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Deutschlands unbekannte Inseln


Wo liegen die denn?
Deutschlands unbekannte Inseln

Inselurlaub in Deutschland - da denken die meisten wohl an Sylt oder Rügen. Aber haben Sie schon mal von Neuwerk, Ummanz oder Ruden gehört? In unserer stellen wir zehn deutsche Inseln vor, die bestimmt nicht jeder kennt.

Aktualisiert am 04.05.2016|Lesedauer: 4 Min.
srt, Rudi Stallein
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Neuwerk: Ferien im Watt

Auf Neuwerk beispielsweise ist beides möglich, aber die meisten Besucher kommen nur für ein paar Stunden auf das 14 Kilometer vor Cuxhaven im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer gelegene Eiland. Bei Ebbe geht es von den Ferienorten Sahlenburg oder Duhnen zu Fuß, per Pferd oder mit der Kutsche durchs Watt. Etwa zweieinhalb Stunden dauert der Fußmarsch. Unterwegs befinden sich übrigens mehrere Rettungsbarken für Wanderer, die von der Flut überrascht werden. Eine Sehenswürdigkeit auf der Insel ist der markante, quadratische Leuchtturm aus rotem Backstein. Er feiert 2010 seinen 700. Geburtstag. Sechs Lokale verköstigen die zahlreichen Tagesbesucher, für Übernachtungen stehen rund 180 Betten und etwa 230 Schlafplätze im Strohlager zur Verfügung.

Ummanz - Idylle pur.Vergrößern des Bildes
Ummanz - Idylle pur. (Quelle: imago/chromorange)

Langeneß: Hallig-Urlaub unterm Reetdach

Weiter nördlich, im nordfriesischen Wattenmeer, ist Langeneß ein Refugium für Ruhesuchende. Genaugenommen ist das langgestreckte, 11,5 Quadratkilometer große Eiland gar keine Insel, sondern eine Hallig - die größte von insgesamt zehn. Auf 18 Warften, aufgeschütteten Hügeln, leben dort heute rund 100 Einwohner. Etwa dreimal soviel Menschen tummeln sich auf Langeneß, wenn alle Gästebetten in den reetgedeckten Häusern belegt sind. Vor allem Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten - bei romantischen Sonnenuntergängen im Sommer und im Herbst, wenn die Stürme über die Hallig fegen. Wem gar zu langweilig wird, der kann bei Niedrigwasser mit der Lorebahn einen Ausflug zur winzigen Nachbarhallig Oland machen.

Ostseebad Poel: Mecklenburgs größte Insel

Lebhaft geht es auf Poel zu. Die größte Insel Mecklenburgs liegt in der Wismarer Bucht und ist das jüngste Ostseebad des Landes. Über einen Brückendamm gelangt man ohne Seekrankheit auf die Insel. Flach abfallende Strände (insgesamt elf Kilometer) gibt es hier genauso wie eine schroffe Steilküste, breite Schilfgürtel und weite Salzwiesen. Maritimes Flair empfängt die Gäste in Timmendorf-Strand. Wassersportler vergnügen sich hier bei Wasserski, Kite-Surfen oder Tauchen. Abwechslung bringen ein Ausflug ins Vogelschutzgebiet auf der vorgelagerten Insel Langenwerder und Besuche in der Alten Inselkirche oder im Inselmuseum.

Ummanz: Rügens stiller Nachbar

Wem es auf Rügen zu voll und zu lebhaft ist, der findet sein Ferienglück auf der kleinen Nachbarinsel Ummanz. Statt großer Hotels warten dort fünf Pensionen und etwa zehn Mal so viele Ferienwohnungen auf Gäste. Sie wissen Ruhe und Stille der kleinen Fischerdörfer zu schätzen. Wandernd oder mit dem Fahrrad erkunden sie das flache, von Wiesen, Weiden und Äckern geprägte Land. Daneben bieten Reiterhöfe Ausritte und Kutschfahrten an. Ein schöner Badestrand lockt Wasserratten nach Suhrendorf. Dort befindet sich auch ein Campingplatz unmittelbar am Wasser.

Harriersand: Camping mitten in der Weser

Nicht nur im Meer finden sich reizvolle Inseln, es gibt sie auch in Flüssen. Eine der längsten Flussinseln Europas ist die Weserinsel Harriersand. Elf Kilometer weit erstreckt sich die Insel in der Unterweser zwischen Bremen-Nord und Bremerhaven. Hin kommt man von Brake mit dem Fährschiff Guntsiet oder von Rade aus über eine den östlichen Weserarm querende Straßenbrücke. Am nördlichen Ende der Inselstraße befindet sich das Restaurant Strandhalle mit Sandstrand und Campingplatz. Daneben gibt es einige Ferienwohnungen und Urlaub auf dem Bauernhof.

Krautsand: Schiffe gucken am Elbestrand

Am Strand relaxen, Baden und die vorbeiziehenden Schiffe beobachten - das alles kann man auf der Elbinsel Krautsand. Die von Viehweiden, Obsthöfen, Reetdachhäusern und kleinen Häfen geprägte Insel liegt zwischen Hamburg und Cuxhaven in der Nähe der Elbfähre Wischhafen und ist durch zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Drei Dutzend Ferienwohnungen, ein Mobilheimpark und zwei Campingplätze stehen für längere Aufenthalte zur Verfügung. Neben Radeln und Wandern können die Gäste Nordic Walken, Joggen oder Tennis spielen. Einmal im Jahr wird es übrigens recht turbulent in dem sonst beschaulichen Naherholungsgebiet. Seit 1997 dröhnen jedes Jahr am Vatertag die Motoren bei der Weltmeisterschaft der Rasenmähertrecker.

Lotseninsel: Ausflug zur Giftbude

Ein Leuchtturm aus dem Jahr 1871 markiert an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste die Schleimünde, die heute als Lotseninsel bezeichnet wird. Daneben gibt es auf der 112 Hektar großen Halbinsel, die nur über das Wasser erreicht werden kann (mehrere Ausflugsschiffe verkehren im Sommer regelmäßig von Kappeln und Maasholm aus), einen kleinen Sportboothafen - und neuerdings wieder einen frisch aufgeschütteten weißen Sandstrand. Nach dem Spaziergang zum Leuchtturm kann man sich in der "Giftbude" mit Fisch, Schnitzel, Sauerfleisch, Bratkartoffeln und frischem Fassbier stärken. Wenn allerdings die Mitarbeiter wegen Sturm und Regen die Insel einmal nicht erreichen können, was gelegentlich vorkommt, bleibt die Küche kalt.

Vilm: Besuch auf Honeckers Ferieninsel

Wo einst Erich Honecker und andere Wohlhabende unter Ausschluss der Öffentlichkeit baden gingen, sind heute Tages-Ausflügler willkommen. Ganze 94 Hektar ist die vor der Südküste von Rügen im Greifswalder Bodden gelegene Insel Vilm groß. Das Eiland, das einst Einsiedlern, Pilgern, den Fürsten zu Putbus und den Malern der Romantik als Refugium diente, wurde schon 1936 unter Naturschutz gestellt. Nachdem der Ministerrat der DDR die Insel 1959 zu seinem Feriendomizil erklärte, war Vilm 30 Jahre lang für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Heute ist ein Teil des als Biosphärenreservat ausgewiesenen Naturparadieses wieder für Besucher geöffnet - allerdings nur 30 Personen pro Führung, von denen maximal 300 pro Jahr durchgeführt werden (Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder vier bis 12 Jahre acht Euro).

Greifswalder Oie: Schifffstour zur Vogelinsel

Nicht minder interessant ist die Schifffahrt zu der nordöstlich von Peenemünde in der Ostsee gelegenen Insel Greifswalder Oie. Vor allem Hobby-Ornithologen begeistert die vom Verein Jordansand betriebene Vogelwarte auf dem 54 Hektar großen Naturidyll. Für Segler und Spontanurlauber ist das Eiland tabu. Maximal 50 Besucher können pro Tag für zwei Stunden auf vorgegebenen Wegen über die Insel spazieren und das kleine Museum der Vogelschützer besuchen. Die Schiffsreise startet meist in Peenemünde.

Ruden: Rendezvous mit Usedoms kleiner Schwester

Die Insel Ruden, Überbleibsel einer einstigen Landverbindung zwischen Usedom und Rügen, wird mit dem "Seeadler" von Peenemünde und Karlshagen auf Usedom angesteuert. Auch zahlreiche Sportboote ankern im kleinen Hafen des Inselwinzlings. Ein schöner Blick über die von mehreren Tausend Kormoranen "belagerte" Insel bietet sich vom viereckigen Turm, der im zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht zur Flugbeobachtung genutzt wurde.

Weitere Informationen:

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