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Brasilien: Frau erhält Gebärmutter einer Toten – und bringt Kind zur Welt


Medizinischer Durchbruch
Frau erhält Uterus einer Toten – und bringt Kind zur Welt

Von afp
Aktualisiert am 05.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Geburt nach einer Gebärmutter-Transplantation: Ärzte haben erstmals mit dem Organ einer toten Spenderin eine erfolgreiche Schwangerschaft erzielt.Vergrößern des Bildes
Geburt nach einer Gebärmutter-Transplantation: Ärzte haben erstmals mit dem Organ einer toten Spenderin eine erfolgreiche Schwangerschaft erzielt. (Quelle: Dr. Wellington Andraus/ap-bilder)

Mediziner sprechen von einem "Durchbruch": In Brasilien ist erstmals ein Baby aus der transplantierten Gebärmutter einer toten Spenderin zur Welt gekommen. Bislang brauchte eine Frau dafür eine lebende Spenderin.

In Brasilien ist weltweit erstmals ein Kind auf die Welt gekommen, dessen Mutter die Gebärmutter einer Verstorbenen transplantiert bekommen hatte. Das kleine Mädchen wurden vor einem Jahr in São Paulo geboren, wie die Fachzeitschrift "The Lancet" am Mittwoch berichtete. Die erfolgreiche Gebärmutter-Transplantation gibt den Autoren des Fachartikels zufolge vielen Frauen, die bislang keine Kinder bekommen können, neue Hoffnung.

"Unsere Ergebnisse stellen einen Machbarkeitsnachweis für eine neue Option für Frauen mit Unfruchtbarkeit aufgrund ihrer Gebärmutter dar", erklärte Dani Ejzenberg vom Lehrkrankenhaus der Universität São Paulo. "Die Zahl der Menschen, die bereit sind, Organe nach ihrem Tod zu spenden, ist viel höher als die Zahl lebender Spender."

Viele Frauen hoffen auf eine Spender-Gebärmutter

Bislang waren bereits Gebärmutter-Transplantationen erfolgreich, wenn der Uterus von einer lebenden Frau gespendet wurde. Nach einer solchen Transplantation kam erstmals 2014 in Schweden ein Kind auf die Welt. Es gibt aber viel mehr Frauen, die auf eine Spender-Gebärmutter hoffen, als lebende Organspenderinnen.

Forscher suchten deswegen nach Möglichkeiten, auch bei verstorbenen Frauen den Uterus zu entnehmen und ihn Frauen einzupflanzen, die sonst keine Kinder bekommen können. Versuche dazu gab es in mehreren Ländern, bislang aber ohne Erfolg.

Frau war ohne Gebärmutter auf die Welt gekommen

In Brasilien wurde schließlich im September 2016 einer 32-Jährigen in einer mehr als zehnstündigen Operation die Gebärmutter einer im Alter von 45 Jahren verstorbenen Frau eingepflanzt. Die 32-Jährige war ohne Uterus auf die Welt gekommen.

Vier Monate vor der Transplantation wurden durch In-Vitro-Fertilisation acht Eier befruchtet und eingefroren. Diese wurden der Frau sieben Monate nach der erfolgreichen Transplantation eingesetzt. Die Frau wurde daraufhin schwanger.

In der 36. Schwangerschaftswoche wurde im Dezember 2017 per Kaiserschnitt das Baby mit einem Gewicht von 2,5 Kilogramm auf die Welt gebracht. Während des Kaiserschnitts wurde auch die transplantierte Gebärmutter entfernt. Mutter und Kind konnten das Krankenhaus drei Tage später verlassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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