Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schädling vernichten Holzwürmer bekämpfen mit dem Föhn: Funktioniert der Trick?
Holzwürmer mögen keine Hitze. Aber ab welchen Temperaturen sterben sie? Und wie können Sie das für die Holzwurm-Bekämpfung nutzen?
Holzwürmer sind tückische Materialschädlinge, die besonders häufig antike Möbel, alte Musikinstrumente oder wertvolle Kunstobjekte aus Holz befallen. Aber auch vor Dachkonstruktionen machen die Larven des Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum) nicht Halt.
Da die Tiere teilweise irreparable Schäden anrichten, sollten sie schnellstmöglich bekämpft werden. Klappt das mit Hitze – beispielsweise aus einem Föhn?
Holzwurm-Befall erkennen
Die häufigsten Anzeichen für einen Holzwurm-Befall sind:
- Fraß- oder Nagespuren am Holz
- Kleine Bohrmehl- beziehungsweise Holzmehlhaufen in der Nähe der Ausfluglöcher
- Aufwölbungen an der Holzoberfläche
- Hörbare Fress- oder Knabbergeräusche – insbesondere nachts
- Fraßgänge und Ausfluglöcher im Holz (Holzwurmgänge) – ein bis zwei Millimeter im Durchmesser
- Das Holz verströmt einen intensiven Geruch nach feuchtem Holz.
- Das Holz ist morsch, nicht fest oder belastbar.
- Das Holz verfärbt sich.
- Am Holz krabbeln Käfer entlang.
Bei welcher Temperatur gehen Holzwürmer ein?
Holzwürmer vertragen sehr hohe Temperaturen nicht. Steigt das Thermometer auf mehr als 55 Grad Celsius, sterben sie.
Aus diesem Grund kann es durchaus sinnvoll sein, befallene Holzstücke im Sommer in die pralle Sonne zu legen. Dann heizt sich der Innenraum so stark auf, dass die Schädlinge eingehen könnten.
Wie bekomme ich Holzwürmer aus dem Holz?
Eine weitere Möglichkeit, Holzwürmer aus dem Holz zu bekommen oder sie zu töten, ist es, den befallenen Gegenstand – wenn möglich – in den Backofen zu legen.
- Legen Sie das Holzstück, in dem sich die Holzwürmer befinden, auf den Rost des Backofens.
- Schieben Sie den Rost in den Ofen.
- Stellen Sie den Ofen auf mindestens 60 Grad Celsius Umluft, und warten Sie bis zu zwei Stunden.
- Kontrollieren Sie dabei, wie gut der Gegenstand die Hitze verträgt.
- Holen Sie das Holz wieder aus dem Ofen und kontrollieren Sie, ob aus ihm am nächsten Tag noch immer Fraßgeräusche zu hören sind oder Holzmehlhäufchen aus den Fraßlöchern kommen.
Größere Gegenstände können Sie übrigens auch in die Sauna (nicht in die Dampfsauna!) stellen, sofern Sie eine besitzen.
Kann ich den Holzwurm-Befall mit einem Föhn bekämpfen?
Angeblich soll es helfen, bei einem Holzwurm-Befall den Haartrockner für etwa 20 Sekunden vor jedes Fraßloch zu halten. Die heiße Luft soll dann in den Gang des Ungeziefers strömen und es töten oder herauslocken.
Tipp: Sie können auch eine leere Klopapierrolle nehmen und diese vor die Öffnung Ihres Föhns halten. Dann können Sie die andere Seite der Papprolle direkt auf die Fraßlöcher stellen, sodass die Heißluft des Föhns besser in die entsprechenden Bereiche dringen kann.
Richtig effektiv ist die Methode jedoch nur, wenn der Holzwurm erst wenige Millimeter im Holz ist. Sitzt er tiefer im Material, wird nicht ausreichend heiße Luft bis zu ihm hervordringen. Zudem müssen Sie so jedes einzelne Loch behandeln, was sowohl viel Strom als auch Zeit kostet. Effektiver ist daher die Methode mit dem Backofen.
Fazit
Mit Hitze können Sie einen Holzwurm bekämpfen. Am sinnvollsten ist jedoch nicht unbedingt die Föhn-Methode. Besser ist es, den Backofen oder die Sauna – wenn vorhanden – dafür zu verwenden.
- Eigene Recherche