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Suche nach Coronavirus-Medikament: Forscher melden erste Erfolge


Corona-Medikament
Suche nach Antikörpern: Forscher melden erste Erfolge

Von dpa
Aktualisiert am 07.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Forschung: Das Problem beim Coronavirus SARS-CoV-2 ist, dass das Virus neu für das Immunsystem ist.Vergrößern des Bildes
Forschung: Das Problem beim Coronavirus SARS-CoV-2 ist, dass das Virus neu für das Immunsystem ist. (Quelle: Matthias Balk/dpa-tmn-bilder)

Forscher suchen fieberhaft nach Mitteln gegen Corona, um das Immunsystem auf einen Erstkontakt vorzubereiten. Ein Ansatz ist eine Therapie mit Antikörpern. Bei diesem gibt es nun erste Fortschritte – auch in Deutschland.

Weltweit melden mehrere Forscher erste kleine Erfolge bei der Suche nach Antikörpern als Mittel gegen eine Corona-Erkrankung. So berichten niederländische Forscher im Fachblatt "Nature Communications", sie hätten einen menschlichen Antikörper hergestellt, der bei Zellversuchen das Coronavirus ausschalten kann. Der Antikörper habe das Potenzial, Covid-19 zu verhindern oder zumindest zur Behandlung eingesetzt zu werden, schreiben die Forscher. Ob die Blockade auch im menschlichen Körper funktioniert, ist allerdings noch unklar.

Antikörper sind ein essenzieller Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Die winzigen Proteine schützen uns vor verschiedenen Infektionen durch Bakterien und Viren, indem sie sich an sie anheften. Für jeden Erreger bildet das Immunsystem passende Antikörper. Kommt ein Mensch wenig später erneut mit dem Erreger in Kontakt, ist sein Immunsystem gewappnet und kann die Infektion abwehren. Das Problem bei SARS-CoV-2 ist, dass das Virus neu für das Immunsystem ist. Es muss sich erst auf die Erreger einstellen.

Impfung oder direkte Gabe von Antikörpern

Deshalb wollen Forscher im Kampf gegen die Corona-Pandemie dem Immunsystem helfen. Eine Möglichkeit ist eine Impfung, die den Körper zur Bildung von Antikörpern anregt. Ein anderer Weg ist die direkte Gabe von Antikörpern. Sie könnten sowohl Schutz vor dem Virus verleihen als auch bei der Behandlung einer bestehenden Covid-19-Erkrankung eingesetzt werden.

Ein Ansatz ist, die Antikörper direkt aus dem Blut von Patienten zu gewinnen, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Ihr Immunsystem hat die schützenden Proteine bereits gebildet. Aus Infiziertenblut gewonnene Antikörper werden bereits in mehreren Studien rund um den Globus an Menschen getestet, wie das Fachblatt "Nature Biotechnology" schreibt. Projekte dazu gibt es auch in Deutschland.

Ergebnisse durch extra hergestellte Antikörper

Antikörper können aber auch extra hergestellt werden. Neben den Niederländern publizieren auch andere Gruppen Ergebnisse zu solchen Antikörpern, so etwa eine internationale Gruppe im Fachblatt "Cell". Zudem meldeten Gruppen aus Israel und Deutschland kleinere Erfolge.

So wies ein Team um den Braunschweiger Virologen Luka Cicin-Sain nach eigenen Angaben Antikörper nach, die das neuartige Coronavirus am Eindringen in Zellen hindern könnten. Vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), der Technischen Universität Braunschweig und dem Antikörper-Unternehmen Yumab, seien 6.000 verschiedene, künstlich hergestellte menschliche Antikörper analysiert worden.

Dabei wurden einem Bericht der "Braunschweiger Zeitung" zufolge mehr als 750 Antikörper gefunden, die an das Coronavirus andocken – eine Voraussetzung dafür, den Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Diese ausgewählten Antikörper will Cicin-Sain nun im Hochsicherheitslabor des HZI an Zellkulturen, die dem Virus ausgesetzt werden, auf ihre Wirksamkeit testen.

Viele Fragen bleiben weiterhin offen

Bislang konnten die verschiedenen Forschergruppen die prinzipielle Wirksamkeit von Antikörpern gegen SARS-CoV-2 nur im Labor zeigen. Das ist ein erster Schritt. Vor einer Anwendung als Medikament sind noch viele weitere Schritte nötig. Bislang ist auch offen, wie lange eine direkte Gabe der Antikörper Schutz verleihen kann.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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