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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Problem mit Genmais Tagpfauenauge: Gefährdet durch Genmais
Das Tagpfauenauge ist durch den Anbau von Genmais besonders gefährdet. Weil Fresspflanzen der Schmetterlingsraupe häufig in unmittelbarer Nähe von Feldrändern wachsen, nehmen die Insekten den vom Bt-Mais produzierten insektiziden Stoff durch ihre Nahrung auf.
Warum gefährdet Genmais Insektenlarven?
Der sogenannte Bt-Mais wurde dazu entwickelt, Fressfeinde ohne zusätzliche Düngemittel abzuwehren. Die Genstruktur der Pflanze wurde so verändert, dass sie ein ganz bestimmtes Bodenbakterium produzieren: Das Bacillus thuringiensis – daher auch der Name Bt-Mais – wirkt wie ein Toxin.
Das Gift befindet sich allerdings auch in den Maispollen, die über die Luft auch auf umliegende Pflanzen gelangen. Diese stehen wiederum auf dem Speiseplan der Raupen des Tagpfauenauges. Eine Studie Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) fand unter anderem heraus, dass Bt-Mais den Schmetterling „negativ beeinträchtigen“ kann, „vor allem bei längerer Exposition.“
Tagpfauenauge: Lebensraum des Schmetterlings
Zwischen der Fresspflanze der Larven des Tagpfauenauges und dem Genmais besteht eine besondere Verbindung: Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) legen die Schmetterlingsweibchen ihre Eier für gewöhnlich auf der Unterseite von Brennnesselblättern ab. Dort findet der Nachwuchs Schutz vor Sonne und Wind, zudem steht den Larven direkt nach dem Schlüpfen ausreichend Nahrung zur Verfügung.
Allerdings wachsen Brennnesseln besonders gut auf stickstoffreichen überdüngten Böden, die sich häufig in der Nähe von landwirtschaftlich bearbeiteten Feldern finden lassen. Die unmittelbare Nähe des Lebensraumes des Tagpfauenauges zu Feldern und Bt-Mais gefährdet das Tier entsprechend. Es sind aber auch Monarchfalter und andere Tiere und Organismen betroffen.
Neue Heimat des Tagpfauenauges
Es gibt allerdings auch Hoffnung für das Tagpfauenauge, das im Jahr 2009 vom NABU zum Schmetterling des Jahres gewählt wurde. Der Schmetterling ist zwar durch den Bt-Mais gefährdet, hat aber auch neue Lebensräume für sich erschlossen.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet von einer Studie, der zufolge die Abholzung und Holzverwertung im Elsass neue Flächen geschaffen habe, auf denen das Tagpfauenauge leben kann. In dem "Mosaik aus stark ausgelichtetem Wald, mehr oder minder dichtem Buschwerk und hochgewachsenen jungen Bäumen" haben gleich verschiedenste Tagfalterarten ein neues zu Hause gefunden.