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Geburtsschmerzen: Frauen berichten von ihren Erfahrungen


Geburtsschmerzen
Milli: "Ich kam mir hilflos vor"

Aktualisiert am 20.08.2013Lesedauer: 4 Min.
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Mein "Leiden" begann nachts um drei Uhr - ein leichtes Ziehen im Unterleib, alle zehn Minuten. Es waren noch keine Schmerzen in dem Sinn, hielt mich jedoch davon ab, nochmal tief und fest einzuschlafen. Ich habe mich nach dem Aufstehen sogar noch geduscht und zurechtgemacht und dachte "cool, wenn das so easy weitergeht…" Da die Wehen nicht stärker wurden, konnte ich vormittags sogar noch frühstücken gehen. Die Wehen kamen jetzt in unregelmäßigen Abständen.

Hausbesichtigung und Weihnachtseinkauf mit Wehen

Im Laufe der Mittagszeit wurden die Schmerzen jedoch stärker. Ein Ziehen im Unterleib als wenn ich meine Tage bekommen würde. Aber noch immer auszuhalten - sogar für eine Hausbesichtigung und den Weihnachtseinkauf hat es gelangt. Am späten Nachmittag sind wir ins Krankenhaus gefahren - der Gebärmutterhals war gerade mal verstrichen. Wenn man mal überlegt, das sich der Muttermund zehn cm öffnen muss, damit es tatsächlich los gehen kann, war das ziemlich enttäuschend für mich. Ich habe die Schmerzen schon doller empfunden - dachte es wäre schon mehr passiert.

"Das kann Dir keiner abnehmen"

Abends war es dann schon ziemlich doll (zumindest habe ich das so empfunden), das Ziehen wurde immer stärker. Jetzt merkte ich erst, was Wehen bedeuten - an essen war nicht mehr zu denken. Ich habe mich früh ins Bett gelegt und kam mir irgendwie hilflos vor. Keiner konnte mir helfen - ich musste da alleine durch. Ich war sehr müde, da ich die Nacht vorher ja schon nicht mehr durchgeschlafen habe. Ich hatte nun wieder so alle 10 min eine Wehe. Bin dazwischen immer wieder eingeschlafen – kaum vorstellbar aber ich war echt sau müde - ich wollte nur in Ruhe schlafen!!! Um drei Uhr nachts (also 24 Stunden nach meiner ersten Wehe) sind wir erneut ins Krankenhaus gefahren. Ich empfand die Schmerzen als extrem hoch - Pustekuchen: Muttermund 1 cm offen - ich war verzweifelt. Das Schlimmste war, immer wieder das Gefühl "keiner kann dir das abnehmen - du musst die Schmerzen alleine ertragen", obwohl Basti immer bei mir war.

Die Wehen haben mich gelähmt

Wieder zu Hause war nicht wirklich an Schlaf zu denken. Ich habe es mit einem "Entspannungsbad" versucht - brachte null Linderung. Morgens um sieben wollte ich wieder ins Krankenhaus - und hätte mich auch auf keinen Fall wieder "abwimmeln" lassen. Ich habe einfach irgendwelche Klamotten angezogen - weder Haare gekämmt, noch Zähne geputzt - an duschen, wie den Morgen vorher, war nicht zu denken. Jetzt wusste ich, wie sich Wehen anfühlen - mich haben sie irgendwie gelähmt. Alles theoretisch Gelernte zum richtigen Atmen war weg bzw. konnte ich es denn jemals??? Die Untersuchung ergabt auf jeden Fall das der Muttermund nun drei cm geöffnet war. Mein Gott dachte ich nur, noch so einen Tag halte ich nicht durch. Ich muss sagen, dass ich mir alles viel einfacher vorgestellt habe - ich dachte bis dahin, das ich mit Schmerzen relativ gut umgehen könnte - also nicht so ein "Jammerlappen" sei. Ich wurde eines Besseren belehrt!

"Eine riesengroße Hilflosigkeit"

Die Zeit im Krankenhaus, bis Maxi geboren wurde ging, dann jedoch relativ schnell rum. Am schlimmsten von allem empfand ich die Presswehen. ich war schon so schwach und wusste gar nicht genau was ich machen sollte. Auch hier habe ich eine riesengroße Hilflosigkeit empfunden – obwohl ich in guten Händen war. Die Wehenpausen dauerten bei mir sehr lange - etwa fünf Minuten. Ich wollte es endlich hinter mich bringen, musste aber ständig die langen Pausen abwarten. Ich war so aufgeregt, dass ich die Pausen gar nicht zum Entspannen genutzt habe. Die Presswehen und das Pressen habe ich als sehr unangenehm empfunden. Um ehrlich zu sein, dachte ich in diesem Moment, das ist das Schlimmste was ich je erlebt habe!!! Trotz starker Schmerzen mußt du aktiv werden, das war schon eine große Herausforderung für mich. Den Dammschnitt,habe ich als kleinen "Pieks" empfunden - nichts im Vergleich zu den Wehen. Um 13.30 war es dann überstanden - Maxi war da. Das Überwältigende war, das mit einem Schlag alle Schmerzen weg waren - ich war nur noch glücklich.

Das schönste Erlebnis, das ich je hatte

Abschließend muss ich noch dazusagen, das ich zwar noch weiß, wie ich gefühlt habe, das ich sehr große Schmerzen hatte, aber ich kann es nicht mehr wirklich nachempfinden - es ist einfach weg. Was ja auch gut ist, im Hinblick auf die 2. Geburt - oh Gott. Im Nachhinein finde ich, dass es das schönste Erlebnis war, das ich je hatte. Einfach überwältigend, ein Kind zur Welt zu bringen. Und ich bin sehr glücklich darüber, alles bei vollem Bewußtsein erlebt zu haben - ohne Schmerzmittel. Ja,ja, wie sich die Sichtweiße doch ändert, wenn man es erstmal geschafft hat.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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