Investor gefunden Mozartkugel-Hersteller Salzburg Schokolade steht vor Rettung
Frohe Botschaft für Mitarbeiter und Kunden der Firma Salzburg Schokolade: Das Unternehmen, das die "Echten Mozartkugeln Salzburg" herstellt, hat nach der Insolvenz einen Käufer gefunden. Aber der Deal ist noch nicht perfekt.
Rettung für den Hersteller der "Echten Mozartkugeln Salzburg" in Sicht? Ein Konkurrent, das Unternehmen Heidi Chocolat, will die insolvente Firma Salzburg Schokolade übernehmen. Der Betrieb soll dadurch weiterlaufen können. Auch die rund 140 Arbeitsplätze könnten erhalten bleiben, so die Hoffnung.
Salzburg Schokolade musste vor zwei Wochen Insolvenz anmelden (t-online berichtete). Grund für die Pleite war die Corona-Krise. Aufgrund des deutlichen Rückgangs von Touristen, Veranstaltungen und Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern sei die Nachfrage erheblich zurückgegangen, hieß es damals.
Zudem waren die Süßwarengeschäfte in Wien und Salzburg, in denen es die Mirabell-Kugeln gab, wegen der Pandemie zeitweise geschlossen. Auch die staatlichen Corona-Hilfen und neue Exportkunden hätten das nicht auffangen können.
Mozartkugel-Rezept ist rechtlich nicht geschützt
Die Firma stellt die berühmten Mozartkugeln unter der Marke Mirabell für den US-Konzern Mondelez her. Einzige Produzentin ist sie aber nicht.
Denn Mozartkugeln sind rechtlich nicht geschützt. Erfunden hat sie die Konditorei Fürst. Was der Ururenkel des Erfinders zur Insolvenz des Konkurrenten sagt, lesen Sie hier.
Daneben gibt es zahlreiche Unternehmen, die die Kugeln aus Schokolade, Marzipan, Pistazien und Nugat produzieren, etwa Lindt & Sprüngli, Halloren oder Manner. Weltweit marktführend ist der deutsche Pralinenproduzent Paul Reber.
US-Konzern muss Übernahme zustimmen
Für Mondelez produzieren ebenfalls noch weitere Firmen. Der US-Konzern hält auch die Markenrechte an den "Echten Salzburger Mozartkugeln" von Mirabell – und muss dem Kauf daher zustimmen. Die Gläubiger und der Insolvenzverwalter hätten die Übernahme bereits genehmigt, heißt es.
Neben den Mozartkugeln stellt Salzburg Schokolade die "Maria-Theresia-Taler" oder Pralinen unter der Marke "Salzburg Confisérie" her.
Bei dem potenziellen Investor, dem Unternehmen Heidi Chocolat, arbeiten zurzeit rund 160 Menschen. Mit dem Kauf von Salzburg Schokolade würde sich die Beschäftigtenzahl fast verdoppeln. Bereits 2013 übernahm die Firma, die Teil der österreichischen Meinl-Gruppe ist, den insolventen Süßwarenhersteller Niemetz. Dieser produziert sogenannte Schwedenbomben, die in Deutschland als Schokoküsse bekannt sind.
- Eigene Recherche
- Der Standard: "Heidi Chocolat will Salzburger Mozartkugel-Hersteller kaufen"