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Toxische Beziehungen erkennen: Diese Warnsignale beachten


Teufelskreis entkommen
Toxische Beziehungen: Diese Anzeichen sollten Sie kennen

Manipulation, Demütigung und Co.: Oft heißt es, daran erkenne man eine toxische Beziehung. Doch was sind tatsächlich Anzeichen und wie kommt man da raus?

Aktualisiert am 13.08.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa
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"Toxische Beziehung": In den sozialen Medien gibt es zahlreiche Videos, in denen dieses Schlagwort fällt. Doch was ist damit eigentlich gemeint?

imago images 0473786776Vergrößern des Bildes
Ungesunde Beziehungen: Viel Streit könnte ein erstes Anzeichen für eine toxische Beziehung sein. (Quelle: IMAGO/KOSTIANTYN POSTUMITENKO/imago)

Das Wort "toxisch" kommt vom Lateinischen toxicum (zu deutsch: "Gift"). In einer "giftigen" Beziehung bekommt ein Partner das Gefühl, dass die Beziehung und der Partner ihm nicht guttun. Womöglich hofft er, dass der andere sich und sein Verhalten ändert.

Aber: "Der sogenannte toxische Partner ist an Veränderung nicht interessiert, das ist ja, was ihn oder sie so toxisch macht", sagt der Paartherapeut Eric Hegmann. Betroffene sollten sich daher klarmachen, dass sie den Partner nicht gegen seinen Willen ändern können.

Übrigens:

Die beiden Paartherapeuten raten von der Verwendung des Begriffs "toxische Beziehungen" ab, denn diese Kategorisierungen in der Psychologie führen dazu, Menschen in Schubladen zu stecken. Das wiederum könne Schuld- und Schamgefühle bei betroffenen Personen verstärken und sie davon abhalten, sich Hilfe zu suchen.

Beziehungen mit unsicheren Bindungsmustern

Die Paartherapeutin Diana Boettcher erklärt, dass etwa in der emotionsfokussierten Therapie nicht von "toxischen", sondern von Beziehungen mit unsicheren Bindungsmustern gesprochen wird.

Manipulation, das Fehlen einer emotionalen Bindung sowie psychische und physische Gewalt sind alarmierende Zeichen in Beziehungen. Doch auch kleinere Dinge können Anzeichen für eine ungesunde Beziehung sein. Wenn man dem Partner die eigenen Gefühle nicht anvertrauen kann, zeugt das von emotionaler Distanz und Disharmonie in der Beziehung.

Ein Teufelskreis

In solchen Beziehungen kommt es zudem oft dazu, dass die Partner unzufrieden sind – sowohl mit sich selbst als auch mit dem anderen. Sie ertragen laut Hegmann Dinge, die ihre eigenen Grenzen überschreiten. Das führt zu permanentem Stress und Stressreaktionen wie Angriff, Verteidigung, Abwertung und Rückzug, was wiederum Stressreaktionen beim anderen hervorruft. Ein Teufelskreis.

Boettcher beobachtet, dass sich bindungsängstliche und Menschen, die Angst haben, verlassen zu werden, oft gegenseitig anziehen. Während die eine Person sich zurückzieht, neigt die andere dazu, aktiv zu werden und den Partner unter Druck zu setzen. Hier hilft es, zunächst in einem ersten Schritt erkennen, welches das eigene Bindungsmuster ist, um bestimmten Verhaltensweisen entgegenzuwirken.

Gemeinsames Engagement ist entscheidend

Sollten Paare sich entscheiden, in der Beziehung zu bleiben, ist es wichtig, gemeinsam daran zu arbeiten. In einer Paartherapie helfen Therapeutinnen und Therapeuten den Parteien dabei. Es geht darum herauszufinden, ob die Beziehung verbessert werden kann und welche Veränderungen nötig sind.

Ein erster Schritt wäre dann, über die eigenen Ängste zu sprechen, die Ängste des Partners in Bezug auf Bindungen anzuerkennen und ernst zu nehmen, ohne sie infrage zu stellen. Diese Ängste wurzeln laut Boettcher oft in vergangenen Bindungserfahrungen und können in Konfliktsituationen stark belasten, da sie eine grundlegende Unsicherheit hervorrufen. All das ist allerdings nur wirksam, wenn beide Partner bereit sind, Veränderungen in der Beziehung anzustreben.

Loslassen, wenn nicht beide daran arbeiten wollen

Ein Ziel kann daher auch sein, sich aus einer belastenden Beziehung lösen zu wollen. Hier können Experten Betroffene dabei unterstützen, herauszufinden, wie sie Grenzen setzen können und welche Schritte nötig sind, um sich zu befreien.

"Leider ist niemand gegen bewusst manipulative und missbräuchliche Partner geschützt", so Hegmann. Dennoch neigen manche Menschen eher dazu, in solchen Beziehungen zu verharren als andere. Dann ist es ratsam, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen.

Denn emotionale Abhängigkeit resultiert oft aus unsicheren Bindungsmustern, die laut Boettcher allein schwer zu bewältigen sind: "Wir brauchen ein Supportsystem. Wir Menschen sind nicht dafür konstruiert, allein durch die schwierigsten Situationen im Leben zu gehen – schon gar nicht in schwierigen Beziehungsdynamiken."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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