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Berlin: Hungerstreik fürs Klima – Teilnehmer im Kurz-Koma


In Berlin
Kurz-Koma bei einem Klima-Hungerstreikenden

Von t-online
15.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Berlin: Auf einem Schild stehen die Namen der Hungerstreikenden und die Dauer des Hungerstreiks.Vergrößern des Bildes
Berlin: Auf einem Schild stehen die Namen der Hungerstreikenden und die Dauer des Hungerstreiks. (Quelle: Fabian Sommer/dpa)
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Beim Klima-Hungerstreik in Berlin hat ein Teilnehmer das Bewusstsein verloren und ist ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Bei der Protestaktion für eine radikale Klimawende "Hungern, bis ihr ehrlich seid" ist ein Teilnehmer in Berlin zusammengebrochen. Der 35-jährige Aktivist namens Tin, der seit dem 30. April im Hungerstreik ist, wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, berichtete die Kampagne "Hungern, bis ihr ehrlich seid". Mehr dazu lesen Sie hier. Trotz des Vorfalls plant Tin, den Streik fortzusetzen.

Die Protestaktion besteht aus fünf Männern, die vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin ihren Hungerstreik abhalten. Ihr Anliegen ist es, Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Stellungnahme über die Gefahren des Klimawandels und zu einer drastischen Verringerung der Treibhausgase zu bewegen. Jedoch hat Scholz laut Aussagen eines Regierungssprechers bisher nicht vor, auf die Forderungen der Aktivisten einzugehen.

Die medizinische Situation wird kritisch

Ein Mitstreiter – Klimaaktivist Michael Winter – ist nach einem Monat Hungerstreik in so schlechtem Zustand, dass das Ärzteteam des Berliner Camps die medizinische Begleitung nicht mehr verantworten kann. Die Mediziner hätten ihre Arbeit deshalb eingestellt. Der 61-Jährige und der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick setzen den Hungerstreik dennoch fort, sagte eine Sprecherin. Auch Tin sei entschlossen, den Hungerstreik fortzusetzen. Die Aktivisten kündigten für Mittwochabend eine Spontandemonstration an der SPD-Zentrale in Berlin an. Tin wolle dort sprechen, er sei "bald wieder bei Bewusstsein gewesen".

Tin war in der Vergangenheit bei Aktionen der Letzten Generation dabei – das dokumentiert er auf seinem Instagram-Account. So hatte er auch einen Protestmarsch in Wuppertal organisiert, nachdem Aktivisten in Bayern verhaftet worden waren.

"Wir brauchen keine Märtyrer"

Die Linken-Europakandidatin Carola Rackete äußerte ihre Bedenken über den Zustand der streikenden Aktivisten und forderte Kanzler Scholz auf, sich mit ihren Anliegen auseinanderzusetzen. In einem Statement sagte sie: "Die Hungerstreikenden haben verstanden, wie dramatisch die drohende Klimakatastrophe ist. Sie gehen bis zum Äußersten, um sie aufzuhalten." Weiterhin äußerte sie allerdings ihre Skepsis gegenüber Scholz: "Ich nehme ihm schon lange nicht mehr ab, dass er vorhat, die Klimakatastrophe abzuwenden."

Auch Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sieht die wachsende Klimakrise als sehr ernst an. Sie unterstützt das Anliegen der Protestierenden, ist jedoch der Meinung, dass ein Hungerstreik nicht der richtige Weg ist, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. "Wir brauchen keine Märtyrer, sondern Argumente, Ausdauer und Überzeugungskraft, um demokratische Mehrheiten für eine entschlossene und wirkungsvolle Klimapolitik zu gewinnen", so Kemfert.

Die Protestaktion wurde von Wolfgang Metzeler-Kick ins Leben gerufen. Er begann den Hungerstreik am 7. März und ernährt sich seit mehr als 69 Tagen nur noch von Säften, Elektrolyten und Vitaminen. Weitere vier Männer schlossen sich ihm in den folgenden Wochen an.

Verwendete Quellen
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