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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abnehmen Ein guter Stoffwechsel hilft beim Abnehmen
Stimmt es, dass manche Menschen essen können, was sie wollen, während sich bei anderen jedes Gramm Fett sofort auf die Hüften setzt? Im Fitnessbereich spricht man auch von Hardgainern und Softgainern. Experten sind bei bei dieser Einteilung skeptisch. Doch es lohnt sich trotzdem, den Stoffwechsel zu trainieren.
Gibt es unterschiedliche Stoffwechseltypen?
Professor Gerhard Huber von der Universität Heidelberg hält die Einteilung in zwei klar trennbare Stoffwechseltypen eher für einen Marketingtrick einschlägiger Hersteller als für seriöse Wissenschaft. "Es gibt keinen Beleg für diese einfache Unterscheidung und auch keine Evidenz für die Wirksamkeit einer entsprechenden Nahrungsergänzung", sagt der Sportmediziner. Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule in Köln sieht das ähnlich: "Es gibt diese Schwarz-Weiß-Malerei nicht." Der Übergang des Stoffwechsels sei stufenlos.
Trainierte Menschen verbrennen Fett besser
"Jeder kann sich in eine der beiden Richtungen entwickeln". Froböse zufolge bemisst sich die Qualität des Energiestoffwechsels durch zwei Dinge: Wie schnell verarbeitet er die Nahrung? Und wie verwertet er sie qualitativ? Angenommen, ein untrainierter Mensch nimmt Fett zu sich, und die Fettverbrennung ist nicht optimal: "Das Fett wird Blut und Zellen quasi überschwemmen", erklärt Froböse. "Bei einem trainierten Fettstoffwechsel wird das Fett sofort verarbeitet."
Um das Prinzip zu verdeutlichen, zieht der Wissenschaftler den Vergleich mit einem Automotor heran: "Das ist wie bei zwei Autos an der roten Ampel mit unterschiedlichen Motoren", erläutert er. "Der eine verbrennt im Leerlauf schon mehr als der andere." Genau so schaffe es der bessere Stoffwechsel, in Ruhe mehr Energie zu verbrennen.
Muskelmasse bestimmt den Grundumsatz
Nur wie beeinflusst man den Stoffwechsel? Die Leistungsfähigkeit des Motors bestimmen Hubraum und PS-Zahl, für den Energiestoffwechsel zählen analog Muskulatur und Ausdauer. "Mehr Muskelmasse bedeutet mehr Hubraum für den Organismus", erläutert Froböse. Die Muskulatur bestimme den Grundumsatz des Körpers, ergänzt Bub. "Je mehr Muskelmasse, desto höher der Grundumsatz, desto mehr kann man essen." Wer seine Muskeln mit gezieltem Krafttraining aufbaut, steigert seinen Grundumsatz und kann mehr essen, ohne zuzunehmen.
Ausdauertraining fördert die Fettverbrennung
Ausdauertraining sorge "für mehr PS", erklärt Froböse. Ein Ausdauersportler habe nämlich mehr Mitochondrien in einer Zelle. "Die arbeiten wie Minikraftwerke im Körper." Je mehr Kraftwerke eine Zelle habe, umso mehr und schneller verbrenne sie Energie. Während die Muskeln also einen Einfluss darauf haben, wie viel ein Mensch essen kann ohne zuzunehmen, fördert Ausdauertraining die konstante Verbrennung von Fett auch im Ruhezustand. Gute Ausdauersportarten für die Fettverbrennung sind beispielsweise Schwimmen, Radfahren, Joggen und Walken.
Viele haben verlernt, Fett zu verbrennen
Viele Menschen hätten jedoch verlernt, Fette zu verbrennen, weil sie das in einem zunehmend bewegungslosen Alltag nicht mehr bräuchten, mahnt Froböse. Das aufgenommene Fett wird vom Körper nicht verbrannt, sondern direkt gespeichert. Regelmäßige Sportler müssten sich dagegen weniger Sorgen darum machen, wenn sie fett oder süß essen: "Die hageren, sportlichen Typen ernähren sich meist sorgloser als die übervorsichtigen Nicht-Sportler." Froböse rät bei Gewichtsproblemen deshalb zu regelmäßigem Muskel- und Ausdauertraining. Er empfiehlt: "So oft wie möglich den Stillstand des Alltags unterbrechen." Das Motto laute: Essen und Trimmen - beides muss stimmen. "Nur durch gesunde Ernährung schaffe ich es nicht, den Stoffwechsel anzuregen."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.