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Rente: Auswandern mit 1.000 Euro? Länder und Tipps


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Höherer Lebensstandard
Wohin auswandern mit 1.000 Euro Rente? Länder und Tipps


Aktualisiert am 29.11.2024 - 16:38 UhrLesedauer: 3 Min.
Albufeira an der Algarve: Portugal bietet sich für Auswanderer mit kleiner Rente an.Vergrößern des Bildes
Albufeira an der Algarve: Portugal bietet sich für Auswanderer mit kleiner Rente an. (Quelle: alanphillips/getty-images-bilder)

In Deutschland reicht eine Rente von 1.000 Euro kaum zum Leben. Doch es gibt Länder, in denen Sie damit deutlich besser über die Runden kommen.

Mehr als jeder vierte Rentner in Deutschland hat weniger als 1.000 Euro netto im Monat zur Verfügung, wenn man allein die gesetzliche Rente betrachtet. Vier von zehn müssen mit einem Nettoeinkommen von weniger als 1.250 Euro monatlich auskommen. Ohne weitere Ansprüche – etwa aus Betriebsrenten oder Einkünften des Partners – wäre der Lebensunterhalt nur schwer zu stemmen.

Für viele führt der Weg dann zu staatlichen Hilfsstellen, um Grundsicherung oder Wohngeld zu beantragen. Manch einer schlägt aber auch eine andere Richtung ein – und zieht im Ruhestand ins Ausland. Mehr als 80.500 Renten überwies die Deutsche Rentenversicherung im Jahr 2022 in Länder wie Österreich, die Schweiz oder Spanien. Lesen Sie hier, wo im Ausland die meisten deutschen Rentner leben.

Während man durch einen Umzug nach Österreich und insbesondere in die Schweiz eher draufzahlt als spart, gibt es zahlreiche andere Ziele, in denen es sich auch mit kleinem Budget gut leben lässt. Wir zeigen, wo Sie es sich auch mit Mini-Rente gut gehen lassen können.

Video | "Hunderttausende Euro" – Deutsche verraten ihre Spargeheimnisse
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Quelle: t-online

Beliebte Ziele in Europa

Für viele Rentner zählt nicht nur das Finanzielle, auch ein mildes Klima ist ein Argument. Das findet sich etwa ganz im Westen Europas, in Portugal und Spanien. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamts auf Basis von Daten der Weltbank für das Jahr 2021 zeigt, dass die Lebenshaltungskosten in beiden Ländern niedriger sind als in Deutschland – in Portugal um 14 Prozent und in Spanien um 11 Prozent. Nicht in der Berechnung enthalten sind Wohnungsmieten.

Insbesondere wer in kleinere Städte und ländliche Gebiete außerhalb der Touristenzentren zieht, dürfte mit 1.000 Euro im Monat gut auskommen. Noch komfortabler ist das Rentnerleben, wenn Sie gen Osten auswandern. In Bulgarien müssen Sie für Ihren Lebensunterhalt 42 Prozent weniger Geld aufwenden als in Deutschland. In Rumänien sparen Sie im Vergleich 46 Prozent und in Georgien leben Sie sogar 60 Prozent günstiger.

Fernere Ziele

Wer nicht zwingend in Europa bleiben möchte, für den könnte Malaysia interessant sein. Mit 1.000 Euro genießen Rentner dort einen hohen Lebensstandard. Die Ausgaben für Güter wie Nahrungsmittel, Kleidung, Transport und Kommunikation liegen nach den Daten des Statistischen Bundesamts 52 Prozent unter jenen in Deutschland. Weitere Argumente sind die multikulturelle Gesellschaft und eine gute medizinische Versorgung.

Attraktive Ziele zum Auswandern finden sich auch in Südamerika. Ecuador zum Beispiel hat mit Anden, Pazifikküste und Amazonas nicht nur landschaftlich viel zu bieten, auch das Leben lässt sich leichter finanzieren als in Deutschland. 41 Prozent weniger müssen Sie dort ausgeben, um alle Lebenshaltungskosten abseits der Ausgaben für Wohnen zu decken. Hinzu kommt ein ganzjährig mildes Klima.

Das einstige Rentner-Paradies Thailand hingegen wird für Senioren mit kleinem Budget zunehmend schwieriger zu erreichen. Wer dauerhaft dort leben möchte, kann zwar ein Rentnervisum beantragen, dafür müssen Sie aber ein Monatseinkommen von rund 65.000 Baht nachweisen (umgerechnet etwa 1.900 Euro). Alternativ braucht es eine Rücklage auf dem Konto von 800.000 Baht.

Nicht nur das Finanzielle zählt

Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung jedoch: Niedrige Lebenshaltungskosten sind zwar ein Argument, sollten aber nicht allein den Ausschlag fürs Auswandern geben. Auch Sicherheit, Infrastruktur, mögliche Sprachbarrieren und rechtliche Aspekte sollten bei Ihrer Entscheidung eine Rolle spielen.

So mag etwa das Leben in Brasilien im Vergleich zu Deutschland nur die Hälfte kosten, dafür ist die Kriminalitätsrate aber auch deutlich höher. Gerade im Alter ist es zudem wichtig, über eine gute Verkehrsanbindung zu verfügen. Abgelegene ländliche Regionen locken zwar meist mit günstigeren Preisen, haben aber den Nachteil, dass Sie im Notfall nicht so schnell medizinisch versorgt werden können.

Überlegen Sie auch, ob Sie bereit sind, eine neue Sprache zu lernen, oder ob Sie im gewünschten Ausland auch mit Englisch über die Runden kämen. Klären Sie zudem, wie es mit der Krankenversicherung und den Steuern aussieht, wenn Sie auswandern. Dabei kann es große Unterschiede geben, je nachdem, ob Sie innerhalb der EU umziehen oder in einen Nicht-Mitgliedstaat auswandern. Lesen Sie hier, was mit Ihrer Rente passiert, wenn Sie auswandern.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Thailand eigne sich ebenfalls für Rentner mit 1.000 Euro Rente. Richtig ist, dass ältere Einwanderer ein deutlich höheres monatliches Einkommen vorweisen müssen, um ein Langzeitvisum zu erhalten. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Destatis: Internationales Vergleichsprogramm (IVP) – 174 Staaten
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