Schwangerschaftskalender 1. bis 3. SSW: Zeit der Ungewissheit
40 Wochen beträgt die durchschnittliche Dauer einer Schwangerschaft, doch bei der Geburt ist das Baby nur 38 Wochen alt. Was unlogisch klingt, lässt sich leicht erklären.
Gerechnet wird nicht ab dem Zeitpunkt der Empfängnis – schließlich ist dieser selten genau zu bestimmen. Stattdessen dient zur Bestimmung des voraussichtlichen Geburtstermins der Beginn des neuen Zyklus, also der erste Tag der Menstruation.
Bei Kinderwunsch ist Folsäure wichtig
Obwohl Sie also in der 1. Schwangerschaftswoche eigentlich noch gar nicht schwanger sind, planen Sie vielleicht ein Baby nach und haben die Verhütung abgesetzt. Vorteilhaft ist es, wenn Sie bereits seit einigen Wochen ein Folsäurepräparat einnehmen, denn eine ausreichende Versorgung mit diesem B-Vitamin beugt Fehlbildungen der Wirbelsäule beim Embryo vor.
- Folsäuremangel beheben: Was Sie über Folsäure wissen sollten
Wenn eine Schwangerschaft geplant ist, empfiehlt sich außerdem eine gründliche zahnärztliche Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung: Studien belegen, dass bakterielle Zahnfleischentzündungen das Risiko für eine Frühgeburt deutlich erhöhen. Eine geeignete Therapie ist daher schon vor der Schwangerschaft ratsam.
Die fruchtbaren Tage – Zeit für Sex
In der 2. Schwangerschaftswoche nimmt der Zyklus seinen normalen Lauf. Einige Frauen haben Ende dieser Woche bereits ihren Eisprung und damit die fruchtbaren Tage, andere sind erst während der 3. Schwangerschaftswoche empfängnisbereit.
Da Spermien im weiblichen Körper bis zu 72 Stunden überlebensfähig sind, erstreckt sich die Zeit der Fruchtbarkeit auf etwa sechs Tage. Die Bestimmung des Eisprungzeitpunktes fällt vielen Frauen nicht leicht: Einige spüren ein leichtes Ziehen im Unterbauch, doch die meisten bemerken den Eisprung nicht.
Aufschluss über den optimalen Zeitpunkt für die Empfängnis gibt die Beobachtung des Zyklus: Kurz vor dem Eisprung können Sie einen klaren, zähflüssigen Ausfluss bemerken, und unmittelbar danach steigt die Körpertemperatur um etwa 0,5° Celsius an. Gerade wenn Sie bereits seit längerer Zeit versuchen, schwanger zu werden, ist das Führen eines Zykluskalenders sinnvoll. Anhand der Aufzeichnungen lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs im Zyklusverlauf relativ gut bestimmen.
Mit diesem Fruchtbarkeitskalender können Sie hier einfach Ihre fruchtbaren Tage bestimmen.
Geschafft – die Befruchtung
Nach dem Eisprung bleibt die Eizelle für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig. Nach Absetzen der Verhütung werden etwa 60 Prozent der Frauen in den ersten sechs Monaten schwanger. Seien Sie unbesorgt, falls es nicht auf Anhieb klappt: Ihr Alter, die Länge des Zyklus, aber auch die Beweglichkeit der Spermien Ihres Partners beeinflussen die Wahrscheinlichkeit der Empfängnis.
Sobald ein Spermium jedoch die Eizelle erreicht und ihre äußere Hülle durchbricht, ist der Grundstein für das Wunder des Lebens gelegt: Die Zellkerne von Spermium und Ei verschmelzen. Die so entstandene Zygote tritt ihre Wanderung durch den Eileiter an, und noch vor Erreichen der Gebärmutter beginnt sie bereits mit der Teilung. Am Ziel angekommen, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein und setzt ihre Entwicklung fort. Manche Frauen bemerken dann eine leichte Einnistungsblutung, die kein Grund zur Beunruhigung ist.
Ab wann ist ein Schwangerschaftstest sinnvoll?
Ob eine Schwangerschaft besteht, lässt sich am Ende der 3. Schwangerschaftswoche noch nicht mit Sicherheit bestimmen. Schwangerschaftsfrühtests können etwa vier Tage vor dem üblichen Beginn der Menstruation angewendet werden, reguläre Schwangerschaftstests erst ab Ausbleiben der Regel. Ein negatives Testergebnis bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass Sie nicht schwanger sind: Möglicherweise ist die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG in Ihrem Urin noch zu gering, um von dem Test erkannt zu werden. Führen Sie daher einige Tage später einen weiteren Test durch, falls Ihre Menstruation noch immer auf sich warten lässt.
Bei einem positiven Ergebnis sollten Sie sich umgehend einen Termin bei Ihrem Gynäkologen vereinbaren, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Herzlichen Glückwunsch!
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.