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Schwangerschaftskalender: 9. SSW


Schwangerschaftskalender
9. SSW: Der Embryo wird zum Fötus

Von t-online
28.07.2016Lesedauer: 3 Min.
9. SSW: In dieser Schwangerschaftswoche wird der Embryo zum Fötus.Vergrößern des Bildes
In der 9. Schwangerschaftswoche wird der Embryo zum Fötus. (Quelle: Science Photo Library)

Mit der 9. SSW beginnt der dritte Schwangerschaftsmonat. Ein Meilenstein: Das Ungeborene wird ab jetzt als Fötus bezeichnet. Alle Organe sind entwickelt. Die Schwangerschaft wirkt sich nun auf Verdauung und Geruchssinn der werdenden Mutter aus.

Der Embryo wird zum Fötus

Der Embryo wird etwa ab dem Ende der neunten Schwangerschaftswoche Fötus genannt. Es ist ein kleiner Mensch, an dem praktisch nichts mehr fehlt.

Das Ungeborene ist etwa zwei Zentimeter lang und nimmt immer deutliche menschliche Gestalt an. An Armen und Beinen sind Finger und Zehen auszumachen, die Anlage der Ohren ist sichtbar, die Augen werden bereits von Lidern bedeckt. Der aus der Evolution übrig gebliebene Schwanz verschwindet, während die Bildung der inneren Organe weitgehend abgeschlossen ist. Diese nehmen ebenso wie die Nervenzellen ihre Arbeit auf.

Das Gehirn des Babys ist nun nicht mehr ungeschützt, sondern wird von Schädelknochen bedeckt. Damit für das Wachstum ausreichend Platz bleibt, sind die Schädelknochen einstweilen aber nur lose mittels der Fontanellen zusammengefügt. Einzelne Regionen des Gehirns bilden sich in der 9. SSW aus und bereiten sich auf ihre vielfältigen Aufgaben vor. Bis zur Geburt wird das Baby zu koordinierten Bewegungen fähig sein, über zahlreiche Reflexe und Sinnesfähigkeiten verfügen. Abgeschlossen ist die Entwicklung des Gehirns bei der Geburt freilich noch nicht, vollständig ausgereift ist es erst im Jugendalter.

Verdauungsbeschwerden treten auf

Zu Beginn des dritten Schwangerschaftsmonats hat die Gebärmutter bereits die Größe einer Orange erreicht. Zwar ist deshalb noch kein Babybauch zu sehen, hormonbedingte Blähungen können aber dennoch für ein Engegefühl in der Kleidung sorgen. Vor allem das Hormon Progesteron ist für Verdauungsbeschwerden verantwortlich. Es sorgt für eine Erschlaffung der Muskulatur der Gebärmutter, die sich aber auch auf den Magen-Darm-Trakt auswirken kann. Aufstoßen, Sodbrennen, Verstopfung oder eben Blähungen sind die Folge.

Betroffen von der Erschlaffung sind zudem die Gefäßwände, weshalb viele Schwangere mit Krampfadern zu kämpfen haben.

Änderungen nehmen Sie vielleicht auch schon bei der Atmung wahr. Kurzatmigkeit tritt häufig schon ab der neunten Schwangerschaftswoche auf. Eine bis zu 40 Prozent gesteigerte Atmung erleichtert es dem Fötus, Kohlendioxid abzugeben und Sauerstoff aufzunehmen.

Immerhin: Das Ende der Übelkeit in Sicht

Frauen, die in der Frühschwangerschaft an typischen Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit oder Rückenschmerzen leiden, sehen ein Licht am Ende des Tunnels. In etwa drei bis vier Wochen wird sich der Körper auf die Veränderungen eingestellt haben und die Beschwerden werden enden.

Ab der 9. SSW kann dafür eine neue Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen auftreten. In der Schwangerschaft sind Geruchs- und Geschmackssinn geschärft und es kann zu einer Abneigung gegen frühere Lieblingsgerichte kommen. Dafür erfreuen manchmal ungewohnte Speisenfolgen wie Schokolade mit Gurken den Gaumen. Auch den Geruch Ihres Partners oder von bisher geliebten Körperpflegeprodukten können Sie plötzlich als unangenehm empfinden. Doch keine Angst: Auch das verschwindet wieder, wenn das Baby da ist.

Alkohol ist tabu, Folsäure wichtig

Schwangerschaftsbeschwerden, aber auch Ängste und Sorgen rund um das Baby fordern ihren Tribut. Vollwertige Ernährung, die den Körper optimal mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt, ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Für das Wohl des Babys sollte zudem weiterhin Folsäure zugeführt werden. Balsam für die Seele können ausgedehnte Spaziergänge sein, die zudem die Fitness trainieren.

Alkohol ist in der gesamten Schwangerschaft tabu. Insbesondere in der Zeit um die neunte Schwangerschaftswoche ist die Abstinenz aber ganz besonders wichtig, da sich Teile des kindlichen Gehirns ausbilden. Sie sollten darauf achten, keine Medikamente in Eigenregie einzunehmen. Jede Behandlung, auch solche mit Naturprodukten, bedarf der Absprache mit dem Gynäkologen oder der Hebamme.

Höchste Zeit für einen Ultraschall

Spätestens in der neunten Schwangerschaftswoche empfehlen Frauenärzte eine erste Ultraschalluntersuchung. Der Gynäkologe vermisst den Fötus und ermittelt anhand der Werte den voraussichtlichen Geburtstermin. Außerdem werden die Lage des Babys, seine Bewegungen und seine Herzaktivität überprüft. Handelt es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft, so ist dies auf dem Ultraschall zu sehen.

Im Zuge des Beratungsgespräches klärt Sie der Frauenarzt über die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik auf. Schon in wenigen Wochen sind die ersten Untersuchungen möglich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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