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Bunker-Schutzplan: Kann man seinen Keller zum Bunker umbauen?


Ein Überblick
So teuer ist ein Bunker im eigenen Keller

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe plant Empfehlungen zur Errichtung privater Schutzräume. Den Keller sicher umzubauen, birgt Herausforderungen.

Aktualisiert am 17.12.2024 - 14:38 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
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Angesichts der zunehmenden Bedrohungslage in der Welt spielen einige Hausbesitzer mit dem Gedanken, sich selbst einen kleinen Schutzraum einzurichten. Idealerweise im Keller. Berichten zufolge soll aus diesem Grund inzwischen auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine entsprechende Empfehlung erarbeiten.

Bunkertür: Der Schutzraum sollte durch Stahlbeton gesichert sein.Vergrößern des Bildes
Bunkertür: Der Schutzraum sollte durch Stahlbeton gesichert sein. (Quelle: eugenesergeev/getty-images-bilder)

Ist es möglich, den eigenen Keller zum Bunker umzurüsten?

In einem bestehenden Gebäude kann vereinzelt ein Schutzraum – idealerweise im Keller – eingerichtet werden. Herstellern zufolge kann dieser ein ebenso hohes Schutzlevel aufweisen wie ein Neubau. Dabei müssen unter Umständen jedoch Vorschriften eingehalten werden (siehe unten).

Und: Da die Umbaumaßnahmen ein erhebliches Ausmaß haben, sollten sie nur von einem spezialisierten und seriösen Fachbetrieb durchgeführt werden.

Ist ein Bunker genehmigungspflichtig?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Es kommt zum einen darauf an, in welchem Bundesland Sie wohnen und welche Vorgaben das Bauamt und die Bauordnung vorsehen. Zum anderen spielt es eine Rolle, wo Sie den Schutzraum bauen: Wollen Sie lediglich Ihren Keller umbauen? Soll der Schutzraum ausgeweitet und der Garten dafür unterkellert werden? Handelt es sich bei dem Bunker um einen separaten, neuen Bau auf Ihrem Grundstück? Wie groß soll der Schutzraum sein und welche Ausstattung ist vorgesehen?

Da es sich bei dem Schutzraum um einen Aufenthaltsraum und nicht um einen Lagerraum handelt, gelten gesonderte Vorschriften. Unter Umständen kann es sich auch um ein genehmigungsfreies Vorhaben handeln – das dennoch den öffentlich-rechtlichen Vorschriften entsprechen muss (etwa dem Planungsrecht, dem Satzungsrecht der Gemeinde oder Kommune, dem Denkmalschutzgesetz und dem Naturschutzgesetz). Am besten wenden Sie sich direkt an das für Sie zuständige Bauamt.

Welche Vorgaben gelten für einen Bunker?

Da ein privater Schutzraum in Deutschland keine Pflicht ist, gibt es bis dato noch keine gesetzlichen Vorgaben, wie dieser auszusehen hat oder ausgestattet sein muss. Wer sich privat einen derartigen Schutzraum bauen lassen möchte, kann sich nach den in der Schweiz geltenden Vorgaben richten.

Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz der Schweiz (BABS) sollte der Schutzraum wie folgt aufgebaut sein:

  • Die hohe mechanische Widerstandsfähigkeit der Schutzhülle (Boden, Wände, Decke) muss dank Stahlbeton gegeben sein. Öffnungen wie Türen und/oder Deckel müssen aus Stahlbeton bestehen.
  • Ein Notausstieg oder eine Fluchtröhre muss vorhanden sein (ebenfalls aus Stahlbeton).
  • Der Schutzraum muss mit einem Belüftungssystem ausgestattet sein. Dieses umfasst laut BABS die "Luftfassung, das Explosionsschutzventil, den Vorfilter, das Ventilationsaggregat (Belüftungsgerät) und den Gasfilter sowie das Überdruck- und Explosionsschutzventil."
    In größeren Schutzräumen muss zusätzlich eine Schleuse vorhanden sein. Sie soll verhindern, dass beim Öffnen der Tür oder des Deckels gegebenenfalls verseuchte Luft von außen ins Innere gelangt.

Bunker in der Schweiz

1963 führte die Schweiz die Bunkerpflicht ein. Seitdem gilt dort der Grundsatz: "Jeder Einwohnerin und jedem Einwohner ein Schutzplatz". Das wiederum bedeutet, dass jedes Haus in der Schweiz einen Bunker hat.
Die Schutzräume sollten stets einsatzbereit sein, so das BABS. Das heißt, dass sie auch entsprechend ausgestattet sind (Checkliste Notvorrat).

Das BABS gibt noch weitere Vorgaben, die den Schutzraum im eigenen Haus betreffen. So dürfen sich über und neben diesem Raum keine brennbaren Materialien befinden. Weiterhin ist es empfohlen, neben dem Schutzraum einen Vorratsraum einzurichten.

Wie teuer ist es, den Keller zum Schutzraum umzubauen?

Die Kosten hängen vom Umfang der Umbaumaßnahmen sowie der Ausstattung und Art des Schutzraums ab. Sie sollten mit mindestens 50.000 Euro rechnen.

Verwendete Quellen
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