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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erhöhtes Krankheitsrisiko Jedes elfte Kind in Deutschland ist ein Frühchen
In Deutschland werden fast neun Prozent aller Kinder zu früh geboren – das ist deutlich mehr als in anderen EU-Ländern. Woran liegt das und welche Folgen hat das für die Kinder?
Jedes elfte Kind in Deutschland kommt zu früh auf die Welt. Damit hat Deutschland eine der höchsten Frühgeborenenraten in Europa, wie die Techniker Krankenkasse (TK) anlässlich des bevorstehenden Weltfrühgeborenentags mitteilte.
Frankreich und Schweden liegen mit rund sechs Prozent Frühchen deutlich darunter. Bundesweit kamen 2018 fast 788.000 Kinder zur Welt – davon rund jedes elfte vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche und damit laut Definition zu früh.
Ein Frühchen ist laut Definition ein vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche entbundenes lebendes Baby. Ein Kind, das vor der 22. Woche geboren wird, gilt als nicht lebensfähig. Nach 22 bis 23 Wochen steigen die Überlebenschancen von rund zehn auf 50 Prozent an. Andererseits leidet durchschnittlich ein Drittel dieser Kinder an schweren geistigen und körperlichen Behinderungen.
Frühchen leiden häufiger unter Entwicklungsstörungen
Verglichen mit Kindern, die zum Termin geboren sind, haben Frühgeborene in den ersten acht Lebensjahren ein um 44 Prozent höheres Risiko für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen, ein um jeweils rund ein Drittel erhöhtes Risiko für Sehbeeinträchtigungen und chronische Bronchitis sowie ein um 14 Prozent höheres Risiko für akute Erkrankungen der unteren Atemwege.
Insgesamt zeigt sich bei 22 Krankheitsgruppen, die Kinder häufig betreffen, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für früh geborene Kinder, wie aus dem aktuellen Kindergesundheitsreport der Krankenkasse hervorgeht.
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Die Ursachen für Frühgeburten sind komplex. Risikofaktoren können beispielsweise Krankheiten oder Veränderungen am Körper der Mutter sein. Dazu zählen:
- Diabetes
- Bluthochdruck
- unbehandelte Infektionskrankheiten
- Veränderungen der Gebärmutter oder Plazenta
- Fruchtbarkeitsbehandlungen
- Tabakkonsum
Auch extremes Übergewicht oder Depressionen können eine Rolle spielen, dazu ist die Studienlage laut TK allerdings noch nicht eindeutig.
- Nachrichtenagentur AFP