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Gelsenkirchener Barock: Prunkmöbel aus dem Ruhrpott


Einrichtungsideen
Gelsenkirchener Barock: Prunkmöbel aus dem Ruhrpott

Um den Gelsenkirchener Barock ranken sich viele Geschichten. Besonders charakteristisch für den prunkvollen Einrichtungsstil der Nachkriegszeit: das Wohnraumbuffet. Hier erfahren Sie mehr über antike Möbel aus den 50er Jahren.

30.12.2014|Lesedauer: 2 Min.
pk (CF)
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Was zeichnet den Gelsenkirchener Barock aus?

Stammt der Begriff Gelsenkirchener Barock vermutlich aus den 20er Jahren, erlebte der Einrichtungsstil vor allem in den 50er Jahren seinen Aufschwung. Die Jahre der Nachkriegszeit ließen ein Bedürfnis nach Gemütlichkeit in der deutschen Bevölkerung erwachsen – der neu gewonnene Wohlstand sollte mit der Inneneinrichtung nach außen hin dargestellt werden. Angelehnt an antike Möbel aus dem Barock des 17. und 18. Jahrhunderts wurde auf verschnörkelte und wuchtige Einrichtungsgegenstände aus dunklem, glänzenden Holz mit starker Maserung gesetzt. Nicht selten handelte es sich dabei um Nussbaum. Außerdem charakteristisch waren verzierte Messinggriffe an Schubladen und Schranktüren sowie geschwungene Beine an Möbelstücken. Dazu waren Brokatstoffe in allen möglichen Ausführungen beliebt: Kissenbezüge, Vorhänge oder sogar Überzüge für Telefone aus dem schweren Stoff wurden in der Wohnung drapiert. Großflächige Muster waren beim Thema Wohntextilien ebenfalls groß in Mode.

Das Wohnraumbuffet – kolossaler Verkaufsschlager

Der Gelsenkirchener Barock brachte ein Möbelstück hervor, das aus heutiger Sicht als besonders typisch für den oft als kitschig und überladen verrufenen Einrichtungsstil gilt: das Wohnraumbuffet. Dabei handelt es sich um einen riesigen Schrank, der auch als Wohnküchenschrank bekannt ist. Das Design orientierte sich an Salonmöbeln aus dem späten 19. Jahrhundert – das Wohnraumbuffet zeichnete sich vor allem durch seine kolossalen Abmessungen aus. So waren solche Glasvitrinen, die gerne mit Vorhängen aus Brokat ausgestattet waren, oft rund zwei Meter breit und 1,70 Meter hoch. Häufig aus hochglanzpoliertem Wallnussfurnier gefertigt, besaß ein typisches Wohnraumbuffet ein ausgetüfteltes Innenleben, mit vielen Fächern, Schütten und teilweise sogar einem integrierten Kühlschrank. Wer antike Möbel mag, kann einen Wohnküchenschrank wie diesen sicher auch heutzutage in etwas modernerem Ambiente gut in Szene setzen.

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