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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Monster und Einbrecher Das sind die zehn größten Kinderängste
Angst ist unumgänglich und gehört zu unserem Leben dazu. Diffuse Ängste sind häufig entwicklungsbedingt – was sind die Auslöser und wie kann man seinem Kind helfen?
Angst hat den eigentlichen Sinn, vor Gefahren zu warnen und sie erzieht uns zur Vorsicht. Vorsicht ist gerade für kleine Kinder wichtig – sonst würden sie auf die Straße laufen, auf die heiße Herdplatte fassen oder mit Fremden mitgehen. Vor diesen Dingen schützt erst einmal die Angst der Eltern; dadurch lernen die Kinder, was gefährlich ist und was nicht.
Angsthasen brauchen wir nicht, oder?
In verschiedenen Entwicklungsphasen gehört die Angst mehr oder weniger stark dazu. Die entwicklungsbedingten Ängste begleiten meistens eine Zeit der Veränderung – sie ermöglichen dem Kind, etwas Neues zu probieren, ohne sich in Gefahr zu bringen. Ein einjähriges Mädchen löst sich beispielsweise auf dem Spielplatz erstmals von seiner Mutter und bekommt nach kurzer Zeit Angst, sie zu verlieren. Es krabbelt zurück oder fängt an zu weinen – doch so geht sie nicht verloren.
Ein zweijähriger Junge darf das erste Mal allein beim Kindersport bleiben. Diese Trennung macht ihm möglicherweise Angst. Nachdem die Mutter wiederkommt, ist das ängstliche Gefühl dem Stolz gewichen – er ist ein Stück "gewachsen“. So ist das Angstgefühl der Entwicklung und dem jeweiligen Umbruch angepasst.
Markante Punkte der Veränderung in der Entwicklung eines Kindes sind beispielsweise der Kindergarteneintritt, der Schulanfang, die Pubertät. Viele der Ängste verschwinden häufig von allein, wenn das Kind die Entwicklungsstufe durchschritten hat und sich an die neue Situation gewöhnen konnte.
Doch schaffen die meisten Kinder die Bewältigung ihrer Angst nicht ohne ihre Eltern oder Bezugspersonen. Die Nähe zu ihnen ist wichtig, sonst können übergroße Ängste entstehen, die sich weit in die spätere Entwicklung ziehen.
Eltern als (Angst-)Helfer
Wenn Kinder Ängste äußern, sollten Eltern darauf eingehen – auch wenn die Ängste ihnen unwichtig oder irrational erscheinen. Ängste gehören zur Entwicklung eines Kindes. Damit sie aber nicht zu Angststörungen werden, müssen Eltern angemessen reagieren. Das heißt nicht, dass Sie Ihrem Kind die Angst "nehmen" müssen. Es hat mehr davon, wenn es erleben kann, dass Ängste zu verkraften sind und lernt, mit seinen Ängsten umzugehen. Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit – durch liebevolle Umarmungen, Gespräche und Aufmerksamkeit.
Vermitteln Sie ihm das Gefühl, dass Sie es "für voll" nehmen und ihm bei der Bewältigung der Ängste helfen wollen. Versuchen Sie zu verstehen, wovor Ihr Kind Angst hat – das geht nur, wenn Sie sich mit ihm beschäftigen. Schlagen Sie ihm vor, die Situation aufzumalen, zu töpfern, zu kneten oder in einem Rollenspiel auszuleben. Erzählen Sie Ihrem Kind von einer Situation, in der Sie Angst hatten (als Kind oder Erwachsener). So vermitteln Sie ihm, dass Sie Ihre Angst überwunden haben – und, dass es das auch schafft.
Angststörungen erkennen
Schwere Belastungen in der (frühen) Kindheit können das Risiko erhöhen, an schweren Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Dazu gehören körperliche Bestrafungen, Missbrauch und emotionale Vernachlässigung. Doch Störungen können auch entstehen, wenn die entwicklungsbedingten Ängste von den Eltern nicht richtig begleitet wurden und sich diese Ängste zu großen "Monstern" verwachsen haben – sie also nicht vom Kind verarbeitet werden konnten.
In vielen Fällen entstehen mehr oder weniger starke Angststörungen durch einschneidende Ereignisse wie etwa Todesfälle, Trennung der Eltern, schwere Erkrankungen eines Familienmitglieds oder einem Angriff eines Hundes. Leidet ein Kind unter sozialen Ängsten und Angststörungen, ist das nicht immer offensichtlich.
Das Verhalten der Kinder kann auch als Desinteresse oder fehlende Motivation interpretiert werden, leider passiert das Eltern häufig, die selbst gestresst sind oder an eigenen Ängsten zu knabbern haben. Kinder, die an einer Angststörung leiden, haben über mehrere Wochen hinweg übertriebene Sorgen bezüglich alltäglicher Ereignisse, sind sehr angespannt und übererregbar und klagen über Kopf- und Bauchschmerzen, ohne dass eine organische Ursache festzustellen wäre.
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Bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es zu körperlichen Angstsymptomen wie etwa Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern kommen. Außerdem können Einnässen, Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, Stottern und Auffälligkeiten bei den Essgewohnheiten Zeichen für eine akute Angststörung sein. Besteht der Verdacht auf eine solche Störung, sollten Sie Hilfe bei einem Kinderpsychologen oder -psychiater suchen.
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