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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenarbeit Blumentopf-Trick schützt Obstbäume vor Schädlingen
Sie treten im Sommer in Massen auf und machen sich über Obstbäume her: Vor allem Apfel- und Birnenbäume leiden unter Blutläusen. In der Folge werden die Bäume immer schwächer. Experten raten zu einfachen Gegenmaßnahmen, die Schädlingsbekämpfungsmittel überflüssig machen.
Die Blutlaus schadet auf zweierlei Weise: Zum einen saugt sie Saft aus verholzten Trieben und schwächt so den Baum. Die Triebe verkrüppeln oder trocknen gar ein. Im Winter wird der Obstbaum frostempfindlicher, wie das Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee erklärt. Zum anderen führt ihr Speichel zu vermehrtem Zellwachstum. Dieses zeigt sich in krebsartigen Wucherungen am Baum: der so genannte Blutlauskrebs. Brechen diese Geschwüre auf, können schädliche Pilze in das Holz eindringen.
Im Blumentopf Nützlinge ansiedeln
Bekämpfen lässt sich der Schädling auf recht simple und günstige Weise. Denn der Ohrwurm ist sein natürlicher Fressfeind. Er lässt sich einfach ansiedeln: Als Zuhause genügt ihm ein mit Holzwolle gefüllter Blumentopf. Dieser wird als Insektenhotel an den Ästen aufgehängt. Dazu rät das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe.
Mit der Bürste geht es noch einfacher
Noch einfacher geht es mit Handarbeit. Die Blutläuse lassen sich von den Zweigen abbürsten oder mit dem Hochdruckreiniger abspritzen. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich, die Baumkrone auszulichten. So kommt mehr Luft an die Bäume und die Zweige trocknen schneller. Blutläuse gedeihen gut an windgeschützten Stellen mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Watte-Gebilde verraten den Befall
Die Blutlaus gehört zur Gruppe der Blattläuse. Sie ist rotbraun und wird nur bis zu zwei Millimeter groß. Zerreibt man die Tiere, tritt eine Flüssigkeit aus, die an Blut erinnert. Daher stammt ihr Name. Auffällig sind ihre watteartigen Büschel. Diese werden von Drüsen am Hinterleib produziert. Die Larven der Blutläuse überwintern in Rindenritzen und im Wurzelbereich der Bäume. Dort überstehen sie leider auch kalte Winter.