisstadt der Uckermark in Brandenburg. Prenzlau hat fast 19.000 Einwohner, "Tendenz fallend wegen des wachsenden Alters der hier lebenden Menschen und dem Wegzug der Jugend in Gegenden, wo es mehr Arbeit gibt", schreibt sie.
Für Kramm ist Prenzlau aber ein schöner Wohnort. "Die letzte Eiszeit schuf die sanften Hügel der Endmoräne rund um die Stadt und ihr natürliches Wahrzeichen, den Unteruckersee, ein Urstromtal", schreibt sie. "Zweites Wahrzeichen neben dem See ist die Marienkirche, beeindruckende Backsteingotik, weithin sichtbar für den, der sich der Stadt über die hügeligen Straßen oder Radwege oder auch auf dem Wasserweg nähert."
Kramm berichtet, dass 85 Prozent der Substanz von Prenzlau in den letzten Kriegstagen im April 1945 zerstört worden sind. Deshalb prägen heute Plattenbauten das Gesicht der Stadt. "Die Stadtmauer mit Stadttoren und die Kirchen sind aber erhalten geblieben", schreibt sie. So finde man doch noch einige denkmalträchtige Stätten aus dem Mittelalter in der Stadt. "Einzigartig ist auch das Ensemble des sanierten Dominikanerklosters – heute Sitz der wichtigsten Kultureinrichtungen wie Museum, Bibliothek und Archiv."
Für Kulturveranstaltungen empfiehlt Kramm den Friedgarten des Dominikanerklosters, der durch die Klostergänge und die Nikolaikirche gerahmt wird. Er biete eine einzigartige Atmosphäre und Akustik. Zum Beispiel für das jährliche Konzert "Musik zur Abendstunde", das den Kultursommer eröffnet.
"Ich lebe gern hier", so Kramm. Dieses Jahr mache sie sogar Urlaub auf dem heimischen Campingplatz, im Zelt. "Und bin dann einfach mal ganz nah weit weg."
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