Fastenzeit Fastenpille im Ramadan: Erlaubt oder Mogelversuch?
In der Türkei diskutieren Gläubige und Theologen über die Frage, ob eine Fastenpille im Ramadan erlaubt ist. Sie vermittelt ein Gefühl der Sättigung und macht es dadurch leichter, am Tag auf jegliche Speisen und Getränke zu verzichten.
60 Prozent der Türken fasten im Ramadan
Die Teilnahme am Fastenmonat Ramadan ist für Muslime eine religiöse Pflicht, die sich aus dem Koran ergibt. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Menschen in der Türkei sich an die Regeln hält. Rund 60 Prozent der Menschen geben an, streng zu fasten. Wie viele Muslime dabei auf eine Fastenpille als Hilfsmittel setzen, ist unbekannt. Fest steht jedoch: Seit ein entsprechendes Präparat offensiv im Internet speziell für den Ramadan beworben wird, ist unter türkischen Theologen eine lebhafte Debatte entbrannt. Sie dreht sich im Kern um die Frage, ob eine Fastenpille, die den Verzicht auf Nahrung deutlich erträglicher macht, erlaubt ist.
Unnötige Qual oder notwendige Entbehrung?
Eine eindeutige Meinung hat sich unter den türkischen Religionsgelehrten noch nicht herausgebildet. Die Befürworter der Pille verweisen darauf, dass die Fastenzeit keine Qual sein solle und Erleichterungen daher erlaubt sein müssten. Die Pille, die aus den USA stammt, kann die Gefühle von Hunger und Durst wirkungsvoll unterdrücken. Andere Theologen halten die Fastenpille für unislamisch, weil sie den Sinn des Fastens untergrabe. Der Ramadan sei mit Verzicht und Entbehrung verbunden. Beides werde mit einem Präparat wie der Fastenpille umgangen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.