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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ernährung Ist zu viel Trinken ungesund?
Kann man zu viel trinken und wird Wasser dann ungesund? Wasser ist das wichtigste Element für den Menschen. Da durch Aktivitäten Flüssigkeit verloren geht, muss immer ausreichend getrunken werden. Die Frage hierbei ist, wie viel Wasser der Mensch wirklich benötigt.
Was passiert, wenn man zu viel trinkt?
Weithin verbreitet ist die Annahme, dass das Trinken von Wasser ausschließlich positive Auswirkungen hat und der Gesundheit dient. Viele Menschen gehen davon aus, eher zu wenig Flüssigkeit über den Tag aufzunehmen. Der tägliche Wasserbedarf liegt laut DGE (Deutscher Gesellschaft für Ernährung) im Durchschnitt bei 1,5 Litern. Diese allgemeine Formulierung muss jedoch individuell angepasst werden.
Sportler brauchen mehr Wasser
Die Nieren-Experten Dan Negoianu und Stanley Goldfab überprüften alle wissenschaftlichen Studien zum Thema Wasser trinken. Ihr Fazit lautet, dass die Extraportion Wasser nur Sportlern nützt und Menschen, die sich in trockenem Klima aufhalten. Diese haben durch Anstrengung und Hitze einen höheren Wasserbedarf. Nach Einschätzung der Ärzte hat es für den gesunden Normalbürger keinen Zusatznutzen zwei Liter oder noch mehr am Tag zu trinken.
Gehirn sorgt für Mengenausgleich
Wissenschaftlich wurde die Funktionsweise des Wasserhaushalts eindeutig erforscht. Kontrollsysteme im Körper wachen darüber, ob eine ausreichende Versorgung vorliegt. Sollten Sie über zu wenig Flüssigkeit verfügen, wird das Gehirn "alarmiert" und Sie verspüren Durst. Menschen, die aus körperlichen Gründen nicht uneingeschränkt für sich selbst sorgen können, sollten die Menge kontrollieren. Auch bei Babys und Kleinkindern sollten Sie ein Auge auf die tägliche Flüssigkeitsaufnahme haben.
Auswirkungen, wenn Sie zu viel trinken
Ernährungsexperte Udo Pollmer geht sogar noch weiter und warnt, dass die erhöhte Aufnahme von Wasser ungesund sei und zu Problemen führen könne. Vor allem bei Sportlern seien Fälle von sogenannten Wasservergiftungen bekannt. Opfer seien aber "auch junge Frauen, die meinen, ihre Diät besser durchhalten zu können, wenn sie ständig am Wasserglas nippen", so Pollmer im SPIEGEL-Interview.
Wenn Sie dauerhaft Flüssigkeit zu sich nehmen, ohne vorher wirklich Durst zu verspüren, wird Ihr Körper dies durch verschiedene Warnsignale anzeigen. Neben verstärktem Schwitzen und Luftnot können auch Müdigkeit sowie Konzentrationsschwäche auftreten, im schlimmsten Fall sogar Hirn- oder Lungen-Ödeme. Außerdem spült das zusätzliche Wasser Mineralien aus dem Körper, die Ihr Organismus dringend bräuchte – vor allem bei großer Hitze.
Achten Sie auf Ihren natürlichen Durst
Den richtigen Mittelweg zu finden ist also gar nicht so einfach. Damit Sie nicht zu viel trinken, sollten Sie immer auf Ihr natürliches Durstgefühl achten. Ein Tipp: Trinken Sie über den Tag verteilt aus einer 1,5 Liter-Flasche und behalten Sie so einen Überblick, wie viel Sie bereits zu sich genommen haben. Essen Sie zudem ausreichend und in mehreren Mahlzeiten, so dass Sie nicht mit Flüssigkeit dem Hungergefühl entgegenwirken müssen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.