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Energiekosten: Strom auf dem Land häufig teurer als in der Stadt


Bis zu 10 Prozent Unterschied
Weshalb der Strom auf dem Land oft teurer ist

Von dpa
11.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Überlandleitungen (Symbolbild): In der Stadt zahlen die Deutschen weniger für ihren Strom.Vergrößern des Bildes
Überlandleitungen (Symbolbild): In der Stadt zahlen die Deutschen weniger für ihren Strom. (Quelle: Federico Gambarini/dpa-bilder)

Die Höhe der Stromrechnung hängt auch vom Wohnort ab. Wer auf dem Land zu Hause ist, muss in der Regel mehr zahlen als Städter. Das hat auch mit der Energiewende zu tun.

Strom ist für Privathaushalte auf dem Land häufig teurer als in der Stadt. Nach Berechnungen des Vergleichs- und Vermittlungsportals Check24 müssen die Bewohner ländlicher Regionen im bundesdeutschen Durchschnitt zwei Prozent mehr für ihren Strom bezahlen. Das mache bei einem Jahresverbrauch von 4250 Kilowattstunden eine Differenz von etwa 21 Euro aus.

In einzelnen Bundesländern ist der Abstand größer. Den höchsten Preisunterschied gibt es in Mecklenburg-Vorpommern, wo Haushalte auf dem Land durchschnittlich 121 Euro mehr zahlen als in der Stadt. Das ist ein Preisplus von 10 Prozent. Im Saarland werden Haushalte im ländlichen Raum mit 113 Euro höher belastet, in Schleswig-Holstein mit 82 Euro. In den meisten anderen Bundesländern ist das Gefälle beim Strompreis der Analyse zufolge geringer. Nur in Rheinland-Pfalz und Hessen ist Strom in der Stadt leicht teurer.

"Der Strompreis ist auf dem Land häufig höher als in der Stadt, weil die Netznutzungsentgelte aufgrund der geringeren Einwohnerdichte auf weniger Personen verteilt werden", sagte Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. Untersuchungen des Vergleichsportals hatten schon in den vergangenen Jahren höhere Strompreise auf dem Land ergeben.

Netzentgelte unterscheiden sich stark

Das zeigen auch Zahlen der Bundesnetzagentur. Deutschlandweit hat die Behörde für das vergangene Jahr eine große Spanne bei den Netzentgelten ermittelt. Haushalte mussten zwischen knapp 4 Cent und mehr als 16 Cent pro Kilowattstunde zahlen.

In den Städten seien die Kosten in der Regel niedriger als im Umland. Im Bundesdurchschnitt ermittelte die Behörde ein Netzentgelt von 7,5 Cent je Kilowattstunde, fast 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf die Kosten für den Bau und den Betrieb der Stromnetze entfallen mehr als ein Fünftel des gesamten Strompreises für Haushalte.

Nach Angaben der Behörde sind die Leitungskosten vor allem in Schleswig-Holstein, Brandenburg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern relativ hoch. Das hat auch mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien zu tun. Im Norden gehen immer mehr Windräder in Betrieb und müssen ans Stromnetz angeschlossen werden. "Die Kosten dafür legen die Betreiber des örtlichen Verteilnetzes anteilig auf die Stromkunden und -kundinnen um", erläuterte Check24-Energieexperte Suttner.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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