Weißstorch-Steckbrief: Der heimische Vogel im Überblick

Für die Aufzucht seiner Jungen nimmt der Weißstorch viel auf sich. Doch wann genau ist die Brutzeit des "Adebars"? Wir klären auf.

Der Klapperstorch bringt uns Menschen die Kinder. Diese schöne Sage hält sich bis in unsere Tage. Doch der Storch hat schon genug mit dem eigenen Nachwuchs zu tun. Storch und Störchin brüten abwechselnd auf den Eiern, wobei das Weibchen dabei mehr Zeit aufwendet. Brütet der eine, sucht der andere Partner nach Nahrung für beide. Bedingung für jede Brut ist auch das Nest. Hier erfahren Sie, wann die Brutzeit von Weißstörchen stattfindet, wie der Nestbau funktioniert und andere interessante Fakten über die Vögel.

Die Brutzeit von Störchen

Die Brutzeit geht bei Weißstörchen vom Beginn des Aprils bis zum Anfang des Augusts. Zwei Tage dauert es von der Befruchtung bis zur Eiablage. Die Brutzeit beträgt etwa 32 Tage und das Gelege besteht aus in der Regel aus drei bis fünf Eiern. Ein Ei wiegt dabei bis zu 140 Gramm. Die Jungen durchstoßen mit einem Eizahn die Schale und sind sie schließlich ins Leben geschlüpft, bleiben sie etwa zwei Monate im Nest. Kaum auf der Welt, betteln die Kleinen auch sogleich nach Nahrung.

Wie funktioniert der Nestbau?

Horst heißt der Nistplatz eines Storchenpaares. Gebaut wird der auf Bäumen, Strommasten, Felsvorsprüngen oder hohen Gebäuden, die eine gute Sicht auf das Umfeld gewähren. Der Nestbau ist eine langwierige Arbeit. Zunächst schaffen die Störche einen Unterbau aus finger- bis daumendicken Ästen verschiedener Baumarten und verflechten diese. Dann polstert das Storchenpaar den Horst mit Reisig, Gras, Moos und Stroh aus. Brütet ein anderes Paar in unmittelbarer Nähe, kommt es aber häufig zu einer Konkurrenzsituation um das Nistmaterial.

Weißstörche versuchen oft, zu ihrem Nest zurückzukommen. Gelingt das, kann der Horst eine Höhe von mehreren Metern und ein Gewicht von bis zu zwei Tonnen erreichen.

Der Speiseplan der Weißstörche

Die Eltern füttern ihren Nachwuchs mit kleinen Fischen, Krebstieren, Schlangen, Entenküken und Wasserinsekten. Findet sich nichts Besseres, landen auch Aas und Regenwürmer in den Schnäbeln der stets hungrigen Küken. Der Storch ist flexibel und hat den Ruf, ein Nahrungsopportunist zu sein – er frisst so ziemlich alles, was er erbeuten kann. Herrscht in schlechten Jahren Nahrungsknappheit, kommt es vor, dass das Storchenpaar den schwächsten Nachwuchs tötet und an seine größeren Geschwister verfüttert.

Storchen-Steckbrief – weitere Merkmale des Vogels

Abgesehen vom Nest und Speiseplan verfügen Klapperstörche über die folgenden Eigenschaften:

• Er wird etwa 110 cm groß.
• Die Flügelspannweite beträgt circa 220 cm.
• Sein Federkleid ist weiß, die Armschwingen schwarz, Beine und Schnabel rötlich gefärbt.
• In Deutschland lebt er bevorzugt in offenen Landschaften mit Feuchtgebieten.
• Als Zugvögel verbringen sie Herbst und Winter im Süden Europas und in afrikanischen Ländern.
• Ist der deutsche Winter mild und schneearm, überwintern manche Störche in Deutschland.
• Der Schwarzstorch ist sein nächster Verwandter.

Wussten Sie, dass:

• der bekannte Maler Spitzweg einen Storch gemalt hat,
• der "Adebar" gleich viermal in der Bibel erwähnt wird und
• Hans Christian Andersen dem Storch ein Märchen gewidmet hat?

Wenn der Sommer zu Ende geht, fliegen die Störche zum Überwintern in den Süden. Wünschen wir ihnen einen guten Flug und eine glückliche Rückkehr im Februar.