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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps: So gelingt das Lernen besser Motivation zum Lernen: Das treibt Schüler an
Wenn bei Ihrem Kind die Schulnoten in den Keller sinken, liegt es nicht selten an der Motivation zum Lernen. Denn es passiert nur allzu leicht, dass ein Lehrer mit seinen Methoden einem Kind die Lust an einem bestimmten Fach nimmt – oder es kommt mit dem traditionellen Schulsystem nicht klar. Es kann aber auch daran liegen, dass es dem Kind an Tipps mangelt, wie es richtig lernen soll.
Veränderung der Motivation in der Pubertät
Forscher haben erkannt, dass sich bei Kindern die Motivation zum Lernen im Laufe der Schulzeit verändert: In der Grundschule lernen sie dank dem angeborenen Wissensdrang noch aus eigenem Antrieb, was sich bei den weiterführenden Schulen aber häufig ändert. Denn mit der Pubertät ändert sich ihr Verhalten und äußere Faktoren – etwa Belohnungen, Lob und soziale Beziehungen – erhalten einen höheren Stellenwert.
Zu diesem Schluss kommt die Erziehungswissenschaftlerin Diana Raufelder, die seit 2010 eine Gruppe von Erziehungswissenschaftlern, Psychologen und Neurowissenschaftlern der Freien Universität Berlin und der Charité leitet, so der "Tagesspiegel".
Motivation zum Lernen: Unterschiedliche Typen
Den Wissenschaftlern zufolge lassen sich bei den von ihnen untersuchten Kindern vier Lern- und Motivationstypen in der Schule erkennen: Bei etwa 37 Prozent der Schüler lässt sich feststellen, dass ihre schulische Motivation stark von Gleichaltrigen beeinflusst wird. Etwas weniger als ein Drittel profitiert von einem guten Klassenklima, das zwischen den Schülern und den Lehrern besteht.
Ähnlich viele Schüler ziehen ihre Motivation zum Lernen aus sich selbst, sie profitieren von mehr Freiraum – sie passen also nicht gut in das traditionelle Schulsystem. "Unser Schulsystem geht leider davon aus, dass alle Kinder gleich lernen. Stattdessen sollten die individuellen Unterschiede mehr berücksichtigt werden", sagt Raufelder im "Tagesspiegel". Nur etwa zehn Prozent der Schüler hingegen sind in ihrer Motivation zum Lernen von dem Lehrer abhängig, also wie gut oder schlecht er unterrichtet. (Lernlust: Wie Sie Ihr Kind motivieren können)
Tipps: So gelingt das Lernen besser
Die Motivation zum Lernen lässt sich zumindest zu Hause – etwa bei Hausaufgaben – schon mit einigen Tipps verbessern. Zunächst einmal sollten die Rahmenbedingungen stimmen: Störende Geräte wie etwa Fernseher, Handy, Radio oder Computer sollten ausgeschaltet sein. Zudem ist es hilfreich, wenn Kinder an einem aufgeräumten Schreibtisch und in einem gut durchgelüfteten Zimmer arbeiten. (Nachhilfe-Kosten: So viel zahlen Eltern für den Extraunterricht)
Lernen mit Pausen
Es wäre ein Fehler, wenn das Kind aus der Schule kommt und sich direkt im Anschluss an die Hausaufgaben setzt. Denn: Abwechslung tut gut. Nach der Schule ist es zunächst besser, sich anderweitig zu beschäftigen – zum Beispiel Musik hören – und sich erst dann an die Hausaufgaben zu machen. Tipp: Die Abwechslung sollte möglichst keine oder wenig Konzentration erfordern.
Die Effizienz steigt zudem, wenn Kinder eher kurze, aber intensive Lernphasen haben und ausreichend Pausen einbauen. Ein wichtiger Tipp ist zudem, dass beim Lernen auch auf Abwechslung geachtet werden sollte: Es ist wenig sinnvoll, direkt hintereinander die Englisch-, Deutsch- und Lateinhausaufgaben zu machen, da das Gehirn die ähnlich aufgebauten Informationen schlechter verarbeiten kann. (Richtig lernen: Es geht auch ohne Nachhilfe)