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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktiv- & Skiurlaub Survival mit sieben Patronen
Es gibt Spezialveranstalter für Frauen-Reisen, ethnologische, spirituelle Reisen, Survival-Trips oder Urlaube im Weltraum. Exotische Reisen liegen im Trend: Viele Menschen wollen sich im Urlaub nicht nur erholen, sondern unter extremen klimatischen Bedingungen oder an entlegenen Orten vollständig aus dem Alltagstrott herauskommen. Wir präsentieren Ihnen Ziele, die jenseits der Komfortzone liegen. Erleben Sie Extremurlaub am Kilimandscharo, in Kirgistan und der Mongolei in unserer Foto-Show.
Afrikanischer Dschungel oder karges Kirgistan
Kirgistan mit seinen weiten Steppen und steilen Bergen hat es der Alpinistin Ines Papert angetan – deshalb fuhr sie mit ihrem 11jährigen Sohn vergangenes Jahr hin, „um ihm einerseits die Schönheit des Landes zu präsentieren, ihm zugleich aber zu zeigen, wie gut er es in Deutschland hat“. Lernen kann man in solchen Ländern vieles: Geduld, Demut, Dankbarkeit, Freude, Improvisationsvermögen, Verhandlungsgeschick... Die Beweggründe für Reisen in Länder jenseits der Komfortzone von Pauschalreisen und All Inclusive sind sehr unterschiedlich. Eines ist klar: Reisen in Länder mit wenig touristischer Infrastruktur erfordern viel Planung und Abenteuerlust. Wenn man diese Hürden genommen hat, kann man ungleich viel mehr erleben als auf jeder anderen Reise. Die Kargheit des Lebens von kirgisischen Nomaden; Begegnungen mit wilden Tieren auf Galapagos oder im afrikanischen Dschungel; Schlittenhundetouren in Alaska; oder die Eiswüsten Grönlands. Traumziele liegen heutzutage nicht mehr nur im hohen Norden oder extremen Süden, obwohl Urlandschaften wie Island, Spitzbergen oder Südgeorgien nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste vieler stehen. Südamerika, Asien und Afrika bieten Urlaubserlebnisse der besonderen Art.
Das Angebot steht
Die Planung von Extremreisen ist heutzutage keine Hürde mehr – das Internet macht’s möglich. Rund 130 Anbieter alternativer Reisen und Reiseziele finden sich zum Beispiel im Forum Anders Reisen (http://forumandersreisen.de). Hier kann man von der Trekkingtour im Hohen Atlas mit Übernachtungen bei Berberfamilien bis zur Umrundung des Torres del Paine Nationalparks in Patagonien alle möglichen Ziele und Aktivitäten buchen. Spezialist für sportlich anspruchsvolle Natur- und Bergreisen ist neben dem großen DAV Summit Club (www.dav-summit-club.de) zum Beispiel auch der Veranstalter Picos (www.picos-online.de). Hier wird das Leben in einem Nomadenzelt inmitten von mongolischen Hirten organisiert Nomadicways (www.nomadicways.com), optional auch mit Koch. Man erlebt so nicht nur die unglaublichen Weiten der mongolischen Landschaft, sondern lebt mit den Einheimischen, reitet die kleinen, ausdauernden Pferde und bekommt „auf Augenhöhe“ Einblicke in das Leben der Menschen.
Spitzmaulnashorn und Kilimandscharo
Wer es wärmer mag: Süd- und Ostafrika-Spezialist ist zum Beispiel African Special Tours (www.ast-reisen.de) mit organisierten Individualreisen. Viele Afrikatouristen lockt vor allem die Aussicht auf Tierbegegnungen, allen voran die „Big Five“ Löwe, Spitzmaulnashorn, Leopard, Büffel und Elefant, die heutzutage nicht mehr geschossen, sondern fotografiert werden. Der Bergklassiker in Afrika ist der Kilimandscharo in Tansania, der trotz seiner respektablen Höhe von 5.895 m auch für mittelmäßig trainierte Ausdauerwanderer zu schaffen ist. Doch auch die vielfältigen Kulturen Afrikas gilt es zu entdecken: und in dem riesigen Kontinent gibt es noch ausreichend unerschlossene Flecken abseits der Touristenströme.
Survival-Training in der Mongolei
Für die ganz Extremen: Wer neben dem exotischen Ziel noch eine persönliche Herausforderung braucht, kann zehn Tage Survival in der mongolischen Wüste über Happy Camel (www.rundreisenmongoleiurlaub.com) buchen: „Die Gruppe wird mit einem Weißbrot, einem Kochtopf, einer leeren Plastikflasche, einer Packung Streichhölzer, einer Waffe mit sieben Patronen, einem Nylonfaden, zwei Haken und einem Seil versorgt.“ Und das Ganze in einer besiedelten, aber „sehr verkommenen Gegend“ der Provinz Khentii. Aber: „Es wartet ein herrliches Essen auf dem Ankunftsplatz auf Sie“.
Fragen Sie Arzt und Apotheker
Auch wenn einem Veranstalter, den nötigen Geldbeutel vorausgesetzt, vieles an Organisationsstress abnehmen - zur Vorbereitung gehören die entsprechenden Impfungen für die Reiseregion, dazu ist die Website des Tropeninstituts hilfreich: http://tropeninstitut.de. Hier finden sich Checklisten, Tipps und Adressen für jede Spielart der Fernreise. Auch die Reiseapotheke muss man auf das Ziel abstimmen, denn in vielen Ländern ist die medizinische Versorgung weit unter dem hiesigen Standard. Im schlimmsten Fall kann es sogar hilfreich sein, ein steriles OP-Set dabei zu haben: Im Zweifelsfall sollte der behandelnde Arzt dann die Spritzen, Kanülen, Skalpelle und Infusionsbesteck aus dieser Packung verwenden. Um für dieses Zusatzgepäck dankbar zu sein, muss man nicht erst einen Blinddarmdurchbruch am Ende der Welt haben – es reicht, unglücklich aus dem Bus zu springen und eine größere Schürfwunde zu haben. Am Ende der Reise sollte man Reiseapotheke und medizinisches Gerät an eine lokale Klinik spenden.
Gut gerüstet
Für Ausrüstungsfragen empfiehlt sich der Gang in einen kompetenten Outdoor-Laden. Viele größere Läden haben unter ihrem Personal sogar Spezialisten für bestimmte Gegenden der Welt, die zuverlässige Tipps für die richtige Wahl von Schuhwerk, Bekleidung und sonstiger Ausrüstung geben können. Dann steht dem Trip abseits ausgetretener Pfade nichts mehr im Wege.
Na dann: Spannungsreichen Urlaub!