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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sitzenbleiben Das Wiederholen einer Klasse - Tipps für Eltern
Das Schreckgespenst des Sitzenbleibens quält viele Schüler, die beim Lernen nicht so schnell vorankommen wie andere. Auch für die betroffenen Eltern ist es nicht immer leicht, mit dem Wiederholen einer Klasse umzugehen. Aber ist es wirklich so schlimm, eine zweite Chance zu bekommen? Die zusätzliche Zeit, die Ihr Kind durch die Ehrenrunde erhält, kann sich letztlich als Gewinn erweisen.
Sitzengeblieben! - Und nun?
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Kind gezwungen ist, eine Klasse zu wiederholen. In manchen Fällen haben sie gar nichts mit schlechten Leistungen zu tun, sondern sind einer längeren Krankheit geschuldet oder einem Schulwechsel. Wenn es jedoch daran liegt, dass der Schüler das Klassenziel nicht erreicht hat, ist die Frustration meist groß. Er leidet unter der Vorstellung, versagt zu haben, fühlt sich schlecht und zieht sich möglicherweise in sich zurück.
Hier können Sie als Eltern eingreifen: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es keine Schande ist, eine Klasse wiederholen zu müssen. Schon die Ausdrucksweise kann dazu beitragen, dass Ihr Kind sich besser fühlt. Vermeiden Sie negative Umschreibungen wie die, nicht gut genug oder zu langsam gewesen zu sein. Andere Formulierungen sind wesentlich aufbauender. Hierzu gehören vor allem solche, die an den Ehrgeiz des Kindes appellieren.
Lassen Sie es mit seinen Sorgen nicht allein, sondern gehen Sie die Probleme mit dem Schulstoff gemeinsam an. Geben Sie Ihrem Kind zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, von ihm enttäuscht zu sein.
Das Wiederholen einer Klasse als Chance
So schlimm die Vorstellung für viele Schulkinder ist - es hat auch Vorteile, eine Klasse zu wiederholen. Viele Gymnasiasten, die mit der Schulzeitverkürzung im G8 konfrontiert sind, fühlen sich durch das gewaltige Lernpensum überfordert. Wer eine Klasse wiederholt, dem wird das verlorene Jahr quasi "zurückgeschenkt". Natürlich sollte der Schüler sich in diesem Jahr bemühen, seine Leistungen in den problematischen Fächern zu verbessern.
In anderen Fächern wird er es jedoch leichter haben als seine Mitschüler, da er den Stoff schon kennt und viel besser bewältigen kann. Die gewonnene Zeit kann er für Freizeitaktivitäten nutzen, muss sich also faktisch weniger mit der Schule beschäftigen. Unterschätzen Sie auch nicht die positive Energie, die Ihr Kind spüren wird, sobald es in seiner Klasse nicht mehr der schlechteste Schüler ist. Gerade in Fächern, in denen es sich sicher fühlt, wird es zu Höchstleistungen auflaufen. Durch solche Erfolgserlebnisse steigt auch der Ehrgeiz, die Probleme in den anderen Fächern zu beheben.
Wer sitzenbleibt, ist in bester Gesellschaft
Beruhigen Sie Ihr Kind, falls es befürchtet, auf ewig als Sitzenbleiber abgestempelt zu sein. Schon wenige Jahre nach dem Schulabschluss fragt niemand mehr danach, ob man eine Klasse wiederholt hat. Letztlich ist derjenige im Vorteil, der einen guten Abschluss erzielt hat - wie lange er dafür gebraucht hat, ist zweitrangig. Sogar Berühmtheiten wie Thomas Mann, Winston Churchill oder Thomas Edison haben eine Ehrenrunde gedreht. Ihrer Karriere hat das sicherlich nicht geschadet.