"Bares für Rares" Aus Kohlekeller gerettet: Kleine Zickerei um Gemälde
Mutter und Tochter haben zwei restaurierte Gemälde in die Verkaufssendung "Bares für Rares" gebracht. Bei der Verhandlung um die Bilder gab es eine kurze Zofferei mit einem Experten.
Elisabeth Seyffert und ihre Tochter Sabine Kurras haben zwei Gemälde der deutschen Spätromantik im Kohlekeller eines Verwandten gefunden. Obwohl sie die Bilder restaurieren ließen, haben sie nun keine Verwendung mehr dafür. Im Gespräch mit dem Experten bei "Bares für Rares" musste dieser seine Expertise verteidigen.
"Unser Wunschpreis liegt bei 500 Euro pro Bild", sagte Seyffert gegenüber dem Kunstexperten. Dieser hatte die Stücke zuvor schon detailliert analysiert: Er erkannte deutlich, dass die Gemälde im 19. Jahrhundert, genauer gesagt um das Jahr 1850 entstanden sein müssten. Das sehe er am Malduktus sowie den Alterungsspuren. Der Maler allerdings – Carl Ludwig Schmitz – sei eher unbekannt, doch er müsste um das Jahr 1818 geboren sein, so der Experte.
Kleine Zickerei während der Wertschätzung
Als es zur Verortung der Abbildungen kam, widersprach die Besitzerin ihm aber vehement. Auf beiden Gemälden, die zusammen ein ganzen Bild ergeben, ist eine Landschaft zu sehen – bestehend aus Fluss und Wald mit zwei Dörfern und einer Burg. Der Experte war sich sofort sicher: "Das müssten Sankt Goarshausen und Boppard sein!" Frau Seyffert unterbrach ihn direkt. Das sei falsch, es müsse Sankt Goar sein. Ihre Schwiegermutter hätte ihr das gesagt. "Ja, entschuldige!", erwiderte der Experte daraufhin leicht pikiert.
Nach einem kurzen Hin und Her folgte dann etwas beruhigter die eindeutige Erklärung: Die Zwillingstürme der St.-Severus-Kirche auf einem der Gemälde sind das eindeutige Erkennungsmerkmal für die Stadt Boppard in Rheinland-Pfalz. Dies überzeugte dann auch die Besitzerin. Trotz der kleinen Meinungsverschiedenheit teilte der Kunstkenner mit: Der Wert der Bilder liege weit über dem erwarteten und für beide zusammen zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Ein stolzer Preis, war der Wunschpreis doch nur bei insgesamt 1.000 Euro angesiedelt.
Doch leider ließen sich die "Bares für Rares"-Händler letztendlich nicht zu einer solchen Summe hinreißen. Das erste Angebot lag bei nur 800 Euro, stieg aber weiter an. Immerhin gab es am Ende 1.400 Euro für beide Bilder. "Es wär schön gewesen, wenn wir ein bisschen mehr bekommen hätten, aber so müssen wir sie nicht mit nach Hause nehmen", resümierte Frau Seyffert.
- "Bares für Rares" Sendung vom 8. Juni 2020