Positive Klima-Entwicklung Fieber-Pause für die Meere
Positive Entwicklung bei den Meerestemperaturen, sie liegen derzeit deutlich unter dem Durchschnitt.
Die Ozeane haben nach 15 Monaten erstmals keine neuen Wärmerekorde mehr aufgestellt. Die Oberflächentemperatur lag zuletzt nicht mehr über den täglichen Vorjahreswerten, wie vorläufige Daten der US-Plattform "Climate Reanalyzer" zeigen.
- Hitzewelle unter Wasser: "Sollte das passieren, würde Europa in Eiszeit versinken"
Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) erwartet, dass die globale Meerestemperatur in der zweiten Jahreshälfte unterhalb der extremen Rekorde von 2023 bleiben wird. Seit März vergangenen Jahres waren die Meeresoberflächen außergewöhnlich warm und verzeichneten täglich Höchstwerte seit Messbeginn vor rund 40 Jahren. Derzeit liegt die Temperatur aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 1982 bis 2011. Hitze unter Wasser kann große Auswirkungen auch auf Europa haben. Der Golfstrom droht dadurch, aus dem Gleichgewicht zu fallen – was eine Eiszeit zur Folge haben würde, so die gängige Expertenmeinung.
Menschengemachte Erwärmung als Hauptursache
Der AWI-Klimaphysiker Helge Gößling sieht die menschengemachten Treibhausgase als Hauptgrund für den Temperaturanstieg. Über 90 Prozent des Wärmeeffekts werden von den Ozeanen aufgenommen. Bereits eine Veränderung um ein Zehntel Grad bedeutet eine Erwärmung großer Wassermassen.
Zusätzlich beeinflusste das Klimaphänomen El Niño die Temperaturen, indem es Wärme aus den Meerestiefen im Pazifik nach oben pumpte. Der Einfluss von El Niño auf die global gemittelte Temperatur nimmt derzeit ab. Ein Wechsel zu La Niña könnte zu einem Absinken der globalen Temperatur führen, wobei das Ausmaß noch unklar ist.
Weitere Einflussfaktoren unklar
Analysen deuten darauf hin, dass Faktoren wie die Reduzierung von Schwefelabgasen in der Schifffahrt und der Ausbruch eines Unterwasservulkans ebenfalls eine Rolle gespielt haben könnten.
Diese Beiträge scheinen jedoch zu klein zu sein, um den jüngsten Temperaturanstieg vollständig zu erklären. Es bleibt entscheidend, woher der restliche Anstieg kommt, um zukünftige Entwicklungen besser einschätzen zu können.
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- Nachrichtenagentur dpa