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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geschlechtsverkehr Die Häufigkeit beeinflusst die sexuelle Zufriedenheit
Gefangen in der Sexroutine oder Abwechslung und Spannung im Bett? Wie sich das Liebesleben der Männer und Frauen in den vergangenen zwei Jahren verändert hat und wie zufrieden sie damit sind, zeigt eine aktuelle Umfrage.
Bei Frauen und bei Männern hat die Pandemie unterschiedliche Spuren hinterlassen. Einige machten eine positive Entwicklung bei ihrer Sexualität, andere wiederum litten unter den Einschränkungen und Corona-Maßnahmen, was sich auch auf ihr Sexleben auswirkte. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Dating-Portals JoyClub unter 4.833 Männern und Frauen.
So bewerten Frauen und Männer ihr Sexleben
Die Mitglieder wurden befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Sexleben aktuell sind. Der Großteil zeigte sich zufrieden (Schulnote 2; Frauen: 24,34 Prozent; Männer: 25,57 Prozent), gefolgt von befriedigend (Frauen: 19,95 Prozent; Männer 23,33 Prozent). Auf Platz drei landet jedoch nicht "sehr zufrieden" oder "ausreichend", sondern die Schulnote 5, also "mangelhaft". Ein Fünftel der Befragten (Frauen: 19,88 Prozent; Männer: 18,29 Prozent) sind mit ihrem aktuellen Sexleben unzufrieden.
Besonders die Corona-Pandemie hat das Sexleben der Frauen und Männer eher verschlechtert. Vor dem Ausbruch war der Großteil noch zufrieden (Schulnote 2; Frauen: 39,30 Prozent; Männer: 44,14 Prozent) oder gar sehr zufrieden (Schulnote 1; Frauen: 23,96 Prozent; Männer: 19,79 Prozent). Auf Platz drei landete die Antwort "befriedigend".
Info
Die Vergleichszahlen stammen von einer Umfrage des Portals aus dem Jahr 2019 mit ebenfalls 4.833 Mitgliedern.
Beeinflusst die Häufigkeit die sexuelle Zufriedenheit?
Die Zufriedenheit mit dem eigenen aktuellen Sexleben hängt auch davon ab, wie häufig die Befragten Sex haben. Wer mindestens einmal pro Woche Sex hat, bewertet diesen mit gut (39,13 Prozent). Aber auch eine hohe sexuelle Zufriedenheit (Schulnote 1; 24,10 Prozent) oder zumindest ein befriedigendes Sexleben (Schulnote 3; 24,06 Prozent) sind bei wöchentlichem Sex nicht selten.
Anders sieht es aus, wenn der Geschlechtsverkehr rarer ist – beispielsweise einmal im Monat. Für den Großteil (45,59 Prozent) ist der monatliche Sex eher schlecht (Schulnoten 4 bis 6). Jeder Dritte (28,43 Prozent) benotet ihn mit der Schulnote 3, nur jeder Fünfte benotet derat raren Sex mit "gut" (Schulnote 3; 21,74 Prozent).
Die Umfrage zeigt nicht nur, dass durch Corona die Zufriedenheit mit dem eigenen Sexleben nachließ und es seltener zu Geschlechtsverkehr kam. Vielmehr berichteten die Befragten auch von weiteren, deutlich spürbaren Veränderungen in ihrem Sexualleben. So masturbierten Frauen (32,47 Prozent) und Männer (30,90 Prozent) häufiger oder schauten pornografische Bilder, Videoclips und Filme (Frauen: 23,34 Prozent; Männer: 35,17 Prozent) anstatt Sex zu haben (Frauen: -33,43 Prozent; Männer: -32,13 Prozent).
Kritik zur Studie
Mehrere Umfragen und Studien haben bereits gezeigt, dass sich während der Corona-Pandemie Frauen und Männer häufiger selbst befriedigt haben. Die Ergebnisse des Corona-Sex-Reports 2022 des JoyClubs sind dahingehend etwas kritisch zu betrachten, da es sich bei dem Portal um eine "sexpositive Online-Community" handelt, die unter anderem auch dazu dient, Sexkontakte zu erhalten.
Wegen der Corona-Maßnahmen, Kontaktbeschränkungen, Lockdowns und weiteren Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren war es jedoch etwas schwieriger, sich zu treffen – einige Frauen und Männer wurden auch vorsichtiger, um eine mögliche Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu vermeiden. Aus diesen Gründen können die Möglichkeiten eines Kennenlernens und damit einhergehend auch die Sexkontakte ohnehin abgenommen haben, was sich wiederum negativ auf die sexuelle Zufriedenheit ausgewirkt hat.
- JoyClub: "Corona-Sex-Report 2022"