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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Haarprobleme Was verraten die Haare über die Gesundheit?
Weiches, glänzendes Haar steht für Attraktivität und Vitalität. Doch wer hat schon das perfekte Haar? Bei den einen ist es zu fettig, bei den anderen stumpf und brüchig. Wiederum andere leiden unter Haarausfall oder Schuppen. Wenn die Symptome länger anhalten und auch eine sorgsame Haarpflege keine Besserung bringt, liegen die Ursachen tiefer. Denn Haare sind ein Gesundheitsbarometer. Wenn sich ihre Struktur ändert, kann das ein Warnsignal sein. Welche körperlichen Ursachen hinter Haarproblemen stecken können, zeigt Ihnen unsere Artikelshow.
Haaranalysen - Spurensuche auf dem Kopf
Haare bestehen aus Horn und sind in der Haut verwurzelt. Dort nehmen sie am Stoffwechselgeschehen teil. Vor allem in der Rechtsmedizin dienen Haare dem Nachweis von Giften und Drogen. Denn solche Stoffe und ihre Abbauprodukte lagern sich während des Verhornungsprozesses in der Haarstruktur ein und bleiben dort lange nachweisbar. Doch auch Vitamine und Mineralstoffe sind in Haaren nachweisbar. Viele Anbieter im Internet sowie Apotheken bieten daher Haaranalysen an, um den Gesundheitszustand zu bestimmen. Mediziner raten jedoch von den frei käuflichen Tests ab. "Kommerzielle Anbieter liefern oft unzuverlässige Ergebnisse, so dass es bisher keine Versuche oder Qualitätssicherung gibt", erklärt Dr. med. Harald Bresser, Hautarzt aus München. Die Unzuverlässigkeit der Tests liegt darin begründet, dass gefärbte und dauergewellte Haare oder Chlorwasser das Ergebnis der Analyse unbrauchbar machen können. Außerdem gibt es Stoffe, die besser und schlechter nachgewiesen werden können.
Dünnes Haar kann viele Ursachen haben
Wenn das Haar zunehmend dünner wird und an Glanz verliert, kann das viele Ursachen haben. Eine davon liegt in der Ernährung. Denn wenn Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente dem Körper nicht in ausreichendem Maße zugeführt werden, leidet darunter auch das Haarwachstum. Crash-Diäten und Mangelernährung macht die Haare ebenfalls dünn und können zu diffusem Haarausfall führen. Besonders eiweißarme Diäten mit weniger als 1000 Kalorien pro Tag zehren an den Haarwurzeln. Daher haben die meisten Magersüchtigen dünnes Haar. Allerdings kann dünnes Haar, bei dem keine Frisur mehr hält, auch ein Alarmsignal der Schilddrüse sein. "Fast die Hälfte aller Frauen mit einer Schilddrüsenstörung klagt über Haarausfall", erklärt Privatdozent Dr. Reinhard Finke, Arzt für Innere Medizin und Endokrinologie. Der Berliner Schilddrüsenspezialist berichtet, dass eine Unterfunktion dieses Organs ebenso häufig die Ursache von Haut- und Haarproblemen sei wie eine Überfunktion.
Haarausfall kann hormonell bedingt sein
"Nicht jeder, der regelmäßig Haare verliert, leidet an medizinisch relevantem Haarausfall", gibt der auf Haarmedizin spezialisierte Hautarzt Dr. Andreas Finner aus Berlin zu bedenken. Bis zu einem gewissen Grad gehöre der Verlust von Haaren zum normalen Wachstumsprozess. Schließlich sei kein Haar ein treuer, lebenslanger Begleiter, sondern gehöre nur etwa zwei bis sechs Jahre zur Frisur. "Eine Einbuße von 50 bis 100 Haaren pro Tag ist durchaus normal. Erst wenn die Anzahl der ausfallenden Haare diesen Durchschnittswert übersteigt, darf man sich Sorgen machen“, erklärt der Experte. Bei vielen Frauen löst die Menstruation einen Eisenverlust aus, der diffusen Haarausfall bedingen kann. Den Kopf in den Sand stecken muss deshalb aber niemand. "Fachärzte stellen die spezifischen Auslöser für diffusen Haarausfall oft rasch fest und können so gezielte Behandlungen einleiten. Auch Vitamin- und Aminosäurepräparate bringen schnelle Linderung“, erklärt Finner. Sein Tipp: "Verzichten Sie auf eigene Therapieversuche. Wirksame Mittel gegen medizinisch relevanten Haarverlust bekommt man nur durch den Arzt."
Die Haare als Spiegel der Seele
Steht die Psyche unter Druck, leiden die Haare – eine Erfahrung, die bereits viele gemacht haben. Jetzt gibt es auch Studien, die diese These wissenschaftlich untermauern. Der Haarausfall - Forscher Professor Paus an der Berliner Klinik Charite hat vor kurzem eine Studie zum Thema Stress und Haarausfall veröffentlicht, welche diese Vermutungen untermauert. Jedoch konnte der Auslöser von Haarausfall bei Stress beziehungsweise Depression nicht klar ermittelt werden. Offensichtlich entstehen hierdurch jedoch haarschädigende, entzündliche Effekte an den Haarwurzeln welche dann wiederum den stressbedingten Haarausfall verursachen.
Was graue Haare verraten
Ob ein Mensch früh graue Haare bekommt, wird unter anderem durch die Gene bedingt. Doch auch die Hormone spielen eine wichtige Rolle. So haben Östrogene einen Einfluss auf die Farbstoffbildung im Haar. Stark ergrautes Haar in den Vierzigern kann auch auf ein erhöhtes Osteoporose-Risiko hindeuten. Zudem lässt die Übersäuerung des Körpers, die zu Nährstoffmangel führen kann, graue Haare entstehen. Auch UV-Licht unterstützt diesen Alterungsprozess, in dem es das Haar schädigt. Somit ist niemand vor weißen Haaren gefeit. Das man vor Kummer regelrecht über Nacht ergraut, ist ein Mythos. Aber: Die Krankheit Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) kann dazu führen, dass die noch pigmentierten Haare innerhalb kurzer Zeit ausfallen. Es bleiben die grauen Haare zurück. Diese Krankheit ist allerdings selten.
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