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Ausflugstipp im Ruhrgebiet: Das sind die schönsten Schlösser und Burgen


Ausflugstipp
Die schönsten Schlösser im Ruhrgebiet entdecken

Von dpa
Aktualisiert am 26.11.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0260660901Vergrößern des Bildes
Herbstliche Kulisse am Wasserschloss Hugenpoet (Archivbild): Im Herbst sind die Parks rund um die Schlossbauten oft besonders schön. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/R. Kiedrowski/imago-images-bilder)
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Die meisten wurden gebaut, als es noch keine Zechen und Stahlwerke gab: Sieben Schlösser, Burgen und Herrenhäuser erinnern an die vorindustriellen Zeiten.

Mehr als 100 historische Bauten im Ruhrgebiet erzählen von vergangenen Zeiten und laden zu Ausflügen am Wochenende ein. Von einem der ältesten Gebäude in der Region bis hin zu einem Adelssitz, der seit über 700 Jahren durchgängig bewohnt wird – entdecken Sie die Vielfalt der historischen Bauten im Revier. Eine Auswahl von sechs Schlössern und Burgen.

Sehr alt: Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr

Das Gebäude ist nicht einfach alt, es ist uralt: Schloss Broich mit seinen meterdicken Mauern stammt aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. In der Nähe der Ruhr wurde die Festung einst zum Schutz des Handelsweges zwischen Duisburg und Paderborn gebaut, sie gilt als eine der bedeutendsten karolingischen Befestigungen im deutschen Sprachraum.

Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss als barocke Residenz ausgebaut, heute ist Broich im städtischen Besitz. Am Rand eines hügeligen Parks steht das Bauwerk im Kontrast zu den Hochhäusern in Mülheims Innenstadt.

Ziemlich jung: Schloss Oberhausen

In diesem Schloss befindet sich neben dem Trauzimmer des Oberhausener Standesamtes auch das Museum Ludwiggalerie. Das filigran wirkende Schloss ist zwischen 1812 und 1821 nach Plänen des Münsterländer Architekten August Reinking entstanden und gilt damit als einer der jüngsten Adelssitze im Ruhrgebiet. Seit 1998 zeigt die Ludwiggalerie Wechselausstellungen und Fotokunst mit Bildern zum Beispiel von Peter Lindbergh und Jim Rakete.

Sehr wehrhaft: Burg Vondern in Oberhausen-Osterfeld

Zwei dicke Rundtürme und die Reste eines Wassergrabens: So stellt man sich eine mittelalterliche Burg vor. Schon 1266 wurde in Urkunden erstmals ein Haus Vondern verzeichnet. Erbstreitigkeiten, häufige Besitzerwechsel, neue Nachbarn durch die Zeche Vondern, Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg: Die Mauern von Burg Vondern haben viel erlebt. Heute steht das Herrenhaus mit dem Rittersaal als Außenstelle des Standesamtes für Trauungen bereit. Burg Vondern und der kleine Park sind als Ziel beliebt bei Radtouristen, die Industriekultur-Autoroute führt ebenfalls direkt vorbei.

Barocke Schönheit im Park: Schloss Strünkede in Herne

Von Ferne braust der Verkehr über die Autobahn A 42, über den Häusern erhebt sich der riesige Kühlturm des Heizkraftwerkes Herne mit seinem 300 Meter hohen Schornstein. Doch Schloss Strünkede entführt ins 13. Jahrhundert; damals wurde das Wasserschloss erstmals in einer Urkunde erwähnt. So wie es derzeit aussieht, entstand es vom 16. Jahrhundert an. Der Baustil des Sitzes der Familie von Strünkede: Frühbarock mit Wassergraben sowie ein Park im Stil des französischen Barock. Heute beherbergt das Schloss die Sammlungen des Emschertal-Museums: Hernes Historie von den Neandertalern bis zur Industriestadt.

Adelssitz seit dem 14. Jahrhundert: Schloss Bodelschwingh

In Schloss Bodelschwingh, einem eleganten Bau im Renaissance-Stil, leben Mireta und Felix zu Innhausen-Knyphausen. Als 23. Generation bewohnt die Familie das Haus – wie ihre Vorfahren seit dem Schlossbau 1302. Das ist einmalig unter den Burgen und Schlössern im Ruhrgebiet. Für die Öffentlichkeit ist daher auch ein Teil des 16 Hektar großen Schlossparks gesperrt, der ab 1866 durch Carl Eduard Adolph Petzold von einem Barockgarten zum weitläufigen englischen Landschaftspark umgestaltet wurde. Petzold hatte bei Fürst Hermann von Pückler-Muskau gelernt, dem Star unter den Garten- und Landschaftsplanern jener Zeit.

Aus wilhelminischer Zeit: Schloss Schwansbell in Lünen

Schloss Schwansbell am Stadtrand von Lünen entstand ab 1872 als Wasserschloss im Stil der englischen Neogotik. Kurios ist, dass die Gräfte – der Wassergraben – nicht das Schloss umschließt, sondern eine kleine Garteninsel mit einem Pavillon. Schwansbell hat viele Nutzungen erlebt: Adelssitz, Waisenhaus, im Zweiten Weltkrieg Pilotenunterkunft, später Sitz des Hochbauamtes.

Heute gibt es hier Wohnungen und Büros, im Gesindehaus ist das Stadtmuseum mit einer Spielzeug- und Puppensammlung untergebracht. Rundwege führen durch den Schlosspark mit seinen besonderen Baumarten wie Trompetenbaum, Christusdorn und Tulpenbaum. Die Natur lädt hier zu einem Spaziergang ein.

Sehr edel: Wasserschloss Hugenpoet

Vorweg: den Namen dieses Schlosses spricht man "Hugenpoot" aus, das e wird weggelassen. Erbaut wurde es 1509, der Name, der "Krötenpfuhl" bedeutet, passt nicht ganz zum edlen Ambiente des jetzigen Schlosshotels. Seit 2014 führt Maximilian Freiherr von Fürstenberg das Hotel mit 36 Zimmern. Zu dem Komplex gehören auch ein Restaurant, ein Bistro und eine Bar. Der Schlosspark ist öffentlich zugänglich und beherbergt einige Skulpturen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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