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Wie tief kann ein U-Boot tauchen?


Wasserfahrzeuge
Wie tief kann ein U-Boot tauchen?

t-online, Frank Wündsch

02.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein britisches Atom-U-Boot der Astute-Klasse (Symbolbild): Die Reaktoren dieser U-Boote stammen von Rolls-Royce.Vergrößern des BildesEin britisches Atom-U-Boot der Astute-Klasse (Symbolbild): Die Reaktoren dieser U-Boote stammen von Rolls-Royce. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)

U-Boote gelangen tief unter die Meeresoberfläche, doch die Druckbedingungen sind extrem. Wo sind die Grenzen?

Auf der Erde gibt es Orte, da gehört der Mensch eigentlich nicht hin. Der Wissensdurst treibt uns jedoch in die extremsten Regionen der Welt. Dazu zählt die Tiefsee. Zweitausend Meter tiefer ist der Marianengraben als der Mount Everest an Höhe einnimmt. Fehlt es auf eisigen Gipfeln an Sauerstoff, herrscht in der Tiefe ein extrem hoher Wasserdruck. Er beträgt dort 1070 bar, das sind mehrere tausend Kilogramm auf den Quadratzentimeter Fläche. Kann ein U-Boot dem gewaltigen Druck standhalten und eine Tiefe von 11.000 Metern erreichen? Wir klären auf!

Ein Boot für große Tiefen

Nur ein speziell angefertigtes Boot, das Bathyscaphe, ist in der Lage, zum Grund des Marianengrabens zu tauchen. Seine Tauchkugel kann dank Materialien wie Titan und speziellem Stahl dem Wasserdruck selbst in 11.000 Metern Tiefe Stand halten. Ein Ballast aus Benzin steuert die Auf- und Abwärtsbewegung. Die Steuerung der Kugel ähnelt der eines Ballons. 1960 stiegen die Forscher Piccard und Walsh mit einem Tiefseeboot auf den Graben herab und sorgten für einen Weltrekord im Tiefseetauchen mit exakt 10.912 Metern. Das chinesische U-Boot "Fandouzhe" stellte mit 10.909 Meter Tiefe einen neuen Rekord auf.

Wie tief Boote der Marine tauchen

Im Film-Klassiker "Das Boot" begann für "U96" mit einer Tiefe von etwa 170 Metern die Ungewissheit, ob der Druckkörper dem Wasserdruck standhielt. Im Kampfeinsatz sahen sich Boote gezwungen, bis auf eine Tiefe von ca. 280 Metern zu sinken, um den Wasserbomben der Alliierten zu entgehen. Hatte die Besatzung kein Glück, zerrissen entweder Bomben den Rumpf des Bootes oder der Wasserdruck tat das Seine, das Leben der Seeleute zu beenden. Heutige Marineboote erreichen gewöhnlich Tiefen von 600 Metern, russische Atom-U-Boote von 900 Metern.

Anfänge in der Antike

Den Menschen drängt es seit langem, länger und tiefer zu tauchen, als es die Kapazität seiner Lunge erlaubt. Alexander der Große (356 bis 323 v. Chr.) gab eine Tauchglocke in Auftrag. Eine technische Zeichnung für ein U-Boot existierte bereits im 14. Jahrhundert. Selbst Leonardo da Vinci fertigte 1515 ein Bild für ein Ein-Mann-Tauchboot an. Über Jahrhunderte gab es zahlreiche Versuche, ein tauchfähiges Boot zu bauen, auch für militärische Zwecke. Im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) gelang es einem U-Boot, ein Segelkriegsschiff zu versenken. Im Laufe des Ersten Weltkriegs galten Unterseeboote als Standardwaffe.

Viele Erfindungen des Menschen haben einen friedlichen wie kriegerischen Charakter. Friedlich genutzt, dient ein Unterseeboot der Erforschung der Tiefsee in den Weltmeeren und damit deren Schutz.

Verwendete Quellen
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