Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kräuter Schöllkraut pflanzen: Anspruchslosen Mohngewächs für Naturgärten
Schöllkraut wächst fast überall und das häufig sogar von selbst. Daher wird es nicht selten für Unkraut gehalten. Dabei ist das Schöllkraut ein echtes Multitalent. Es ist nicht nur Überlebenskünstler unter widrigen Bedingungen sondern wird auch als Heilkraut gegen diverse Beschwerden eingesetzt.
So pflanzen Sie Schöllkraut
Schöllkraut ist extrem anspruchslos, so dass es sich fast überall anbauen lässt. Ideal sind karge Sandböden, aber nahezu jeder andere Boden wird vom Schöllkraut ebenfalls tolerier. Ab März können die Samen direkt im Freiland an einem sonnigen oder halbschattigen Standort in den aufgelockerten Boden gebracht werden. Ein leichtes Einharken oder reicht aus. Alternativ können die Samen auch mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Die gelben Blüten blühen von Juli bis Oktober. Die Pflanze ist winterhart und vermehrt sich von selbst.
Schöllkraut ist bereits seit dem Altertum als Heilkraut bekannt, schon Paracelsus soll die Pflanzen gegen Gelbsucht eingesetzt haben. Sicher ist, dass frühe Siedler sie von Europa in die Neue Welt mitnahmen. Die Heilpflanze scheint also große Bedeutung für die Menschen gehabt zu haben – auch wenn die Versuche von Alchemisten, aus der Schöllkrautwurzel Gold herzustellen offensichtlich scheiterten.
Heilkraut mit giftiger Wirkung
In der Naturheilkunde wird das Heilkraut für seine antibakterielle, kramplösende, beruhigende, schmerzstillende, fungizide und schweißtreibende Wirkung geschätzt. Eingesetzt wird das Heilkraut unter anderem zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden, Warzen, Hühneraugen und Ekzemen sowie bei Leber- und Gallenbeschwerden. Auch gegen Rheuma und Gicht soll das Heilkraut wirken.
Neben all seinen positiven Eigenschaften hat Schöllkraut allerdings auch eine Schattenseite. Es enthält diverse Alkaloide und ist daher giftig. Der Giftgehalt steigert sich zum Ende des Sommers und ist in den Wurzeln am höchsten. Beim Trocknen gehen die Giftstoffe allerdings verloren. Bei Menschen führt eine Schöllkrautvergiftung zu heftigen Magen- und Darmbeschwerden, Brennen im Mund- und Rachenraum und Kreislaufstörungen. Bei Hunden kann Schöllkraut allerdings tödlich sein.