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Autofahrt: Proviant für Reisen mit Kindern


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Bloß keine Schokolade - Proviant für lange Autofahrten mit Kindern

Der Stau dauert schon Stunden, und es ist kein Saft mehr da. Die Kinder auf der Rückbank quengeln, sie haben Hunger. Die Reste der letzten Tafel Schokolade sind im Sitzpolster verrieben. Und der nächste Rastplatz ist noch immer nicht in Sicht. Für lange Autoreisen ist gute Verpflegung wichtig, denn nicht immer ist ein Rasthof in der Nähe. Auch für unvorhersehbare Staus sollte man gerüstet sein. Wir geben Tipps.

31.05.2012|Lesedauer: 3 Min.
dpa, Matthias Wenten, dpa
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Genug Verpflegung ist bei Reisen mit Kindern wichtig

Lange Autoreisen können schnell zum Horrortrip werden, wenn man nicht genug oder die falsche Verpflegung eingepackt hat. "Viele Leute machen sich mit wenig oder gar keinem Proviant auf die Reise. Sie vertrauen auf die Raststätten und vergessen, dass man immer in einen Stau geraten kann", sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik in Aachen. Deswegen sei die richtige Verpflegung vor allem bei Autoreisen mit Kindern wichtig, um entspannt am Zielort anzukommen.

Vor Fahrtbeginn sollte man zwar satt, aber nicht überfüllt in den Wagen steigen. "Die Schweinshaxe ist nicht ratsam, bevor man sich ins Auto setzt", warnt Morlo. Die Ernährungsexpertin rät stattdessen zu leichten Mahlzeiten wie Salaten oder Nudeln mit Fisch.

Bei Hitze im Auto droht Dehydrierung

Im Auto sollten dann vor allem genügend Getränke an Bord sein. Denn auch auf die Gefahr hin, häufigere Toilettenpausen einlegen zu müssen, ist es sehr wichtig, genug zu trinken. Besonders im Sommer, wenn der Körper im überhitzten Auto durchs Schwitzen Wasser und Mineralstoffe verliert. "Ein bis anderthalb Liter pro Person sollte man auf einer längeren Autofahrt schon einpacken" empfiehlt Alexandra Borchard-Becker, Ökotrophologin bei der Verbraucher Initiative in Berlin. "Am besten sind Mineralwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees."

Von Limonaden rät sie ebenso ab wie von Saft, weil diese zuckerhaltigen Getränke den Durst nicht ausreichend stillten. Zu empfehlen seien auch Saftschorlen. "Idealerweise sollten die Getränke leicht gekühlt, aber nicht eiskalt sein, weil sie so bekömmlicher und magenverträglicher sind", sagt Borchard-Becker.

Glasflaschen können zu gefährlichen Geschossen werden

Plastikflaschen sind besser als Glasflaschen. "Glasflaschen können beim Bremsen schnell zu richtigen Geschossen werden. Und wenn das Glas zerbricht, ist das sehr gefährlich", warnt Regina Ammel vom ADAC in München. Wie alle Lebensmittel sollten die Flaschen nicht lose im Auto herumliegen, sondern sicher untergebracht sein: "Am besten so, dass der Beifahrer problemlos herankommt und sie an die Mitfahrer weiterreichen kann", empfiehlt die ADAC-Expertin.

Trinken während der Fahrt sei in Ordnung. Für das Essen - zumindest für die Hauptmahlzeiten - sollte man aber immer einen Rastplatz ansteuern. "Das Picknick in der Fahrpause lässt sich gut mit etwas Bewegung und ein paar Auflockerungsübungen verbinden", sagt Ammel.

Nicht jeder Aufschnitt taugt fürs Reise-Sandwich

Für die Mahlzeiten sind belegte Vollkornbrote eine gute Wahl. "Dabei sollte man aber Aufschnitt wählen, der sich auch ungekühlt lange hält", empfiehlt Morlo. Das heißt: "Hartkäse statt Weichkäse und Camembert, Dauerwurst statt Leberwurst oder frischem Schinken." Eine Kühltasche könne gerade im Sommer gute Dienste leisten: "Die gehört aber immer in den Kofferraum", sagt Morlo. Sei keine Kühltasche vorhanden, sollte man darauf achten, die Lebensmittel zumindest nicht der direkten Sonnenstrahlung auszusetzen.

Obst für die Reise nicht kleinschneiden

Belegte Brote oder Brötchen sollten Reisende nicht nur in Papier einwickeln, sondern zusätzlich in Dosen verpacken. Wer es nicht bei Butterbroten belassen will, kann auch Salat oder Gemüse einpacken, oder gekochte Speisen, die sich auch kalt verzehren lassen. "Zum Beispiel Buletten oder hartgekochte Eier," rät rät Borchard-Becker.

Als kleine Snacks für zwischendurch seien vor allem Kekse ohne Schokolade oder Füllung, Trockenfrüchte oder Nüsse empfehlenswert. Und natürlich Obst. Das sollte zwar abgewaschen, aber noch nicht klein geschnitten sein. "Klein geschnittenes Obst verdirbt schneller. Deswegen sollte man ein Messer und Küchenpapier einpacken und das Obst erst vor dem Essen in Stücke schneiden."

Kaffee macht nur kurz munter

Für die Sicherheit ist es auch wichtig, dass der Fahrer konzentriert und nicht übermüdet ist. Eine Tasse Kaffee in der Pause - aber auch nur in der Pause - sei in Ordnung, sagt die Ernährungsexpertin Morlo: "Denn es ist bewiesen, dass Kaffee die Aufmerksamkeit nur kurzzeitig erhöht." Kaffee und Energy-Drinks könnten frische Luft und ausreichende Pausen niemals ersetzen, warnt auch ADAC-Sprecherin Ammel. Auch andere Fitmacher wie Nüsse könnten das nicht.

Deswegen empfiehlt der ADAC folgenden Pausenplan: Nicht länger als zwei Stunden am Stück fahren und dann regelmäßig längere Pausen einlegen. "Und spätestens zehn Stunden nach der Abfahrt sollten Autoreisende auf alle Fälle übernachten", sagt Ammel.

Bloß keine Schokolade als Proviant

Schokolade und Süßigkeiten sind auf langen Autofahrten vor allem für Kinder nicht ratsam. "Schokolade schmilzt in den Händen", sagt die ADAC-Expertin Regina Ammel. "Und das gibt nicht nur eine große Sauerei, sondern kann auch die Eltern ablenken." Ammel empfiehlt deswegen, dass sich ein Elternteil statt auf den Beifahrersitz nach hinten zu den Kindern setzt.

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