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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sie lieben Bücher und feuchte Räume Papierfischchen breiten sich in Deutschland aus
Papierfischchen sind in Deutschland auf dem Vormarsch, speziell in nördlichen Regionen. Wie Sie die Schädlinge erkennen und bekämpfen.
Sie sehen ihren Verwandten zum Verwechseln ähnlich, haben aber ganz andere Vorlieben. Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) erobern Deutschland, vor allem im Norden breiten sich die Insekten aktuell rasant aus. Doch wie können Sie Papierfischchen von Silberfischen unterscheiden? Wie können die kleinen Tierchen bekämpft werden? Und woher kommen sie ursprünglich?
Sie fühlen sich in der gesamten Wohnung wohl
Papierfischchen ähneln Silberfischen (Lepisma saccharina). Allerdings ernähren sich die Schädlinge, wie der Name bereits verrät, von Papier: Sie fressen Dokumente, Bücher, Fotos und Tapeten. Es ist daher wichtig, Papierfischchen bei einem Befall schnellstmöglich zu bekämpfen.
Sie leben meist in allen Räumen der Wohnung, Silberfische halten sich dagegen bevorzugt im Keller oder im Badezimmer auf. Und auch ihre Ernährung unterscheidet sich: Papierfischchen fressen zellulose- und stärkehaltige Gegenstände, Silberfische hingegen bevorzugen Dinge, die viel Zucker oder Stärke enthalten – ist nichts davon vorhanden, fressen sie allerdings auch alles andere.
Feuchtes Raumklima vermeiden
Die sicherste Maßnahme, eine Papierfischchen-Plage in den eigenen vier Wänden zu vermeiden, ist Vorsicht. Das bedeutet, alle Warensendungen vor der Wohnung oder dem Haus zu öffnen und Kartons im besten Fall direkt zu entsorgen. Denn sie verbreiten sich vor allem durch Onlineshopping oder Umzugskartons.
Wie sich Papierfischchen außerdem verbreiten, lesen Sie hier.
Sie können zudem einem Befall vorbeugen und die Verbreitung der Schädlinge unterbinden, indem Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung möglichst gering halten. Denn wie auch Silberfische bevorzugen Papierfische ein feuchtes Raumklima. Hierbei hilfreich ist richtiges Lüften oder das Aufstellen eines Luft- beziehungsweise Raumentfeuchters.
Ein weiterer Tipp ist, die Raumtemperatur zu senken. Papierfische mögen es wie Silberfische eher warm. Je höher die Temperatur ist, desto wohler fühlen sie sich und sind dementsprechend aktiver – und auch vermehrungsfreudiger. Ideal wären 15 Grad Celsius, da die Insekten dann keine Eier mehr produzieren und sich somit auch nicht vermehren können. Aber auch 20 Grad Celsius können schon helfen, die Schädlinge zu vertreiben.
Auch selbstgebastelte Fallen können gegen Silber- und Papierfischchen helfen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ihre ursprüngliche Heimat ist unbekannt
Papierfischchen kommen mittlerweile weltweit vor und sind auf jedem Kontinent zu finden – außer in der Antarktis. Wo die kleinen Tierchen ihren Ursprung haben, ist unbekannt. Vermutet wird, dass sie in wärmeren, trockenen Gebieten zunächst heimisch waren. Die kleinen, lichtscheuen Insekten haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte weltweit verbreitet und fühlen sich mittlerweile auch in gemäßigten Klimazonen wohl. In Europa tauchten sie in den 1980er-Jahren zunächst in den Niederlanden auf, in Deutschland wurden sie erstmals 2007 in Hamburg nachgewiesen.
- Geo.de: "Achtung, Papierfischchen! Sie kommen mit der Post"
- Bayern1: "Sind sie schädlich? Woher kommen sie?"
- W wie Wissen: "Vorsicht, Papierfischchen!"
- aves.niedersachsen.de: "Silberfischchen! Aber nicht immer..."