Kleiner Waffenschein immer populärer Immer mehr Deutsche bewaffnen sich
Die Zahl der neu ausgestellten kleinen Waffenscheine steigt. Die Polizeigewerkschaft sieht die Entwicklung mit Sorge.
Das Interesse der Deutschen, sich zu bewaffnen, wächst weiter. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 waren im Nationalen Waffenregister mehr als 610.000 Inhaber des sogenannten kleinen Waffenscheins gemeldet, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Das waren fast zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die Entwicklung mit Sorge.
Ende letzten Jahres waren laut Innenministerium 610.937 kleine Waffenscheine im Waffenregister eingetragen. Am 31. Dezember 2017 waren es 557.560 gewesen. Schon zuvor war die Zahl der kleinen Waffenscheine deutlich gestiegen. Über die neuen Zahlen hatte zuerst die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
Kleiner Waffenschein: Das dürfen Inhaber besitzen
Wer einen kleinen Waffenschein besitzt, sollte Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen verdeckt führen und nur im Notfall damit schießen. Voraussetzung für die Erteilung ist, dass der Bewerber volljährig ist sowie persönlich geeignet und zuverlässig erscheint. Scharfe Waffen sind in Deutschland nicht ohne Weiteres zugänglich.
Der GdP-Vorsitzende Oliver Malchow warnte vor Problemen wegen der steigenden Zahl von Schreckschusswaffen. "Solche Waffen suggerieren eine trügerische Sicherheit oder auch höhere Verteidigungsbereitschaft", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Genau das kann eine Lage eskalieren lassen und den Nutzer möglicherweise selbst zum Straftäter machen."
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Die Linke verwies darauf, dass der Trend zur zunehmenden Bewaffnung umgekehrt proportional zur rückläufigen Entwicklung schwerer Gewalttaten verlaufe. Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke sagte der Zeitung, hier zeige sich "die Folge der Panikmache durch Law-and-Order-Politiker wie Innenminister Horst Seehofer und rechte Hetzer wie die AfD".
- Nachrichtenagentur AFP