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"Game of Thrones" als Namensgeber: Eltern nennen ihre Kinder gern Tyrion


Von Arya bis Bombastus
Das sind die verrücktesten Vornamen des Jahres

Rihanna und Shakira sitzen im Sandkasten. Am Nachmittag kommt Merkel zum Kindergeburtstag. Diese exotischen Vornamen gibt es in Deutschland. Aber was bedeutet das für die Kinder?

Aktualisiert am 30.06.2019|Lesedauer: 3 Min.
dpa, Andrea Löbbecke
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Manche Eltern mögen es exotisch: Babynamen wie Marie, Paul, Sophie oder Alexander sind ihnen zu langweilig. Darum stehen in manchen Geburtsurkunden die schrägsten Vornamen. Dazu gehören zum Beispiel Wendelbert, Merkel oder Tyrion. Nach Ansicht von Psychologen macht ein ungewöhnlicher Name den Kindern das Leben schwerer.

Zwei Kinder am Strand: Geht es um Vornamen, kommen einige Eltern auf ungewöhnliche Ideen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Zwei Kinder am Strand: Geht es um Vornamen, kommen einige Eltern auf ungewöhnliche Ideen. (Symbolbild) (Quelle: ozgurcankaya/getty-images-bilder)

Besonders beliebt: Vornamen aus "Game of Thrones"

Rihanna, Shakira, Kurdistan oder London – auch solche Namen sind möglich. Besonders beliebt sind derzeit Vornamen aus der bekannten Fantasy-Serie "Game of Thrones". Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) listet in einer Aufstellung "besonderer Namen" knapp zwei Dutzend Charaktere der Serie auf. Allein Tyrion sei in den vergangenen drei Jahren rund 15 Mal vergeben worden, sagt GfdS-Expertin Frauke Rüdebusch.


Die griechische und römische Mythologie wird ebenfalls bemüht: So tauchen in mancher deutschen Geburtsurkunde die Namen Adonis, Poseidon oder Apollo auf. Auch Wendelbert, Bombastus, Terence-Spencer oder Jamy-Oliver gibt es – jedoch sehr selten. Die beliebtesten Babynamen 2018 waren Marie, Paul, Sophie und Alexander.

Keine Chance für Popcorn, Urmel und Knirpsi

"Welches Motiv der Namensvergabe jeweils zugrunde lag, ist uns nicht bekannt", erläutert die GfdS. Die juristische Entscheidung zur Eintragung sei letztlich allein von den Standesämtern zu treffen. Die GfdS bietet auf Nachfrage Gutachten über Vornamen an und gibt eine sprachliche Empfehlung. So lehnten die Sprachexperten unter anderem Popcorn, Urmel, Eisenstein, Knirpsi oder Lucifer ab.

Der Dresdner Psychologe Ulrich Winterfeld warnt Eltern davor, ihren Neugeborenen allzu ungewöhnliche Namen zu geben. "Kinder mit exotischen Namen haben es deutlich schwerer", sagt der Experte. Oft gehe es den Eltern dabei nicht ums Kind – sondern um die eigene Beziehung. Beispielsweise dann, wenn sie ihren Sohn oder ihre Tochter nach einem Popstar benennen, weil sie sich bei dessen Konzert kennengelernt haben.

"Kinder mit exotischen Namen haben es deutlich schwerer"

"Als Psychologe sage ich, wenn man nicht nur signalisieren will, dass man eine ganz besondere Beziehung hat, sondern dem Kind auch was Gutes tun will, sollte man ihm auf jeden Fall einen zweiten und weniger exotischen Namen geben", mahnt Winterfeld.

"Es gibt einen Trend zur Individualisierung", sagt GfdS-Expertin Rüdebusch. Von einigen der eingetragenen Namen hätte die GfdS abgeraten. Bei den Empfehlungen stehe das Kindeswohl ganz oben. Außerdem müsse der Name als Vorname erkennbar sein.

Allerdings: Den ungewöhnlichen Vornamen Merkel erlaubte die GfdS. Der Nachname der deutschen Bundeskanzlerin gehe aus dem Vornamen Markward hervor und könne daher vergeben werden – allerdings streng genommen nur an Jungs.

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Psychologe: Vornamen haben etwas mit Erfolg zu tun

Diplom-Psychologe Winterfeld erklärt: "Es gibt verschiedene Untersuchungen, die zeigen, dass der Vorname etwas mit dem beruflichen Erfolg zu tun hat." Außerdem könnten Erzieher und Lehrer mit verständlichen Namen wie Alexander, Marie oder Hanna mehr anfangen.

Bei Menschen mit hohem Verdienst seien bestimmte Vornamen überrepräsentiert. "Hauptverdiener in Deutschland ist der Dirk bei den Männern und Sabine bei den Frauen." Eine andere Untersuchung aus Deutschland zeige, dass sich auch die Notengebung der Lehrer an den Vornamen orientiere.

"Es lebt sich mit bestimmten Vornamen leichter als mit anderen", resümiert Winterfeld. Namen wie "Maximilian" oder "Katharina" beispielsweise könnten signalisieren, dass die Kinder aus einer gebildeten Familie stammten.


Andere Namen wie Kevin oder Chantal würden dagegen viele mit einer sozial schwächeren Herkunft verbinden. Diese Menschen könnten es schwerer haben, nach vorne zu kommen. Gegenbeispiel sei der Juso-Chef Kevin Kühnert. "Aus ihm ist trotz seines Vornamens etwas geworden."

Verwendete Quellen
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