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Mandela Effekt: Beispiele und Erklärungen für das psychologische Phänomen


Psychologisches Phänomen
Der Mandela-Effekt: Warum wir uns falsch erinnern

Der sogenannte Mandela-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen, bei dem sich viele Menschen an etwas erinnern, das so nie passiert ist. Aber woher kommt der Begriff eigentlich?

Aktualisiert am 19.09.2024|Lesedauer: 3 Min.
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Haben Sie gedacht, das Monopoly-Männchen trägt ein Monokel? Wie lautet eigentlich der berühmte Satz von "Star Wars"-Bösewicht Darth Vader? Das und weitere Beispiele lösen wir später auf.

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"Star Wars": Luke Skywalker und C-3PO: Wussten Sie, dass in Darth Vaders berühmten Satz der Name "Luke" gar nicht vorkommt? (Quelle: Cinema Legacy Collection/The Hollywood Archive/imago)

Der Mandela-Effekt beschreibt ein Phänomen, bei dem einige Menschen eine kollektive Fehlerinnerung haben. Im Folgenden erklären wir, woher der Name kommt, wie viel Wissenschaft und Verschwörung dahintersteckt und welche berühmten Beispiele vielleicht auch Sie falsch in Erinnerung haben.

Woher kommt der Name?

Der Begriff Mandela-Effekt wurde erstmals von der Autorin Fiona Broome geprägt. Sie war sich sicher, dass der südafrikanische Präsident und Freiheitskämpfer Nelson Mandela in den 1980er-Jahren in Gefangenschaft starb. Damit war sie nicht allein – sogar an die TV-Übertragung der Beerdigung meinte eine große Personengruppe sich zu erinnern.

Diese kollektive Fehlwahrnehmung brachte Broome dazu, das Phänomen genauer zu betrachten und es auf ihrer Website bekannt zu machen. Tausende Menschen sammelten und teilten daraufhin derartige Fehlerinnerungen. Darunter falsche Todesdaten von Prominenten, visuelle Unterschiede von bekannten Figuren und veränderte Filmszenen.

Das sagt die Wissenschaft

Wie kommt es also zu Fehlerinnerungen? Wissenschaftlich erforscht wird das Phänomen bereits seit den 60er-Jahren. Es wird auch Konfabulation genannt. Beim "konfabulieren“ verändern Menschen unbewusst ihre Erinnerung oder kreieren diese gar neu, wodurch es zu einer Gedächtnistäuschung kommt. Konfabulation spielt auch bei Demenz eine Rolle.

Im Gegensatz zum bewussten Lügen glauben wir tatsächlich an die erfundene Information, was in unserem Gedächtnis zu einer falschen Erinnerung führt. Ein weiterer Mechanismus, der unser Gedächtnis täuschen kann, ist das Verwechseln von Quellen. Manchmal erinnern wir uns zwar an etwas, wissen aber nicht mehr genau, woher wir die Informationen haben. Auch das kann zu Pseudo-Erinnerungen führen, die sich real anfühlen. Eine abschließende und fundierte wissenschaftliche Erklärung für den Mandela-Effekt gibt es bisher aber nicht.

Paralleluniversen und Verschwörungsideen

Trotz der wissenschaftlichen Erklärungen ranken sich um den Mandela-Effekt zahlreiche Verschwörungsideen. Eine der populärsten Pseudotheorien besagt, dass der Effekt auf parallele Universen oder alternative Realitäten zurückzuführen sei. Befürworter dieser Idee glauben, dass Menschen, die sich an abweichende Ereignisse erinnern, möglicherweise Erlebnisse aus einer anderen Realität mit in unsere Welt gebracht haben. Sie vermuten, dass der Mandela-Effekt Beweise für das Multiversum liefert.

Andere Erklärungsversuche gehen noch weiter und behaupten, dass der Mandela-Effekt das Resultat von Manipulationen in der Zeit oder sogar in der Struktur der Realität selbst sei. Diese Ideen spekulieren, dass Ereignisse oder Details bewusst verändert wurden, während unsere Erinnerungen an die "ursprüngliche" Realität bestehen bleiben. Solche und weitere unbelegte Vorstellungen laden immer noch viele Menschen zum Grübeln ein. Wissenschaftlich belegt sind die Pseudotheorien aber nicht.

Beispiele für den Mandela-Effekt

  • Star Wars – wie war das mit dem Vater?

Das wohl berühmteste Zitat der Filmreihe: "Luke, ich bin dein Vater." beinhaltet gar kein "Luke". Der eigentliche Satz des "Star Wars"-Bösewichts Darth Vader lautet: "Nein, ich bin dein Vater." Hätten Sie es richtig gewusst?

  • Star Wars – C-3PO

Bleiben wir bei "Star Wars" und erinnern wir uns an den goldenen Roboter: Hatte C-3PO zwei goldene oder ein silbernes und ein goldenes Bein? Tatsächlich ist der rechte "Unterschenkel" des Protokolldroiden silbern.

  • Das Monopoly-Männchen: Zylinder, Schnurrbart, Monokel?

Wie erinnern Sie sich an das Brettspiel-Maskottchen? Ist es ein Mann mit Schnurrbart, Zylinder und Monokel? Dann sind Sie dem Mandela-Effekt auf den Leim gegangen, denn tatsächlich trug die Figur nie ein Monokel.

  • Pikachus Schwanz

Stellen Sie sich das gelbe Pokémon einmal vor: Ist die Schwanzspitze schwarz? Falsch! Tatsächlich ist das Energiebündel komplett gelb und nur die Ohrspitzen sind schwarz.

  • Britney Spears' Headset

Der Popstar trug in einem seiner bekanntesten Musikvideos zu dem Hit "Oops … I did it again" einen roten Latex-Einteiler und dazu ein Headset. Falsch! Obwohl es selbst Britney-Puppen mit Mikrofon-Headset gab, trug die echte Pop-Prinzessin keins im Video.

  • Raumduft mit Doppel-E

Steht auf dem Raumspray "Febreeze" oder "Febreze"? Entgegen der häufigen Annahme, kommt hier nur ein "e" vor. Haben Sie es gewusst?

  • Die Apollo-13-Mission

"Houston, …" – wie haben Sie den Satz in Ihrem Kopf vervollständigt? Richtig ist: "Houston, we've had a problem". Viele erinnern sich an den Satz jedoch als "Houston, we have a problem" oder auf Deutsch: "Houston, wir haben ein Problem." So wurde der Satz aber nie gesagt.

Verwendete Quellen
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