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Kinderlosigkeit: Warum die Deutschen so wenig Kinder bekommen


Umfrage zu Kinderlosigkeit
Können sich Paare in Deutschland wirklich keine Kinder leisten?

Viele Paare bleiben kinderlos, weil ihnen Kinder zu teuer sind. Diese Meinung vertritt die Mehrheit der Bundesbürger in einer Umfrage der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Jeder zweite meint, dass sich Kinder und Karriere in Deutschland zu schlecht miteinander vereinbaren lassen.

Aktualisiert am 13.10.2016|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa
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Die Stiftung stellte 2066 Menschen die Frage "Warum bekommen die Deutschen keine Kinder mehr beziehungsweise wollen keine Familie gründen?". Neun Antwortmöglichkeiten waren vorgegeben. Die Befragten konnten auch mehrere Gründe nennen:

Kinder sind laut einer Umfrage vielen Bundesbürgern zu teuer.Vergrößern des Bildes
Viele Deutsche vermuten, dass die Kosten für Kinder viele Paare von der Familiengründung abhalten. (Quelle: dpa-bilder)
  1. Kinder kosten (zu viel) Geld
  2. Wollen lieber frei und unabhängig sein
  3. Karriere ist wichtiger als Familiengründung / oder schlecht mit Familie vereinbar
  4. Unsichere Zukunft für die eigenen Kinder
  5. Staatliche Voraussetzungen fehlen (z.B. Kita-Plätze)
  6. Der richtige Partner fehlt
  7. Es ist nie der richtige Zeitpunkt für Nachwuchs
  8. Angst vor Scheidung und Alleinerziehung
  9. Kinder sind kein erfüllender Lebensinhalt

Kinder sind teuer

63 Prozent der Befragten meinen, dass die Kosten der Hauptgrund für die Entscheidung gegen ein Kind seien - und zwar unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht oder Wohnortgröße. Vor fünf Jahren hatten dies nur 58 Prozent angegeben.

Knapp dahinter folgt die Annahme, dass Kinderlose ihre persönliche Freiheit nicht aufgeben wollen (61 Prozent), gefolgt von der Überzeugung, dass Karriere wichtiger sei als die Gründung einer Familie (55 Prozent).

Die Kosten pro Kind veranschlagen die Statistiker auf rund 600 Euro pro Monat, also knapp 130.000 Euro bis zur Volljährigkeit.

Reizthema Kind und Karriere

Trotz der Bemühungen etlicher Unternehmen, familienfreundliche Strukturen zu schaffen, meint jeder zweite Befragte, dass sich Kinder und Karriere immer noch schlecht vereinbaren lassen. Und 46 Prozent vermuten als Grund für Kinderlosigkeit die Sorge um die Zukunft der Kinder in einer unsicheren Gesellschaft.

Rückläufig ist dagegen die Zahl der Bürger, die glauben dass Paare wegen unzureichender Unterstützung vom Staat auf Kinder verzichten. Fakt ist: In Deutschland gibt es mehr als 150 verschiedene familienpolitische Leistungen. Jährlich zahlt der Staat beispielsweise Kinder-, Eltern- und Betreuungsgeld in Höhe von mehr als 60 Milliarden Euro.

Oft fehlt einfach der richtige Partner

Die Ergebnisse der Umfrage beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung, wie Studienleiter Ulrich Reinhardt sagte. Aber auch, wenn man nur kinderlose Paare zwischen 25 und 49 Jahre befragte, käme annähernd das gleiche Ergebnis heraus. Allerdings gäben Kinderlose noch häufiger an, dass der richtige Partner fehlt und dass Unsicherheit für die Zukunft der Kinder sie von der Familiengründung abhalte. Ansonsten entsprächen kinderlose Paare "sehr, sehr stark dem Durchschnitt der Bevölkerung".

Deutsche bekommen wieder mehr Kinder

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts bekamen 2014 in Deutschland 100 Frauen 147 Kinder - elf weniger als im EU-Durchschnitt. Die höchste Geburtenziffer innerhalb der EU hatte Frankreich, wo rechnerisch 2,01 Kinder pro Frau auf die Welt kamen. Die niedrigste Geburtenziffer verzeichnete Portugal (1,23 Kinder pro Frau).

Doch es zeichnet sich ein positiver Trend ab: 2015 meldete das Statistische Bundesamt in Deutschland jedoch deutlich mehr Geburten als 2014. Insgesamt kamen rund 738.000 Kinder auf die Welt. Das sind 23.000 (3,2 Prozent) mehr als im Jahr davor.

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