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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Größter Zahnwal Pottwal: Der beste Taucher der Welt
Der Pottwal bricht gleich mehrere Rekorde: Er ist nicht nur der beste Taucher, sondern auch noch der größte aller Zahnwale. Sein Gehirn ist größer als das aller anderen Lebewesen. In diesem Steckbrief erfahren Sie mehr über den Meeressäuger.
Pottwal-Steckbrief: Äußere Merkmale
Der Pottwal ist nicht nur der größte Zahnwal, sondern auch das größte mit Zähnen ausgestattete Lebewesen überhaupt. Männliche Tiere werden 15 bis 20 Meter lang und bis zu 55 Tonnen schwer. Pottwal-Weibchen sind deutlich kleiner, sie werden zehn bis zwölf Meter groß und wiegen 35 bis 45 Tonnen. Charakteristisch ist der riesige, leicht eckige Kopf der Tiere, der fast ein Drittel ihrer Körperlänge ausmacht.
Ein wichtiges Merkmal ist auch das außergewöhnliche Gesicht des Pottwals: Er hat eine ziemlich wuchtige Schnauze und seine kleinen Augen liegen direkt über den Mundwinkeln. Die Ohröffnungen befinden sich an den Kopfseiten zwischen Brustflosse und Auge. Auf der Oberseite des Kopfes befindet sich ein s-förmiges Blasloch.
Körperliche Besonderheiten des Pottwals
Ein herausragendes Merkmal des Pottwals ist nicht von außen erkennbar: Das sogenannte Spermaceti-Organ liegt im Inneren des Kopfes und wird von einem der beiden Nasengänge durchquert. Dieses bis zu zwei Tonnen schwere Organ ist mit sogenanntem Walrat gefüllt und hilft dem Pottwal vermutlich bei seinen extremen Tauchgängen.
Das wachsähnliche Walrat verflüssigt sich bei einer Temperatur von 42 Grad Celsius und wird leichter. Bei niedrigeren Temperaturen wird das Walrat fest und schwerer. Fließt also beim Tauchen kaltes Meerwasser durch den Nasengang, härtet es, und vor dem Auftauchen wird es über die Blutgefäße wieder verflüssigt. Laut der Organisation "Whale and Dolphin Conservation" (WDC) wird vermutet, dass der Pottwal so Absinken und Auftrieb reguliert. Auch wird angenommen, dass das Organ dem Kopf Stabilität verleiht und Laute erzeugt.
Besondere Fähigkeiten
Auf der Suche nach seiner bevorzugten Nahrung – Tintenfische und Kalmare – taucht der Pottwal bis zu zweitausend Meter tief und bleibt bis zu zwei Stunden unter Wasser. Dies ermöglicht ihm die Substanz Myoglobin, die Sauerstoff in den Muskeln bindet.
Vor jedem Tauchgang bleibt der Pottwal etwa zehn Minuten an der Wasseroberfläche und füllt seinen Körper mit Sauerstoff, der auch im Fettgewebe gespeichert wird. Zudem können Pottwale Stickstoff aus ihrem Blut herausfiltern, wodurch die sogenannte "Taucherkrankheit" bei schnellem Aufsteigen verhindert wird. Kommt ein Pottwal nach einem ausgedehnten Tauchgang wieder an die Wasseroberfläche, ist sein Ausatmen noch einen Kilometer weit entfernt zu hören.