Schwangerschaft Studie: Schwangerschaften sind ansteckend

Schwangerschaften
Kinderwunsch und Fruchtbarkeit in Netzwerken
Plötzlich sieht man nur noch Babybäuche, überall strahlen einen Babykulleraugen an und der Reflex nach den süßen Babys zu greifen und zu fragen "darf ich mal halten?", lässt sich kaum mehr zügeln. Irgendwann erwischt es beinahe jede Frau. Kinderwunsch ist ansteckend. Dass tatsächlich auch die Umsetzung ansteckend ist und Netzwerke die Fruchtbarkeit beflügeln, haben jetzt Wissenschaftler untersucht.
Kinderwunsch und Selbstvertrauen werden gestärkt
Die Wissenschaftler werteten dafür Daten von etwa 42.000 Frauen in 7600 Betrieben aus. Der Austausch mit der schwangeren Kollegin oder ihrem Baby stärke den Kinderwunsch und auch das Selbstvertrauen, heißt es in der Studie. "Da die Entscheidung für ein Kind unter erheblicher Unsicherheit getroffen wird, sind die Erfahrungen sozialer Kontakte besonders relevant."
"Kettenreaktion" unter Kolleginnen
Berufstätige Frauen, die sich für ein Kind entschieden, könnten eine Art "Kettenreaktion" unter ihren Kolleginnen hervorrufen. Dieser Effekt sei besonders bei etwa gleichaltrigen Frauen bemerkbar.
Noch seien die Mechanismen relativ unbekannt, so die Forscher, über welche die Fertilitätsansteckung in den jeweiligen Netzwerken geschehen. Auffällig sei der Zusammenhang auf jeden Fall.
Fruchtbarkeit über Netzwerkgrenzen hinweg
Die Forscher versprechen sich von ähnlich angelegten Studien Aufschlüsse über Zusammenhänge auch aus anderen Netzwerken wie Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Netzwerken. "Damit könnte die soziale Ansteckung von Fertilität nicht nur am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis untersucht werden, sondern auch ihr Transfer über Netzwerkgrenzen hinweg", so die Forscher vom Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb).
Unternehmen müssen familienfreundliche Strukturen bieten
Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) betonte, familienfreundliche Strukturen in Unternehmen seien für die Familiengründung genauso wichtig wie eine abgesicherte berufliche Position. Sie forderte von den Betrieben daher konkrete Maßnahmen - angefangen von flexiblen Arbeitszeiten bis zur Ermöglichung von Erwerbsunterbrechungen für die Erziehung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.